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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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erkannte eine der vielen Destillationen von Kireseth. Manche hatten die Wirkung, die Laran-Barrieren herunterzufahren, andere, wie diese, blockierten vorübergehend alle psychischen Fähigkeiten. Es wurde selten benutzt, war aber nicht unbekannt, denn Laran war keine Garantie für Selbstbeherrschung. Gelegentlich verlor ein Heranwachsender in den Fängen der Schwellenkrankheit so sehr die Orientierung, dass er eine Gefahr für sich und alle um ihn herum darstellte.
    Auch Eduin erkannte die Droge, denn er wich zurück. »Die werdet ihr bei mir nicht anwenden müssen. Ich bin nicht euer Feind.«
    »Gibst du dein feierliches Ehrenwort, dass du nicht versuchst, aus diesem Turm zu fliehen oder jemandem Schaden zuzufügen?«, sagte Loryn.
    Eduin hob sofort die Schultern. »Solange Hestral steht und Hastur uns bedroht, werde ich mich deiner Herrschaft fügen. Genügt dir das?«
    »Das wird es wohl müssen«, entgegnete Loryn. Er bedeutete den anderen, Eduin wieder in seine Unterkunft zu begleiten.
    Varzil fand, dass Eduin seine Worte zu sorgfältig gewählt hatte, konnte aber in dem, was er gesagt hatte, keinen Fehler erkennen.
    »Ich weiß nicht, was mich am meisten beunruhigt«, sagte Loryn, »diese Tage der Angriffe und Belagerung, Eduins irregeleitetes Heldentum oder seine Entschuldigungen. Ich habe es satt, Varzil, ich habe die endlosen Spannungen zwischen einer Hoffnung auf die Zukunft und der Verzweiflung darüber satt, dass alles immer nur noch schlimmer kommt, egal was wir tun.«
    Varzil suchte nach Worten, aber er fand keine. Loryn war sichtlich gealtert, seit er in Hestral eingetroffen war, und er war. nicht der Ansicht, dass allein der derzeitige Krieg dafür verantwortlich war.
    Ein Bewahrer trägt eine schwere Last, dachte er. Nicht nur wegen der Arbeit, die wir leisten, sondern aufgrund dessen, was wir sind. Er fragte sich, ob sie nicht für jeden eine zu schwere Last wäre. Aber welche Wahl hat Loryn schon? Welche Wahl bleibt mir? Auch von uns kann keiner ungeschehen machen, was aus ihm wurde.
    Mit einem leichten Schauder der Vorahnung fiel ihm ein, dass das Gleiche auch für Eduin zutraf.
44
    Ein langer Tag ging in den anderen über, ohne dass es zu weiteren Angriffen aus dem Lager der Hastur gekommen wäre. Der Regen hörte auf, und der Schlamm trocknete. Nach einem einzigen Sonnentag wurde der Himmel jedoch wieder grau und düster, grimmig. Im Turm von Hestral ruhten alle, anfangs dankbar, dann mit zunehmender Bangnis. Jeder Versuch, die Mauern des Turms zu verlassen, wurde von den restlichen Soldaten prompt vereitelt. Die Vorräte an Lebensmitteln gingen zur Neige, obwohl es in den tief reichenden Quellen genug Wasser gab.
    »Ich begreife nicht, warum sie nicht einfach nach Hause gehen«, sagte Oranna gereizt. Varzil hatte sich vor dem Fenster des Gemeinschaftsraums zu ihr gesellt, wo sie mit Bechern einfachen dampfenden Wassers den Sonnenuntergang bewunderten. Sie verabscheute einfaches Wasser sogar noch mehr als aufgebrühte geröstete Schwarzwurz. »Wir werden ihnen nicht nachgeben, und wenn sie bisher nicht stark genug waren, uns zu überwältigen, sind sie es jetzt erst recht nicht. Früher oder später brechen wir aus. Ich verstehe nicht, worauf Loryn wartet.«
    Varzil bewahrte Ruhe. Er war den ganzen Nachmittag auf Wache gewesen und zu erschöpft, um zu widersprechen. Er und Loryn hatten mit den anderen Türmen in Verbindung gestanden und nach einem Weg aus der Sackgasse gesucht.
    »Noch ist es nicht vorbei«, sagte er. »Die Hasturs warten auf etwas, sonst hätten sie sich schon abgesetzt.«
    »Verstärkung aus Thendara? Wären sie so töricht?«
    Varzil war überzeugt. »Das nächste Mal werden sie nichts dem Zufall überlassen, sondern eine überwältigende Streitmacht schicken. Es gibt viele, die einen erfolgreichen Widerstand als Omen betrachten würden, als Ruf zu den Waffen. Gleichzeitig wagt Rakhal es nicht, sich in der Öffentlichkeit als unfähig bloßstellen zu lassen, was zweifellos geschieht, wenn er hier seine Kampfkraft vorführt und damit scheitert.«
    Sie blickte nachdenklich drein. »Warum sich dann überhaupt noch mit dieser Frage abgeben? Warum nicht unsere erste Antwort akzeptieren, dass wir kein Haftfeuer haben, das wir herausgeben könnten? Was dachte sich der König dabei nur?«
    »Ach, wer kann das sagen? Es ist viele Jahre her, seit ich ihm begegnete, und da war er schon so sehr in seine höfischen Intrigen verstrickt, dass man schwerlich sagen konnte, was für eine

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