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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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verbeugte sich tief und ging davon, um sich nach Kräften um die Verwundeten zu kümmern. Carolin erteilte Anweisungen, wie man am besten mit dem Haftfeuer umzugehen habe.
    Rings um Carolin lagen Männer und Pferde tot und im Sterben. Blut schwärzte die aufgewühlte Erde. Unvermutet kam ihm der Gedanke, dass Roald McInery in seiner Militärstrategie den Gestank gar nicht erwähnt hatte.
    Als das Kampfesfieber aus seinen Adern wich, setzte eine schreckliche Müdigkeit ein. Alle Schmerzen, die er bisher kaum gespürt hatte, brannten jetzt, als griffe ihn jemand mit Haftfeuer an. Orain schwankte im Sattel und strich mit dem Rücken seiner freien Hand über eine klaffende Wunde auf seiner Wange.
    Carolin rüttelte sich wach. Den Toten konnte niemand mehr helfen, aber die Lebenden brauchten ihn noch. Er stählte seine Stimme und gab seinen Offizieren neue Kraft. Er befahl, dass für die Versorgung der Verwundeten Zelte errichtet werden sollten, ließ die Ausrüstung reparieren, Pflöcke für die Pferde einschlagen, Latrinengruben ausheben und so viele Bestattungen vornehmen, wie nur irgend möglich.
    Ruyven und Rakhals Laranzu hatten sich zu Maura gesellt und jene ausgewählt, denen noch zu helfen war, während andere aufgebrochen waren, um den letzten paar sterbenden Pferden den Gnadenstoß zu geben. Die Schwestern des Schwertes versammelten sich.
    Als endlich alles Nötige getan war, schwankte Carolin vor Erschöpfung. In seinem Kopf drehte sich alles von den zahllosen Toten, den Männern und Pferden und sogar Romillys hässlichen, treuen Wächtervögeln.
    Orain, der noch erschöpfter sein musste, bestand schließlich darauf, dass Carolin sich eine Ruhepause gönnte.
    »Wie kann ich das?«, wandte Carolin ein. »Die Männer - und auch die Schwertträgerinnen - die auf meinen Befehl kämpften… «
    »Heute Abend kannst du nichts mehr tun. Schau, das letzte Tageslicht ist fast verschwunden. Die Männer werden morgen zu dir aufblicken; dann musst du bereit sein, sie wieder zu führen.«
    Carolin ließ zu, dass man ihn zu seinem Zelt brachte und ihm Rüstung und Kleidung abnahm. Ein Gefolgsmann brachte eine Schale mit dampfendem Wasser, Seife und Handtücher. Carolin hatte keine Ahnung, wo der Mann diese Dinge aufgetrieben hatte, aber er ließ sich dankbar waschen. Jedes Gelenk und jeder Muskel in seinem Körper schmerzten. Er fiel auf eine Pritsche und versank in den Polstern. Dunkelheit umfing ihn.
    Wie aus weiter Ferne, als schwebe etwas aus einem formlosen Abgrund herauf, spürte er schließlich die Gegenwart einer anderen Person. Die Pritsche knarrte. Der Saum der Decke berührte seine Wange. Er roch den schwachen Duft von Rosen und Sonnenschein.
    Geliebter, ich bin hier. Mauras mentale Berührung, so köstlich wie Tau auf dürrem Land, strich über ihn hinweg. Ihre Arme umschlangen ihn, schlanke kühle Finger glitten über seine Lippen, seine Augenlider. Nun schlaf.

47
    Am Morgen nach der Schlacht öffneten sich die Schleusen des Himmels und tränkten das Feld mit Regen. Große Aasvögel taten sich an den aufgedunsenen Kadavern der Pferde gütlich. Die Heiler setzen ihre Arbeit fort, inzwischen mit Unterstützung von Orains erwachsenem Sohn Alderic, der gerade eingetroffen war. Alderic hatte eine Turm-Ausbildung genossen und war gekommen, um seine Fähigkeiten zur Versorgung derer einzusetzen, die an Haftfeuer-Verbrennungen litten.
    Carolin traf sich mit seinen Beratern, und es wurde deutlich, dass sie das Lager verlegen mussten. Die verwesenden Kadaver würden bald Krankheiten verbreiten, und was noch wichtiger war, sie würden verhindern, dass sie sich frei bewegen konnten, sollte Rakhals Armee zurückkehren und erneut einen Angriff vornehmen.
    Obwohl er es kaum über sich brachte, sie darum zu bitten, schickte er Romilly noch einmal auf einen Kundschafterflug mit dem letzten Wächtervogel, um Rakhals Pläne auszuspionieren. Romilly blickte ihn nicht an, obwohl sie sich widerspruchslos fügte. Mit ihren Augen stimmte etwas nicht. Er erinnerte sich, dass sie viele der Pferde, die gestern niedergemetzelt worden waren, ausgebildet hatte. Mit ihrer MacAran-Gabe musste sie den Tod eines jeden gespürt haben. Auch viele ihrer Schwestern des Schwertes waren ums Leben gekommen.
    Sie ist ein Mädchen, das solche Härten nicht gewohnt ist. Jemand muss sich um sie kümmern, so bald wie möglich. Vielleicht würde Maura, als Frau, wissen, was zu tun war.
    Romilly schickte den Vogel los, und mit Ruyvens Hilfe folgte Carolin

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