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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Mit seltsamer Würde hob er den Kopf, damit alle das Licht des Wahrheitsbanns sehen konnten. »Ich habe einer Mahlzeit, die für den Scharlatan bestimmt war, tatsächlich eine bestimmte Substanz hinzugefügt. Es war kein Gift und hätte einem gewöhnlichen Menschen keinen Schaden zugefügt. Aber ich glaube nicht, dass er ein gewöhnlicher Mensch ist. Wie könnte ein normaler Mann sich anmaßen, sich in die Behandlung der jungen Herrin einzumischen? Seit er hier eingetroffen ist, habe ich angenommen, dass dieser Sandoval ein wildes Laran -Talent besitzt, unausgebildet und ohne auch nur die Grundlagen der Disziplin, unstet, unberechenbar und kurz gesagt extrem gefährlich. Wie sonst hätte er Lady Mhari, eine legitime Leronis , auf seine Seite bringen und zu seiner Verbündeten machen können? Wie sonst hätte er sein Netz der Verführung über diesen gesamten Hof werfen können, besonders über die junge Lady Romilla, die in ihrer Krankheit und Verwirrung ein leichtes Opfer seiner Tücke wurde? Ich wollte nur sein wahres Wesen entlarven… «
   »Ihr gebt es also zu?«, schrie Romilla, die Stimme so scharf und harsch wie der Schrei eines jagenden Falken. »Ihr gebt zu, dass Ihr versucht habt, ihn zu vergiften? Oder zumindest dem einzigen Menschen, der ein wenig Licht in meine Dunkelheit bringen konnte, die Fähigkeit zu nehmen, mir weiterhin zu helfen?«
   »Ihr wisst nicht, wovon Ihr sprecht, Damisela «, erwiderte Dom Rodrigo nun in beruhigenderem Ton. »Es sah vielleicht zuerst so aus, als könnte dieser Sandoval Euch helfen, aber am Ende wird sein Mangel an Ausbildung Euch zweifellos noch kränker machen. Was seine Ziele sind, weiß ich nicht; ich habe keine Ahnung, ob er über seinen eigenen Aufstieg an diesem Hof durch unerlaubte Beherrschung Eures leicht zu beeindruckenden Geistes hinaus weitere Pläne hat. Ich auf der anderen Seite bin immer nur Euer ehrlicher Arzt gewesen, hatte nichts anderes im Sinn als Euer Glück und Wohlergehen und habe versucht, mein Wissen und meine Fähigkeiten zu Eurem Besten einzusetzen.«
   Während dieser Worte des Arztes schimmerte das Licht des Wahrheitsbanns weiterhin auf seinem Gesicht. Er glaubte wirklich, was er sagte. Er mochte ein aufgeblasener Wichtigtuer sein, aber er versuchte nicht zu betrügen. Tatsächlich hatte er dem Hof von Kirella lange Jahre gedient.
   Dom Rodrigos Ansprache, so gemessen und vernünftig, war wie Balsam für die unruhige Menge. Eduin sah den Höflingen an, dass viele ihm glaubten und auch jetzt noch dachten, dass das, was er getan hatte, nicht so schrecklich gewesen war. Er hatte viele der Anwesenden erfolgreich behandelt. Sandoval, wie man ihn nannte, war ein Außenseiter, dessen Distanziertheit ihm außerhalb von Romillas Kreis kaum Freunde gemacht hatte. Ein paar Minuten mehr, und einige würden vielleicht sogar anfangen sich zu fragen, ob es nicht einfacher wäre, Sandoval wegzuschicken und Romilla weiterhin von Dom Rodrigo behandeln zu lassen.
   »Mylord!« Eduin wusste, dass er rasch handeln musste. »Dieser Mann ist überzeugt von seinen eigenen Worten, aber er hat immer noch nicht das Ausmaß seiner Verschwörung enthüllt. Wir müssen wissen, wer ihn geschickt hat, welche Macht hinter dieser feigen Verschwörung steht. Um Romillas willen, um ganz Kirellas willen müssen wir es wissen.«
   »Was soll dieser Unsinn?« Dom Rodrigo hatte sein Selbstvertrauen wiedererlangt. »Wer hat etwas von einer Verschwörung gesagt? Ich habe zur Verteidigung Kirellas und seiner jungen Herrin gehandelt und nichts weiter!«
   »Aber Ihr gebt zu, dass Ihr Varzil Ridenow bewundert, diesen heimtückischen Agenten der Hasturs?«, fuhr Eduin fort. »Könnt Ihr abstreiten, dass Ihr plant, seinen Einfluss hier auf Aillard-Territorium auszubreiten, um uns unter König Carolins Herrschaft zubringen?«
   »Das ist unglaublich! Was für eine Unverschämtheit!«
   Aber seine Worte wurden nicht beachtet, weil Romilla nach erneuter Einwirkung Saravios plötzlich schrie: »Das Feuer! Das Feuer! Sandoval, rette uns!«
   Lord Brynon sah entsetzt zu, wie seine Tochter, die er für geheilt gehalten hatte, kreischte und zitterte.
   Die Höflinge drängten sich heran wie wilde Tiere, die sich gegen einen Käfig werfen. Lord Brynon, dunkelrot angelaufen, sprang auf und gab Befehle. Seine Wachen schoben die Menge zurück. Stahl klirrte auf Stahl. Eine Frau schrie auf. Domna Mhari schwankte und brach ohnmächtig zusammen. Das blaue Licht des

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