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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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niemand mehr entgegenstellt… «
   »Wie Ihr sagt, Mylord, wenn sich ihm niemand entgegenstellt, wie lange kann selbst der beste König frei von Ehrgeiz bleiben? Carolin mag seine Herrschaft mit besten Absichten begonnen haben, aber selbst er hat sich irgendwann der Versuchung von Macht und Eroberung ergeben. Er hat den mächtigsten Laranzu auf Darkover, den großen Tenerézu Varzil Ridenow, der seine Befehle ausführt. Zusammen wollen sie alle entwaffnen, die sich ihnen entgegenstellen könnten. Wenn wir nicht bald handeln, wird es für jede sterbliche Macht zu spät sein, sich Carolin zu widersetzen. Darkover wird nur noch einen einzigen König haben: Carolin Hastur!«
   Lord Brynons Stirnrunzeln wurde heftiger. »Wenn das wirklich stimmen sollte… Ich kann in diesen Dingen nicht allein entscheiden, denn Kirella ist nur ein kleiner Teil von Aillard. Sobald es geht, müssen wir mit der Lady von Valeron und den weisen Beratern dort sprechen. Ich erwarte - ich bitte darum -, dass Ihr und der gesegnete Sandoval euch darauf vorbereitet, mich nach Valeron zu begleiten.«

 
          

24
    Dyannis Ridenow verließ den Cedestri-Turm erst im folgenden Frühling. Anfangs stand noch zu viel Arbeit an, jemand musste sich um die Verletzungen der Matrix-Arbeiter und Dorfbewohner kümmern. Einige waren so schrecklich verbrannt, dass die Wiederherstellung zahlreiche Sitzungen erforderte. Immer wieder dankte sie allen Göttern, die zuhören mochten, dass die Aillards gewöhnliche Brandbomben eingesetzt hatten und nicht Haftfeuer . Außerdem war ein großer Teil der Knochenwasserkristalle zum Turm zurückgebracht worden, nachdem Varzil die Piloten überzeugt hatte, ihre Mission abzubrechen. Einige Vorratsbehälter waren während des Angriffs zerstört worden. Jedes noch so kleine Teil musste aufgesucht und vernichtet werden, eine aufwändige und erschöpfende Arbeit. Dyannis empfand es als Hohn, dass das Experiment von Cedestri sich als größere Gefahr für den Turm selbst als für seine Gegner herausgestellt hatte.
   Dann gingen sie an den Wiederaufbau der Matrix-Schirme, vor allem der Relais. Nur wenige Reisende hatten Cedestri seit dem Feuerbombardement besucht, sodass der Turm von allen Neuigkeiten abgeschnitten war. Die Hauptstraße schien blockiert zu sein, aber erst als Varzil mit einem teilweise rekonstruierten Schirm und seinem Sternenstein den Turm zu Hali erreichen konnte, erfuhren sie den Grund. Der einzige Luftwagen, der noch in Betrieb gewesen war und von dessen Benutzung Varzil abgeraten hatte, war von Valerons Streitkräften angegriffen und seine tödliche Fracht in alle Winde verstreut worden. Die Straße und die umgebende Landschaft waren kontaminiert, und niemand wusste, wie lange das Gift sich halten würde. Verhielt es sich wie der Knochenwasserstaub , dem es ähnelte, konnte es eine Generation oder länger Wirkung zeigen. Varzil schickte eine Nachricht an alle aus, die in dieser Gegend reisten, dass sie Hilfe bei einem Turm suchen sollten.
   »Ich habe nicht mehr viel Hoffnung, dass wir noch alle erreichen können«, sagte er zu Dyannis, »denn wegen des Kriegs, der sich nun wieder zwischen Aillard und Isoldir zusammenbraut, fliehen die Menschen und suchen Sicherheit, wo immer sie die ihrer Meinung nach finden. Das Furchtbare an allem ist, dass es bei einer solchen Auseinandersetzung nirgends wirklich Sicherheit gibt.«
   Als er das sagte, standen sie gemeinsam am Fenster des größten Gebäudes in der Siedlung, dem Haus des Dorfältesten, das ihnen zur Verfügung gestellt worden war, bis der Turm wieder aufgebaut werden konnte. Von seinem Balkon aus, einem einfachen Holzgerüst, konnten sie die eingestürzten Mauern eines ehemals anmutigen Turms erkennen. Die aufgehende Sonne tauchte die ganze Szenerie in ein rostrotes Leuchten, als blutete sie.
   Dyannis dachte an all die Leben, die ihnen zwischen den Fingern zerronnen waren, gebrochen an Körper und Geist.
   Wie viele dieser Toten habe ich auf dem Gewissen? Wie viele würden noch leben, hätte ich mich anders entschieden?
   »Chiya .« Varzil fuhr zärtlich mit den Fingerspitzen über den Rücken eines ihrer Handgelenke. »Du musst diese Bürde nicht tragen. Früher hast du unbesonnen gehandelt, doch deine Instinkte waren stets vorbildlich.«
   »Vielleicht, aber nicht meine Disziplin. Wenn doch nur… «
   »Wie lange willst du diesen einen Fehltritt noch wie einen Sack Steine auf deinem Rücken tragen? Dein Bewahrer hat

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