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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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dagegen«, sagte Varzil rasch. »Ich bin von ganzem Herzen mit dem, was du getan hast, einverstanden. Ich fühle mich geehrt, dass du dafür mich auserkoren hast.«
    Loryn blickte ihn mit neugieriger Miene an, halb staunend, halb anerkennend. »Dein Ruf ist dir vorausgeeilt, Varzil von Arilinn, als Ehrenmann mit einer Vision.«
    »Bitte schmeichle mir nicht«, sagte Varzil und schnitt Loryn das Wort ab, bevor er noch mehr Lob über ihn ausschütten konnte. »Ich sagte doch schon, dass ich es tun werde. Du brauchst mich nicht mit süßen und unglaubwürdigen Worten zu umgarnen, damit ich dir helfe.«
    Ich habe nicht viel getan, was ein solches Lob verdient hätte, dachte Varzil. Jedenfalls noch nicht. Ich habe mich lediglich nach Kräften bemüht, meine Arbeit zu tun, und hin und wieder die Träume anderer geteilt.
    Deine Bescheidenheit schickt sich für dich nicht, erwiderte Loryn in Gedanken. Und deine Verschwiegenheit fördert nicht gerade die Weisheit deiner Worte. Dennoch will ich das Thema wechseln. In den vor uns liegenden Tagen werden wir mehr als genug Ärger bekommen.
    »Ich fürchte, wir haben Rakhals Soldaten nicht zum letzten Mal gesehen«, sagte Loryn laut.
    Schlagartig begriff Varzil, dass seine Nachforschungen über Felicias Unfall warten mussten. Es war wichtiger, so schnell wie möglich das Haftfeuer zu entsorgen. In der Öffentlichkeit würde eine Zeit der Ruhe und des Trauerns ihm den erforderlichen Grund liefern, in Hestral zu bleiben, ohne jemandes Argwohn zu erwecken.
    »Das Wohlergehen des Turms und seiner Bewohner hat Vorrang gegenüber den Wünschen Einzelner«, sagte Varzil, obwohl sich jedes Wort wie ein Dolch in sein Herz bohrte.
    Könige wissen das; Bewahrer wissen das. Und ich - Aldones steh mir bei - muss meiner größeren Verpflichtung folgen.
    »Bedaure nicht, dass du das Herz eines Mannes hast«, sagte. Loryn freundlich. »Alles hat seine Zeit.«
     
    Loryn hatte einen kleinen Steinkeller dafür eingerichtet, das Haftfeuer unbrauchbar zu machen. Der fensterlose Raum lag unterirdisch und enthielt keine brennbaren Materialien mehr. Selbst die behelfsmäßigen Bänke und der Arbeitstisch bestanden aus Backstein, die Gefäße aus Glas.
    Der Keller, vor der Sonne verborgen und durch das Erdreich abgeschirmt, erschien Varzil als der denkbar schlechteste Ort für ihre Mission. Die Vernichtung von Haftfeuer sollte eine Gewissensentscheidung der Öffentlichkeit sein und ihre Durchführung nicht heimlich erfolgen. Vielleicht würde es eines Tages so sein.
    Varzil nahm Platz. Der kalte Stein betäubte sein Sitzfleisch. Es gab nur eine Hand voll Gefäße, die von Staub und Spinnweben verkrustet waren. Dennoch glühte ihr Inhalt wie mit Asche bestreute Holzscheite.
    Loryn, der gefütterte Handschuhe trug, räumte fast alle Gefäße zur Seite. Nur eines blieb übrig, das er mitten auf den Tisch stellte.
    Es genügte nicht, Haftfeuer zu isolieren, es von allem Brennbaren fern zu halten. Soweit Varzil wusste, zerfiel es mit dem Alter nicht, sondern blieb über Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte hinweg wirksam. Es musste in seine Bestandteile zerlegt werden. Diese wurden dann an weit voneinander getrennte Orte in der Erde teleportiert. Glücklicherweise kam dieser Vorgang ohne den gefährlichsten Schritt der ursprünglichen Herstellung von Haftfeuer aus, der Destillation unter großer Hitze. Bei guter Zusammenarbeit sollten zwei Bewahrer eigentlich in der Lage sein, mit dem Material sicher umzugehen.
    »So was habe ich noch nie gemacht«, sagte Varzil, »obwohl es mir theoretisch vertraut ist. Was den praktischen Umgang betrifft, halte ich mich an dich.«
    Loryns Mund verzog sich zu einem bedauernden Lächeln. »Ich mache so etwas leider nicht zum ersten Mal. Den ersten Teil meiner Ausbildung habe ich in Dalereuth genossen, wo täglich Haftfeuer hergestellt wurde. Sogar so viel, dass hin und wieder eine Kontamination erst anschließend entdeckt wurde und das Produkt dann nicht mehr verwendet oder auch nur sicher gelagert werden konnte. Einmal… « Loryn krempelte den Ärmel hoch, um ihm eine tiefe Narbe zu zeigen, die sich über seinen Unterarm zog. »… ist ein Tropfen durch den Behälter gesickert. Wir hatten Glas verwendet, wie wir es hier und überall sonst tun, vermutlich weil es chemisch inaktiv ist, aber dieses Zeug… «
    Er streifte den Ärmel wieder über den Unterarm. »Dieses Zeug fraß sich nicht nur durch das Glas, anscheinend besaß es sogar eigene Intelligenz, so wie es sich

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