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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dagegen ausgesprochen, aber Lord Damon-Rafael wollte den Nordländern unbedingt seine Macht zeigen.«
»Ich glaube dir.« Aldaran sah seinen Bruder traurig an. »Geh heim, Rakhal«, sagte er, »geh in Frieden. Ich verlange nur, daß du es auf deinen Eid nimmst, den Gatten meiner Tochter als mir nachfolgenden Erben zu ehren und niemals – weder offen noch im Geheimen – Hand oder Schwert gegen ihn zu erheben. Wenn du diesen Eid im Licht des Wahrzaubers schwörst, sollst du Scathfell auf immer besitzen, ohne daß du von mir oder den meinen behelligt wirst.«
Scathfell hob den Kopf. Wut und Verachtung wetteiferten auf seinem Gesicht.
Donal, der ihn beobachtete, dachte: Das hätte er nicht von ihm erzwingen sollen! Glaubt er etwa, ich könnte Aldaran nach seinem Tod nicht halten? Aber es sah ganz so aus, als würde Scathfell kapitulieren. »Ruf deine Leronis und erstelle den Wahrzauber«, sagte er mit ernstem, beherrschtem Blick. »Nie hätte ich geglaubt, daß ich durch dich so weit kommen würde, Bruder, oder daß du solch eine Demütigung von mir forderst.« Unruhig von einem Fuß auf den anderen tretend wartete er ab, bis Margali gerufen wurde. Als die Leronis kam, tat er so, als wolle er vor Donal und Dorilys niederknien. Dann schrie er plötzlich: »Nein!« und sprang wieder auf.
»Ich soll einen Eid schwören, den Bastard von Rockraven und dein Höllenbalg nie anzufechten? Eher soll Zandru mich holen! Eher werde ich zustechen und die Erde von ihrer Zauberei befreien«, schrie er. Plötzlich lag ein Dolch in seiner Hand. Donal schrie auf und warf sich vor seine Schwester. Ein schriller Schrei aus Dorilys’ Kehle, das blaue Aufflammen eines Blitzes im Zimmer, der die Luft weiß aufglühen ließ – und Scathfell stürzte nieder, zuckte in einem qualvollen Krampf kurz auf. Dann lag er still, sein Gesicht war geschwärzt und zur Hälfte verbrannt.
Im Zimmer war Stille, die Stille des Entsetzens und schieren Grauens. Dorilys schrie auf: »Er hätte Donal getötet! Er hätte uns beide umgebracht! Ihr habt den Dolch gesehen!« Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Donal, der gegen eine Übelkeit ankämpfen mußte, löste den Umhang von seinem Hals und warf ihn über den verbrannten Körper Scathfells.
Mikhail von Aldaran sagte heiser: »Es ist nicht unehrenhaft, einen meineidigen Mann zu töten, der auf dem Boden der Kapitulation auf Mord aus ist. Dich trifft keine Schuld, Tochter.« Er stand auf, trat ins Zimmer hinab, kniete neben dem Körper seines Bruders nieder und zog den Umhang von dessen Gesicht zurück.
»Oh, mein Bruder, mein Bruder«, klagte er. Seine Augen funkelten, zeigten aber keine Tränen. »Wie sind wir so weit gekommen?« Er beugte sich vor und küßte die versengten Brauen. Dann zog er den Umhang sanft wieder über Scathfells Gesicht.
»Trag ihn zu seinen Männern hinunter«, sagte er zu Scathfells Friedensmann. »Du bist Zeuge, daß es keinen Verrat gab, außer dem seinen. Ich werde keine Rache üben, sein Sohn mag Scathfell behalten. Obwohl es nur gerecht wäre, wenn ich Donal als Entschädigung mit diesem Lehen beschenkte und Scathfells Erben nur das Gut, das ich einst für Donal bestimmte, gäbe.«
Der Friedensmann verbeugte sich in dem Bewußtsein, daß Aldaran die Wahrheit sprach.
»Es soll sein, wie Ihr sagt, Fürst. Sein ältester Sohn, Loran, ist siebzehn geworden und wird die Herrschaft über Scathfell antreten. Aber was soll ich Lord Hastur sagen?« Schnell ergänzte er: »Seiner Hoheit, König Damon-Rafael, den Herrscher über dieses Land?«
Plötzlich verließ Allart seinen Platz und sagte: »Meines Bruders Zorn betrifft mich, Lord Aldaran. Ich werde hinuntergehen und ihn treffen; unbewaffnet, wie er es verlangt hat.«
Cassandra schrie auf: »Allart, nein! Er plant Verrat!«
»Trotzdem muß ich ihn treffen«, sagte Allart. Er hatte verschuldet, daß das Haus Aldaran in den Tieflandkrieg verstrickt worden war. DamonRafael würde die Burg über ihren Köpfen zerstören, wenn er nicht zu ihm kam. »Er sagte, er wolle mit seinem Bruder in der gleichen Weise übereinkommen, wie Lord Scathfell mit Euch. Ich glaube, daß Scathfell in diesem Moment nichts als die Wahrheit sagte und nicht mit Vorbedacht gegen Donal vorging, sondern aus einem plötzlichem Antrieb. Er hat dafür bezahlt. Es kann sein, daß mein Bruder mich nur überzeugen will, daß er tatsächlich der rechtmäßige König dieses Landes ist, und daß er meine Unterstützung erbittet. Es trifft zu, daß ich versprach, ihn

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