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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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war elend zu Mute.
    Und dennoch wäre es undenkbar gewesen, sich umzudrehen, zurück in seine alten, vertrauten Gemächer zu gehen und die ganze Sache zu vergessen. Alianora hatte nichts getan, um solche Demütigung zu verdienen. Er konnte auch nicht auf dem Boden oder keusch an ihrer Seite schlafen. Die Ehe war um des Königreichs willen arrangiert worden und musste daher vollzogen werden.
    Er bewegte sich langsam, um sie nicht zu erschrecken, und setzte sich auf das Bett neben sie. Das Einzige, was ihm einfiel, war, mit ihr zu reden, als wäre sie eine vor Schrecken erstarrte Stute, und ihr vielleicht übers Haar zu streichen, wenn sie das zulassen würde.
    Er begann ungeschickt, indem er versicherte, dass er ihr nichts Böses wollte. Es schien grausam, sie darauf hinzuweisen, dass sie die einzige kurze Chance, ihn kennen zu lernen, zurückgewiesen hatte, also fuhr er fort und erklärte, er hoffe, sie würden lernen, ihre gegenseitige Gesellschaft zu genießen und einander lieb zu gewinnen. Während er sprach, spürt er, wie sich die Anspannung in ihrem Körper ein wenig löste.
    »Möchtest du mir nicht deine Hand geben?«, sagte er und griff danach.
    Statt das Laken loszulassen, nestelte sie mit der anderen Hand herum. Als sie sie herauszog, konnte er einen kurzen Blick auf kleine, polierte Perlen werfen, wahrscheinlich Flussopale, die durch Metallglieder miteinander verbunden waren.
    Cristoforos-Gebetsperlen. Kein Wunder, dass sie so verängstigt war. Die Hasturs beteten Aldones, den Herrn des Lichts, an. Cristoforos wurde von vielen für schwach, weibisch und unwürdig zu herrschen gehalten. Der Skandal, dass ein Hastur eine von ihnen geheiratet hatte, wäre immens.
    Als er ihre Haut berührte, spürte Carolin einen winzigen Augenblick von Laran-Kontakt. Auch viele Ardais waren begabt, und sie musste sich sehr angestrengt haben, ihren Glauben sogar vor ihrer Familie zu verbergen. Wenn sie sich dieser Heirat verweigert hätte, wäre der Grund dafür vielleicht ans Licht gekommen. Wenn ihre Familie zornig genug gewesen wäre, hätte das ihren Tod bedeuten können. Also hatte sie zugestimmt und vielleicht zum Heiligen Cristoforos gebetet, dem Träger der Lasten der Welt, ihr einen Ausweg zu zeigen.
    Es war kein Ausweg erschienen.
    »Meine Liebe«, sagte er, als spräche er zu einem Kind, und streckte die Hände aus. Einen Augenblick lang weigerte sie sich, aber dann gestattete sie ihm, ihre Finger von den Laken zu nehmen und beide Hände zu halten.
    »Meine Liebe, warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Warum wohl?« Die Worte brachen mit unerwarteter Leidenschaft aus ihr heraus. »Was für einen Sinn hätte das schon gehabt? Wie könnte ich mich als die, die ich bin, an einen Sohn von Hastur binden, der behauptet, von Aldones, dem Herrn des Lichts, abzustammen? Und wie hätte ich etwas anderes tun können? Um von meiner Familie verstoßen zu werden? Und jetzt, da du es weißt, hast du keine Wahl, denn mein Glaube ist mir lieber als mein Leben. Tu dein Schlimmstes. Ich bin vorbereitet.«
    Was erwartet sie von mir? Dass ich sie in ihrer Hochzeitsnacht vergewaltige? Sie töte? Mit einem Schaudern erkannte er, dass sie tatsächlich genau das fürchtete.
    »Ich will dir nichts tun«, wiederholte er, zu verblüfft, als dass ihm etwas anderes eingefallen wäre. »Was immer du von uns gehört hast - von mir -, ich bin kein Ungeheuer, das eine Frau gegen ihren Willen nimmt.« Er wusste von dem Schwur der Cristoforos, der alles bis auf freiwillige sexuelle Beziehungen verbot.
    Und dennoch… die Ehe musste vollzogen werden. Um der Zukunft von Hastur willen, zum Wohlergehen seines Volkes, für die Stabilität des Königreichs musste er Söhne zeugen.
    Er begann, ihren Arm zu streichen. »Wenn… wenn das kein Problem wäre, würdest du diese Ehe trotzdem wünschen?«
    »Was zählt das? Ich habe es geschworen. Meine Wünsche waren nie von Bedeutung.«
    »Das ist nicht wahr, Alianora.« Entschlossen sprach er ihren Namen aus und beobachtete ihre unwillkürliche Reaktion. »Es gibt viele Dinge, an denen auch ich nichts ändern kann, und die Tatsache unserer Ehe ist eines davon.« Er fuhr mit den Fingern über die Kupfer-Catenas um ihr Handgelenk. »Aber soweit es in meiner Macht steht, wünsche ich, dass du glücklich bist.«
    Sie starrte ihn an, und als sie wieder sprach, hatte ihr Tonfall etwas von seiner Heftigkeit verloren.
    »Ich… ich werde dir eine gute und pflichtbewusste Frau sein. Aber ich kann meinen Glauben nicht

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