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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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herbei und schlossen sich an.
    Durch die Augen des Wächtervogels entdeckte Carolin sein Ziel. Der Wagen war zum Stillstand gekommen, von einem Kreis aus Soldaten verteidigt. Bei Carolins Annäherung verdoppelten seine Männer ihre Anstrengungen.
    Der Wagen flirrte vor Carolins Augen und verschwand dann. Er verbiss sich einen Fluch. Es war eine Illusion gewesen, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln, während der wirkliche Wagen von Rakhals Armee entfernt worden war.
    Trompeten erschollen auf dem Feld. Abermals suchte Carolin die Verbindung mit Romilly und dem Wächtervogel, der noch immer über der Schlacht kreiste. Er sah, wie Rakhals Truppen einen Schwenk vollzogen und flohen, sah, wie seine Männer sie eine Zeit lang verfolgten. Die Verbindung mit dem Wächtervogel löste sich auf, und Carolin fing ein letztes Bild Romillys auf, die elend und erschöpft zusammengesunken auf ihrem Sattel hing.
    Ein Laranzu stand dort, wo sich zuvor das Trugbild des Wagens befunden hatte, umweht von seinem grauen Umhang. Seine Kapuze war nach hinten gestreift, die Züge starr. Er hielt etwas in einer Hand, presste es an seine Brust.
    »Halt!«, schrie Carolin. Seine Stimme durchdrang den Tumult. Männer ließen voneinander ab, verharrten in Kampfposition und wollten ihren Vorteil nicht aufgeben.
    Er hob die Stimme, sodass alle ihn hören konnten. »Legt eure Waffen nieder, dann gewähre ich euch des Königs Gnadenerlass!«
    Einer von Lyondris Männern schrie: »Es ist Carolin persönlich«, und stürzte vor. Orain verstellte dem Mann mit seinem Pferd den Weg und streckte ihn zu Boden.
    Der Laranzu wich nicht von der Stelle. Er strahlte Angst und Verzweiflung aus.
    Was hat Rakhal ihm von mir erzählt, dass er sich so sehr davor fürchtet aufzugeben?
    »Kommt nicht näher!«, rief der Laranzu. »Ihr wisst, was das hier ist und wozu ich imstande bin!« Er hob die Hand, und Carolin sah ein Glasgefäß. Schatten und glühende Kohle brodelten darin.
    Zandrus gefrorene Höllen! Will der Mann sich lieber opfern als aufzugeben?
    »Ich bitte dich noch einmal, das niederzulegen, was du da in Händen hältst«, entgegnete Carolin. »Dieses innere Feuer kennt weder Freund noch Feind, sondern verzehrt jegliches Leben. Hast du die Länder im Osten nicht gesehen, die noch immer öde sind nach einem Krieg, der dort lange vor unserer Geburt ausgetragen wurde? Hast du nicht die Kinder derer versorgt, die es wagten, in diese Einöde vorzustoßen? Erst Haftfeuer, dann Knochenwasser-Staub und die Wurzelfäule, und was noch? Das ist der wahre Feind, nicht ich bin es, nicht dein Herr ist es, noch sonst ein Sterblicher. Schau dich um und sag mir, welchen Schutz diese Soldaten gegen Haftfeuer haben. Ich sage: Lass sie wie Männer kämpfen, mit Ehre und Stahl. Benutze die Gaben, die die Götter dir verliehen haben, zum Heilen, nicht zum Töten. Ergibst du dich, dann biete ich dir sicheres Geleit zurück zu deinem Turm.«
    Schweigen senkte sich über diesen Abschnitt des Schlachtfelds, und selbst die Männer, die noch miteinander gekämpft hatten, hielten inne. Carolins Blick verschwamm, als fiele ein silberner Schleier auf ihn herab. Sonnenstern stampfte, dann stand er reglos wie ein Fels.
    Die Brust des Laranzu hob sich, als er den Kopf schüttelte. »Ihr würdet es nur gegen mein Volk einsetzen.«
    »Ich schwöre, dass ich es gar nicht einsetze, außer, um es zu vernichten«, sagte Carolin. »Ich schwöre das beim Licht von Aldones und den heiligen Gegenständen in Hali.«
    Im nächsten Moment erlosch bei den Männern, die den Laranzu beschützten, jeglicher Widerstand; einige warfen ihre Schwerter hin und standen mit ausgestreckten leeren Händen da, andere liefen davon. Der Laranzu ließ behutsam das Glas mit dem Haftfeuer sinken und näherte sich Carolin.
    »Vai dom, ich habe den Geschichten nicht geglaubt, die uns per Relais erreichten«, sagte der Laranzu, »aber nun sehe und höre ich es. Ich lese die Wahrheit in Euren Gedanken. Auch wenn es für mich die Verbannung bedeutet, ich führe keinen Krieg mehr gegen Euch.«
    »Für eine solche Entscheidung musst du nicht die Verbannung auf dich nehmen«, sagte Carolin, »denn es wird für dich immer einen Platz bei uns geben. Wenn du aufs Feld gehen und den Männern helfen willst, die von diesem verfluchten Zeug brennen, heiße ich dich in meiner Truppe willkommen.«
    Einer der Soldaten, die sich ergeben hatten, keuchte auf, denn so behandelten Lyondri oder seine Hauptmänner ihre Gefangenen nicht. Der Laranzu

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