Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
sommerlichem Gold und Grün. Barfuß rannte er durch Korridore und eine Treppe hinab, wobei er zwei Stufen auf einmal nahm.
    Gavin! Lerrys! Ich brauche euch! Varzil schickte den beiden stärksten Technikern im Turm einen mentalen Ruf und ein geistiges Bild dessen, was erledigt werden musste.
    Er war noch nie sehr sportlich gewesen, und bis er das Stockwerk mit der Relaiskammer erreichte, rasselte sein Atem in den Lungen, und er war schweißüberströmt.
    Als er mit zitternden Händen die Tür aufstieß, erhob sich Cerriana schon von ihrem Platz an den Relaisschirmen.
    »Varzil! Was ist geschehen?« Bist du krank? Verletzt?
    »Es geht um Felicia! Etwas Furchtbares ist passiert. Cerriana, du musst mich durch die Relais zum Turm von Hestral schicken.«
    »Varzil, das kann ich nicht! Das ist seit dem Zeitalter des Chaos nicht mehr getan worden! Wir sind bei weitem nicht stark genug… «
    »Wir müssen stark genug sein!«
    Ah! Gavin ist schon unterwegs, und Lerrys - und ich. Valentina Aillard trat durch die Tür. Sie trug das weiße Gewand einer Überwacherin, aber ein Effekt des Lichts, das vielleicht vom flammenden Rot ihres Haares reflektiert wurde, färbte das Kleidungsstück rot. Sie wirkte so zerbrechlich wie immer, schlank und blass wie eine legendäre Chieri, doch die Luft um sie herum vibrierte vor Energie.
    Gleich darauf platzte Gavin ins Zimmer, dicht gefolgt von Darriel Alton und Richardo. »Lerrys leidet noch unter den Nachwirkungen seines letzten Einsatzes. Fidelis hat ihm etwas Kirian eingeflößt, und jetzt schläft er sich gesund. Sind wir genug?«
    Varzil, den Blick noch auf Valentina gerichtet, nickte. Darriel und Richardo waren beide sehr fähig und nach den hohen Maßstäben Arilinns ausgebildet.
    »Ich gebe den Leuten in Hestral Bescheid, dass sie alles vorbereiten sollen«, sagte Cerriana.
    Sie benutzten die Relaisschirme als Zentrum und stellten sich in gleichen Abständen um Varzil auf. Im nächsten Augenblick verband er sie zu diesem nahtlosen Ganzen, einem Kreis. Er hatte schon mit allen gearbeitet, wenn auch weniger oft mit Valentina. Bei einer angemessenen Ausbildung, erkannte er, hätte auch sie als Bewahrerin dieses Kreises fungieren können. Er fragte sich, ob Felicias Versuch den Bemühungen, Frauen als Bewahrer auszubilden, vielleicht ein Ende gesetzt hatte.
    Die elektrischen Felder der Arbeiter brachten Varzils Haut zum Kribbeln. Sie schimmerten wie Ausgangspunkte wirbelnder Kräfte. Der Schirm knisterte und gleißte.
    Varzil zog die Energien auf sich, die sich durch den Kreis bewegten, und formte sie zu einem Kegel mit sich selbst als Spitze. Gleichzeitig spürte er eine Resonanz in den Relaisschirmen hunderte von Meilen entfernt, im Turm von Hestral. Sein Gesichtsfeld löste sich auf, als die Sinne überlastet wurden, und an seine Stelle trat ein Energieblitz, so grell und mächtig, dass er einen kurzen Moment lang nur aus diesem Blitz zu bestehen schien.
    Eiseskälte brachte ihn zum Frösteln. Er keuchte auf, aber seine Lungen sogen keine Luft mehr ein. Ein durchdringendes Knistern und ein Ruck warfen ihn wie eine zerbrochene Puppe umher. Es folgte eine leise vibrierende Stille.
    Übelkeit überkam ihn, und plötzlich hatte er wieder einen Körper und kniete auf einem Steinboden.
    »Varzil? Varzil von Arilinn?«
    Eine Frau beugte sich über ihn, die Überwacherin, die er in Felicias zersplitterter telepathischer Botschaft gesehen hatte. Er öffnete den Mund, um zu antworten, und atmete ein. Der Raum wurde an den Rändern grau und kalt. Er wollte aufstehen, musste aber feststellen, dass er kaum genug Kraft hatte, um den Kopf zu heben.
    »Schon in Ordnung«, sagte sie und stellte sich als Oranna MacLean vor. »Das Reisen per Relais kostet enorm viel Kraft, aber dir fehlt nichts, was sieh nicht mit einem guten Essen und etwas Schlaf beheben ließe. Ich habe das Procedere in den Unterlagen nachgeschlagen.«
    Als er ihrem Blick folgte, sah er mehr als das Zimmer. Er erkannte es als eine Relaiskammer, die sehr jener glich, die er verlassen hatte, wenn auch mit Unterschieden in der Bauweise, der Anordnung der Schirme und kleinerer Ziergegenstände, die ihm versicherten, dass er nicht länger in Arilinn war. Die Arbeiter, die sich um ihn versammelten und ihre Neugier hinter diskreter Zurückhaltung verbargen, waren Fremde.
    Varzil nahm einen Teller der vertrauten, stark gesüßten Speise entgegen, die bei anstrengender Laran-Arbeit gereicht wurde, Nusskonfekt und Dörrobst in Honigkruste.

Weitere Kostenlose Bücher