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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Chance bekommen. Selbst die geringe Hoffnung, den Bewahrer durch reine Beharrlichkeit zu überzeugen, war besser als nichts.
    »Nein, Vater.«
    Dom Felix blieb in der Tür stehen. Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen. Dann runzelte er die Stirn. »Was soll das heißen, nein?«
    »Es heißt… «, beeilte sich Varzil zu sagen, denn er fürchtete, wenn er sich jetzt Zeit ließ, würde er den Mut vollkommen verlieren, »dass ich nicht mit dir nach Hause zurückkehre. Ich muss hier bleiben, bis sie mich im Turm aufnehmen.«
    »In Arilinn?« Sein Vater schnaubte. »Das ist hoffnungslos. Selbst wenn ich dir meine Erlaubnis gegeben hätte, könntest du dich mit niemandem zusammentun, der die Ehre unserer Familie so mit Füßen tritt. Es spricht für sich, wie sie mich behandelt haben.«
    Varzil trat einen Schritt zurück. »Sicher, sie hätten dir angemessenen Respekt erweisen sollen, aber diese Beleidigung betrifft dich allein. Was mich angeht, so gehöre ich dorthin. Wenn sie mich heute nicht aufnehmen, werde ich vor ihren Toren sitzen bleiben, bis sie es tun.«
    »Da kannst du lange warten.«
    Varzil reckte das Kinn vor. »Das ändert nichts für mich.«
    »Es gibt auch nichts zu ändern. Du kommst morgen mit mir nach Hause.«
    »Nein, das werde ich nicht tun.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben! Was hast du dir gedacht, dich mit diesen… diesen Hali’imyn einzulassen? Haben sie dein Denken mit ihrer Zauberei vergiftet? Ich hätte nicht geglaubt, dass das so schnell möglich wäre.«
    »Sie haben nichts getan«, erwiderte Varzil mit einer Spur von Zorn. Er unterdrückte ihn und fuhr so ruhig und vernünftig er konnte fort. »Um die Aufnahme im Turm zu bitten, war meine eigene Idee. Es tut mir Leid, dass ich nicht vorher mit dir darüber gesprochen habe. Ich weiß, dass es falsch war, mich mitten in der Nacht davonzuschleichen, und ich entschuldige mich dafür, dir solche Sorgen bereitet zu haben. Wenn ich eine andere Möglichkeit gesehen hätte, hätte ich viel lieber offen darüber gesprochen und wäre mit deinem Segen zum Turm gegangen. Aber ich fürchtete, du würdest ablehnen, ohne mich auch nur anzuhören, und genau das ist ja auch geschehen.«
    »Wie kommst du nur auf solche Ideen? Weder dein Bruder noch deine Schwestern haben auch nur ein Zehntel von deinem Starrsinn!« Dom Felix hob die Hände in übertriebener Verzweiflung. »Ist ein Kindheitsfieber dafür verantwortlich, dass du ebenso störrisch wie klein und schmächtig geworden bist? Liegt es an etwas, das ich an dem Abend, als ich dich zeugte, gegessen habe? Hat das Schmiedevolk dich gegen ein Menschenbaby ausgetauscht, als die Kinderfrau einmal nicht aufgepasst hat?«
    Varzil hätte beinahe laut gelacht. »Was immer es war, Vater, ich bin, wie die Götter mich gemacht haben.«
    »Und was du bist, ist ein Laranzu von Arilinn - willst du das behaupten? Was für eine lächerliche Idee. Schlag dir das aus dem Kopf. Die Angelegenheit ist erledigt. Es gibt nichts mehr zu sagen.«
    »Du hast Recht«, erwiderte Varzil, obwohl sein Magen sich zusammenzog. »Es gibt nichts mehr zu sagen. Ich erwarte nicht, dass du mir zustimmst, nur, dass du akzeptierst, dass ich es tun muss.«
    »Was heißt hier müssen?« Dom Felix’ Stimme wurde lauter. »Wer hält dir ein Schwert an die Kehle und zwingt dich dazu? Und seit wann hast du das Recht, deinem Vater zu sagen, was du tun und lassen wirst? Ich versichere dir, die Anerkennung durch den Comyn-Rat gewährt dir kein solches Privileg.«
    Varzil kämpfte gegen seine Tränen an und sagte: »Vater, bitte, ich habe immer versucht, ein guter Sohn zu sein, aber ich kann… ich kann in dieser Sache deinen Wünschen nicht folgen. Ich flehe dich an - versuche mich zu verstehen.« Er hob die Hand ans Herz. »Es ist in mir. Ich… «
    »Diese dumme Idee wird nur deine ganze Familie in Verlegenheit bringen. Wenn du dich nicht mit angemessener Würde verhalten kannst, dann denke doch wenigstens an uns andere. Aus dieser Sache wird nichts Gutes erwachsen.«
    »Ich habe es versucht, Vater. Ich habe versucht… « Varzils Stimme brach, als er sich an all die Nächte erinnerte, in denen er wach gelegen und das Muster aus buntem Licht beobachtet hatte, das Darkovers vier Monde langsam über die Steinwände seines Zimmers ziehen ließen. Er hatte dagegen angekämpft, hatte die Fluten unerklärlicher Energie nicht hören und nicht spüren wollen, und auf keinen Fall wollte er darauf reagieren, selbst wenn er bebte wie die Saiten

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