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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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keine willige Frau in seinem Bett gefunden. Ich habe ein Messer und weiß, wie – und wo – man es benutzt.« Ihre Stimme wurde härter. »Ich bezweifle, daß er mich am Leben gelassen hätte, um die Geschichte seiner Erniedrigung zu verbreiten.«
»Ich glaube nicht, daß er hätte Gewalt anwenden müssen«, sagte Allart rauh. »Es ist wahrscheinlicher, daß man dich mit Drogen gefügig gemacht hätte, damit du keinen Widerstandsgeist mehr aufbringst.« »Oh nein«, sagte Cassandra. Ihre Stimme war mit einem Gefühl erfüllt, das Allart nicht deuten konnte. »In diesem Fall hätte ich gewußt, wohin ich die Klinge wende.«
Allart fühlte einen Klumpen in der Kehle, der ihm eine Erwiderung unmöglich machte. Was hatte er geleistet, eine solche Frau zu verdienen? Hatte er sie jemals für furchtsam, ängstlich und kindlich gehalten? Er drückte sie fest an sich. »Versuche zu schlafen, meine Liebe. Lehne dich gegen mich, wenn das leichter ist. Ist es dir nicht zu kalt?« »Nein, es ist nicht schlimm. Nicht, wenn ich so nahe bei dir bin«, erwiderte sie und schwieg. Langsam und gleichmäßig atmete sie ein und aus.
Habe ich ihr die Freiheit gegeben? Oder nur die Wahl, sich eine andere Todesart auszusuchen?
    Die Nacht kroch dahin, eine Ewigkeit. Als der Tag« anbrach, ließ die Dunkelheit nur ein wenig nach. Für die drei in der Höhle, verkrampft und ohne ausreichenden Schlaf, war es eine Qual. Allart ermahnte Donal, der wegen eines menschlichen Bedürfnisses nach draußen kroch, sich vom Dickicht nicht weiter als einen oder zwei Schritte zu entfernen. Als er wieder zu ihnen hereintaumelte, mitgenommen und schneebedeckt, sagte er, daß der Wind draußen so heftig sei, daß er ihn kaum habe aushalten können. Allart mußte Cassandra tragen – sie konnte den Fuß nicht auf den Boden setzen. Später teilte er den größten Teil der Lebensmittel vom Vortag aus. Der Schneefall zeigte kein Zeichen von Nachlassen. Soweit Allart feststellen konnte, endete die Welt außerhalb ihres Baumdickichts nach einer Armlänge im trüben Weiß eines Nichts aus Schnee.
Behutsam tastete sich sein Laran vor. Er sah ihr Leben fast in jedem Fall hier enden, aber es mußte andere Möglichkeiten geben. Wenn es ihr vorbestimmtes Schicksal war, hier zu sterben, und wenn es unausweichlich zu seinem und ihrem Tod führen mußte, Cassandra von Hali wegzubringen: Warum hatte ihm sein Laran nie eine Spur davon gezeigt – in keiner Wahrscheinlichkeitslinie, die er bis jetzt vorhergesehen hatte?
»Donal«, sagte Allart. Der junge Mann schreckte auf.
»Cousin …?«
»Du besitzt mehr von der Wetter-Gabe als ich. Kannst du den Sturm untersuchen und feststellen, wie weit er sich ausdehnt, und wie lange es dauert, bis er an uns vorüberzieht?«
»Ich werde es versuchen.« Donal versank in sein inneres Bewußtsein. Allart, in schwacher Verbindung mit ihm, sah erneut die merkwürdig ausgedehnte Wahrnehmung der Spannungen und Kräfte wie Energienetze auf der Erdoberfläche und in der darüberliegenden dünnen Lufthülle. Zum Oberflächenbewußtsein zurückkehrend, sagte Donal schließlich nüchtern: »Zu weit, fürchte ich. Und er bewegt sich sehr träge. Ich wünschte, ich hätte die Gabe meiner Schwester und könnte die Stürme kontrollieren und nach meinem Willen hierhin oder dorthin bewegen.«
Plötzlich, als er wieder nach vorn zu sehen begann, wußte Allart, daß dies die Antwort war. Sein Laran war wirklich Vorausschau, ganz gewiß. Er konnte die Zeit verlagern und außerhalb von ihr stehen, aber sie wurde von seiner Interpretation beschränkt. Aus diesem Grund war seine Gabe als einziger Führer seiner Handlungen unzuverlässig. Er durfte sich nie mit einer für ihn offensichtlichen Zukunft zufriedengeben, denn es bestand immer die Wahrscheinlichkeit – so gering sie auch sein mochte –, daß das Zusammenwirken mit jemandem, dessen Handlungen er nicht vorhersehen konnte, sie über seine Wahrnehmungsfähigkeit hinaus verändern konnte. Er konnte seine Gabe beherrschen, aber wie beim Matrix-Juwel durfte er sich nie von ihr beherrschen lassen. Gestern hatte er sie benutzt, um Sicherheit zu finden und die offensichtlichsten Arten des Todes zu vermeiden. Sie hatte erfolgreich ihren nächstliegenden Tod abgewendet, bis er irgendeine andere Wahrscheinlichkeit erforschen konnte.
»Wenn wir irgendwie mit Dorilys Verbindung aufnehmen könnten …«
»Sie ist kein Telepath«, sagte Donal zweifelnd. »Ich habe sie noch nie mit meinen Gedanken erreichen

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