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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Jandria. »Sie sind ein recht gutes Paar, findest du nicht? Varzil weiß nicht, was er mit ihr anfangen soll, und Jandria hat noch weniger Geduld damit, Anweisungen von einem Jungen ihres Alters entgegenzunehmen als Dyannis.«
    »Soll ich ihn also retten?«
    »O nein!« Maura zwinkerte. »Ich denke, es tut ihnen beiden gut. Besonders in der Mittwinternacht!«
     
    Als der Tanz zum Ende kam, verbeugte sich Varzil abermals vor Jandria. Er sah ihr an, dass sie gerne noch weitergemacht hätte, denn sie tanzte zwar gerne, interessierte sich aber nicht für die üblichen Schäkereien. Sie fand es angenehm, mit jemandem zusammen zu sein, der über das gemeinsame Genießen der Bewegung zur Musik hinaus kein Interesse an ihr hatte.
    Der Tanz und das kurze, unbeschwerte Gespräch danach hatten ihm Zeit gegeben, ruhiger zu werden und zu entscheiden, was er wegen Dyannis tun sollte. Carolin hatte selbstverständlich Recht. Es war kein Fehler gewesen, dass sie Eduins Aufforderung angenommen hatte. Aber sie brauchte Eduin nicht so anzuschmachten. Sie war zu jung, zu leicht zu beeindrucken für einen solch großartigen Hof. Sie hätte die Feiertage in Hali verbringen sollen oder zumindest ihren Bruder als Wahrer des Anstands in der Nähe haben müssen.
    Carolins Frage nagte immer noch an ihm: Vertraust du ihr so wenig, dass du ihre Ehre jeden einzelnen Augenblick bewachen musst?
    Warum musste sie sich von allen ausgerechnet für Eduin entscheiden?
    Nun, er würde dem ein Ende machen. Ein Wort oder zwei, und sie würde zur Vernunft kommen. In ein paar Tagen würde sie nach Hali und zu ihrer Ausbildung zurückkehren. Und wenn sie in der Zwischenzeit tanzen wollte, dann würde er eben ihr Partner sein.
    Sie saß jetzt neben Maura Elhalyn. Als er näher kam, sah sie ihn an. Ihre Gedanken streiften die seinen, immer noch überwiegend unausgebildet, aber süß und klar.
    Varzil, wie schön, dich zu sehen.
    Sie war so zufrieden mit sich und ihren sich entwickelnden Fähigkeiten, dass er nicht das Herz hatte, sie darauf hinzuweisen, wie unhöflich es war, in Gesellschaft von Nichttelepathen von Geist zu Geist zu kommunizieren. Er lächelte und streckte die Hand mit der Handfläche nach oben aus. Sie schaute ein wenig überrascht drein, als er sie förmlich zum nächsten Tanz aufforderte.
    Anders als der letzte, der ruhig genug gewesen war, um ein Gespräch zu führen, war dieser voller lebhafter Sprünge und komplizierter Wechsel mit dem Paar gegenüber. Varzil stolperte über seine eigenen Füße.
    Dyannis kicherte. »Bist du sicher, dass du das schaffst?«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab er zu. »Aber ich möchte gerne mit dir sprechen.«
    Sie hakte sich bei ihm ein, vertrauensvoll und selbstsicher, und führte ihn von der Tanzfläche. Das störrische Gör, das er als Kind gekannt hatte, war zu einer liebreizenden jungen Frau herangewachsen. Als sie die anderen Tänzer hinter sich gelassen hatten, ließ sie ihn los und sah ihm direkt in die Augen, auf eine Weise, die ihn verstörte. Wäre er nicht ihr Bruder gewesen, dann wäre solche Offenheit zweifellos Grund zu einem Skandal.
    »Nun?«, fragte sie und zog vergnügt eine Braue hoch. »Warum schaust du so finster drein?«
    »Ich muss mit dir sprechen - darüber, dass du mit Eduin getanzt hast.«
    »Du entschuldigst dich, dass du nicht hier warst, um mit mir zu tanzen? Gut! Ich akzeptiere es. Ist das alles?«
    »Nein, das ist nicht alles.« Er hätte sie am liebsten geschüttelt. »Ich will immer noch nicht, dass du mit ihm tanzt. Es ist keine Frage der Angemessenheit - wie Carolin schon erklärt hat, gibt es da keine Probleme. Aber es wäre mir lieber, wenn du keine… « Er suchte nach dem Wort »Anhänglichkeit an Eduin entwickelst. Nicht, dass es länger dauern würde als einen weiteren Zehntag, wenn du nach Hali zurückkehrst und er wieder nach Arilinn geht. Aber es wäre nicht… angemessen.«
    »Und warum nicht?« Sie runzelte die Stirn wie zu einer hellen Sturmwolke. »Ist er etwa kein vollständig qualifizierter Laranzu aus Arilinn und damit ebensolchen Respekt wert wie du? Hat er einen Charakterfehler, den du entdeckt hast, sein Bewahrer aber nicht? Sag mir genau, warum du dich ausgerechnet an Eduin störst und nicht an Carolin oder Orain und nicht einmal an diesem Lüstling Rakhal?« Sie kniff die Augen zusammen. »Es liegt daran, dass er nicht von angemessen hoher Geburt ist, oder? Du solltest dich schämen, Varzil, einen Laranzu nach seiner Familie und nicht nach seinem

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