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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dumm, um es zu wissen.
Vor Schmerz und Erschöpfung blaß, lag Cassandra auf seinem Umhang. Er wandte sich ihr zu und war gerührt, daß sie versuchte, zu lächeln und tapfer zu wirken. Jetzt konnte er sie aufrichtig beruhigen und trösten, ohne seine Angst zu verbergen. Hilfe war unterwegs und würde sie bald erreichen. Sie mußten nur noch ein wenig warten.

23
    Donal Delleray, genannt Rockraven, und Dorilys, Erbin von Aldaran, wurden in der Mittwinternacht formell durch die Catenas verheiratet. Es war keine besonders fröhliche Feier. Wie so oft in den Hellers verhinderte das Wetter, daß über Aldarans nächste Nachbarn hinaus jemand eingeladen werden konnte. Und von den Eingeladenen entschieden sich viele, nicht zu kommen. Aldaran sah darin – berechtigt oder unberechtigt – ein Zeichen, daß sie sich entschlossen hatten, mit seinem Bruder Scathfell ein Bündnis einzugehen. So fand die Vermählung in der Gegenwart des unmittelbaren Haushalts allein statt, aber selbst unter diesen Gästen gab es Getuschel.
Die Heirat von Halbbruder und Halbschwester war in den frühen Tagen des Fortpflanzungsprogramms alltäglich gewesen, vor allem in den großen Adelshäusern der Reiche. Wie alle derartigen Sitten, war auch diese von den untergeordneten Häusern nachgeahmt worden. Jetzt war sie ungebräuchlich geworden und wurde als ein wenig anstößig betrachtet.
»Sie haben es nicht gern«, sagte Allart zu Cassandra, als sie die große Halle betraten. Dort würde das Festmahl, die Zeremonie und anschließend der Tanz für den Haushalt stattfinden. Cassandra stützte sich schwer auf seinen Arm, immer noch zog sie ein Bein nach: Ein Andenken an ihr gefährliches Erlebnis, trotz der besten Pflege, die Margali und Renata ihr geben konnten. Es würde wohl mit der Zeit heilen, aber es war noch schwierig für sie, ohne Hilfe zu gehen. »Sie haben es nicht gern«, wiederholte er. »Hätte jemand anders als Dom Mikhail den Befehl dazu gegeben, hätten sie sich ihm widersetzt, glaube ich.«
»Was haben sie nicht gern? Daß Donal Aldaran erben soll, auch wenn er nicht von Hasturs und Cassildas Blut ist?«
»Nein«, erwiderte Allart. »Soweit ich aus meinen Gesprächen mit Aldarans Vasallen und Haushalts-Rittern schließen kann, freut sie das mehr als alles andere. Keiner von ihnen hat für Scathfell etwas übrig. Sie möchten ihn nicht hier herrschen sehen. Hätte Dom Mikhail Donal als seinen Nedestro-Sohn ausgegeben und ihn als Erben eingesetzt, hätten sie ihn bis zum letzten Blutstropfen unterstützt. Selbst mit dem Wissen, daß es nicht stimmt. Was sie nicht gern haben, ist eine Heirat von Bruder und Schwester.«
»Aber es ist auch eine gesetzliche Fiktion,« widersprach Cassandra. Allart entgegnete: »Dessen bin ich mir nicht sicher. Und sie sind es auch nicht. Ich fühle mich immer noch schuldig, daß meine unüberlegten Worte diese verrückte Idee in Dom Mikhails Kopf setzten. Und diejenigen, die ihn dabei unterstützen – nun, sie tun so, als ließen sie einem Verrückten seinen Willen. Ich bin nicht sicher, ob sie Unrecht haben«, fügte er nach einem Moment hinzu. »Nicht alle Verrückten phantasieren, haben Schaum vor dem Mund und jagen Schmetterlinge im Mittwinterschnee. Stolz und Besessenheit wie bei Dom Mikhail kommen dem Wahnsinn recht nahe, selbst wenn sie in Vernunft und Logik eingebettet sind.«
Da die Braut ein kleines Mädchen war, konnten die Gäste nicht einmal hoffen, die Feier mit den Witzen und rauhen Scherzen aufzulockern, die eine Trauung gewöhnlich begleiteten. Sie endeten meist in dem ruppigen Scherz, Braut und Bräutigam gemeinsam ins Bett zu stecken. Dorilys war nicht einmal voll ausgewachsen, noch weniger war sie im gesetzlichen Alter, um verheiratet zu werden. Niemand wollte in ihr irgendwelche bitteren Erinnerungen an die letzte Verlobung entstehen lassen. Daher stand es außer Frage, ob sie als erwachsene Frau präsentiert werden sollte. In ihrem kindlichen Kleid, das kupferfarbene Haar in langen Locken bis auf die Schulter hängend, sah sie weniger einer Braut ähnlich, als einem Kind des Haushalts, dem man erlaubt hatte, für die Festlichkeiten aufzubleiben. Und was den Bräutigam anbetraf: Obwohl er den Versuch machte, dem Anlaß entsprechend Lippendienste zu leisten, sah er grimmig und unfroh aus.
Ehe sie in die Halle gingen, beobachteten die Gäste, daß er zu einer Gruppe von Dorilys’ Hofdamen hinüberging, Renata Leynier zur Seite rief und einige Minuten heftig mir ihr redete. Einige von

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