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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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ein Wort aus Hestral über Felicias Versuch verlor Varzil allmählich die Fassung. Er konnte sich keinen guten Grund für ihr Schweigen denken. Die Relais funktionierten mit schöner Regelmäßigkeit, was andere Nachrichten betraf. Carolin Hastur war noch nicht gefunden worden, und jeder Tag brachte neue Gerüchte über eine Armee, die sich um ihn versammelte. In den ärmeren Gebieten Thendaras war es zu Hungeraufständen gekommen, die Lyondris Schergen unter beträchtlichem Blutvergießen niedergeschlagen hatten.
    Vage Ängste nagten an ihm, Gedanken daran, was in Hestral geschehen sein mochte. Verhinderte eine Krankheit, dass der Kreis sich traf? Felicia schien sich von ihrem Lungenfieber vollständig erholt zu haben, aber er hatte gehört, dass manchmal Narben zurückblieben, die eine Anfälligkeit für künftige Infektionen boten.
    Hatte sich in Hestral eine Katastrophe ereignet, dass der Turm verstummt war? Diesbezüglich gab es keine Nachrichten, aber Hestral verschickte auch nicht jede Nacht Botschaften, und es konnte schon einige Zeit vergehen, bevor der Ausfall des Turms sich auswirkte.
    Oder hatte Felicia den Versuch durchgeführt, und er war schief gegangen? Beklagte Hestral in diesem Augenblick den Verlust eines gesamten Kreises? Varzil war überzeugt, dass er es wissen müsste, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Wenn er sich nach außen wandte, spürte er das leichte Pulsieren ihrer Gegenwart. Sie lebte und war wohlauf.
    Varzil versuchte sich zu beruhigen, den inneren Abstand zu wahren und sich in der Geduld zu üben, um deren Meisterung er so hart gerungen hatte. Er wusste, je länger er solche Gedanken bei sich zuließ, desto panischer würde er werden und desto mehr geriete er aus dem seelischen Gleichgewicht. Er sagte sich, dass er ein erwachsener Mann sei, ein ausgebildeter Laranzu, und nicht irgendein liebeskranker Jüngling.
    Die Meditation linderte seine Ängste, allerdings nur für eine Weile. Statt sich auszuruhen, lungerte er in den Korridoren herum, bis Lunilla ihm befahl, nach draußen zu gehen. Er legte gewöhnliche Kleidung an und suchte die Stadt auf, wie er es in seinen ersten Jahren hier häufig getan hatte. Arilinn war noch unberührt von dem Aufruhr, der Hasturs Länder heimsuchte, obwohl jedes Gespräch von kaum verhohlenen Befürchtungen erfüllt war.
    Varzil erwarb ein wenig Obst auf dem Markt und schlenderte durch die Läden. Sein staunender Blick schweifte über erlesene Stoffe, Messer mit juwelenbesetzten Griffen, Zaumzeug aus maschinell gefertigtem Leder, sogar über Teppiche von den sagenumwobenen ardcarranischen Webstühlen. Innerhalb kürzester Zeit versank die Erinnerung an Carolin wie eine Geistererscheinung hinter dem Horizont seiner Wahrnehmung.
    Obwohl er nicht mit der Gabe der Voraussicht gesegnet war, schauderte Varzil. Es war mehr ein Gefühl des Unbehagens als vergeblicher Sehnsucht. Die Helle des Tages - der Mittag war schon lange vorbei - unterstrich noch den Eindruck, dass sich hinter der Fassade von Glanz und Normalität finstere Wolken zusammenballten.
    »Vai dom?«, fragte eine Stimme. »Möchtet Ihr das Kopftuch haben?«
    Jäh kam Varzil wieder zu sich. Er stand an einem offenen Stand am anderen Ende des Marktplatzes und hielt ein viereckiges Tuch mit Karomuster in der Hand. Er erinnerte sich nicht daran, wie er hierher gekommen war, und hatte auch keine Ahnung, warum gerade dieses Kleidungsstück sein Interesse erweckt hatte.
    Der Händler, ein älterer Herr mit der faltigen Haut von jemandem, der zu schnell zu viel Gewicht verloren hatte, musterte ihn gespannt.
    »Nein«, sagte Varzil, legte das Tuch auf den Tisch zurück und ging davon, bevor der Händler es ihm zum Geschenk machen konnte. Er wollte nicht feilschen, was unweigerlich geschehen wäre, wenn er es angenommen hätte.
    So kann das nicht weitergehen, dachte er, als er sich wieder zum Turm begab. Hin- und hergerissen zwischen zwei Menschen, die ich liebe, einer in Gefahr und unerreichbar für meine Hilfe, der andere vielleicht in mir nicht näher bekannten Schwierigkeiten. Das macht mich nur krank und bringt den Kreis in Gefahr, der sich auf mich verlässt.
    Zum ersten Mal, solange er zurückdenken konnte, wusste Varzil nicht, was er tun sollte oder an wen er sich überhaupt noch um Hilfe wenden konnte.

37
    Die Tage vergingen, und nach wie vor gab es keine Nachricht von Felicia. Auf Fidelis’ Drängen unterbrach Varzil die Bauarbeiten und zwang sich zur Ruhe. Seine Schlafstörungen nahmen zu,

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