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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Alle waren durch diesen Rhythmus gestärkt und gekräftigt. Selbst jene, die dieses Bewußtsein nicht besaßen, spürten ihn – sogar die Tiere in den Höfen und Ställen. Selbst die Sonne schien einen Moment lang heller zu leuchten. Die Natur ist eins, und dieses Eins ist Harmonie … Für Cassandra, die Musikerin, war es wie ein großer Akkord, mächtig und friedvoll, der einen Moment verharrte und dann erstarb, aber irgendwo immer noch hörbar war …
Vorsichtig trat Dorilys zu ihnen. Kurz darauf löste sich die enge Verbindung ohne fühlbare Unterbrechung auf. Margali lächelte und streckte ihrer Pflegetochter die Hand entgegen.
»Du siehst wieder besser aus, Liebes.«
»Ja«, sagte Dorilys lächelnd. »Ich lag auf dem Bett und fühlte mich plötzlich – ich weiß nicht, wie ich es erklären soll – gut. Ich wußte, daß ihr hier arbeitet und wollte herkommen, um ganz bei euch zu sein.« Mit einem vertrauensvollen Lächeln schmiegte sie sich an ihre Pflegemutter. »Oh, Kathya sagte, ich sollte euch erzählen, daß das Wasser im Bad und den Leitungen wieder klar ist. Ihr könnt frühstücken, wenn ihr wollt.«
Allart wußte, daß der heilende Zauber vollendet war. Für Scathfells Horden mußte es schwer sein, Zauberei oder Matrix-Wissenschaft gegen sie einzusetzen, wenn sie sich gegen die Natur richteten. Man hatte den Halluzinationsangriff abgewehrt, ohne dem dafür verantwortlichen Laranzu auch nur ein Härchen zu krümmen. Für das Böse, das er versucht hatte, war ihm Gutes erwiesen worden.
Heiliger Lastenträger, gewähre, daß es damit genug ist, dachte Allart. Doch trotz des Glücksgefühls über den errungenen Sieg wußte er, daß das Gegenteil der Fall sein würde. Nach der Abwendung des ersten Angriffs mußten sich die von Scathfell und Damon-Rafael befehligten Truppen vorerst der mehr konventionellen Kriegsführung zuwenden. Als er diese Meinung später am Tag gegenüber Dom Mikhail äußerte, machte dieser einen pessimistischen Eindruck.
»Burg Aldaran kann jede gewöhnliche Belagerung überstehen, das weiß mein Bruder Scathfell. Damit wird er sich nicht zufrieden geben.« »Aber ich sehe voraus«, sagte Allart zögernd, »daß es für beide Seiten schwer wird, wenn wir uns auf die gewöhnliche Kriegsführung beschränken. Wenn man uns in eine Schlacht mit Matrix-Technologie hineinzieht, wird es mit Gewißheit zur Katastrophe kommen. Lord Aldaran, ich habe gelobt, alles in meinen Kräften stehende zu tun, um Euch zu helfen. Aber ich bitte Euch: Versucht, diesen Krieg auf die normalen Methoden zu beschränken, selbst wenn der Sieg auf diese Art schwerer zu erringen ist. Ihr habt selbst gesagt, daß diese Burg jeder gewöhnlichen Belagerung standhalten kann. Verhindert, daß sie uns zwingen, ihre Art Schlacht zu schlagen.«
Lord Aldaran bemerkte, daß er zitterte und sein Gesicht blaß war. Ein Teil von ihm verstand und akzeptierte völlig, was Allart sagte: jener, der sich abgestoßen gefühlt hatte, als Allart vom Haftfeuer sprach, das in den Tiefländern eingesetzt wurde. Aber sein zweites Ich, der ausgebildete Soldat und Veteran vieler Raub- und Kriegszüge in den Bergen, blickte Allart an und sah in ihm nur den Mann des Friedens, der sich vor den Verheerungen des Krieges fürchtete. Sein Mitgefühl war nicht frei von Verachtung – der Verachtung des Kriegers für den Pazifisten, des Soldaten für den Mönch. Er sagte: »Ich wünschte wirklich, daß wir uns auf die gesetzmäßigen Kriegswaffen beschränken könnten. Doch dein Bruder hat bereits diese schrecklichen Vögel und Haftfeuer gegen uns gesandt. Ich fürchte, er wird sich nicht damit begnügen, Katapulte auf uns zu richten und unsere Mauern mit Sturmleitern und bewaffneten Männern zu stürmen. Eines verspreche ich dir: Wenn er seine schrecklichen Waffen nicht gegen uns einsetzt, werde ich nicht der erste sein, der Laran gegen ihn anwendet. Aber ich habe keinen Turm-Kreis zur Verfügung, um immer gräßlichere Waffen gegen meine Feinde herzustellen. Wenn Damon-Rafael solche Kriegswerkzeuge mitgebracht hat, um sie dem Kommando meines Bruders zu unterstellen, kann ich ihn nicht für immer mit Soldaten, Pfeilen, Armbrüsten und Schwertern aufhalten.«
Das ist nur zu verständlich, dachte Allart verzweifelt. Würde er zulassen, daß Cassandra in Damon-Rafaels Hände fiel, bloß weil es ihm widerstrebte, Haftfeuer einzusetzen? Würde er zusehen, wenn Donal an der Burgmauer aufgehängt und Dorilys zum Bett eines Fremden getragen würde? Aber

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