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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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sollten wir uns gegen die Macht von Valeron verteidigen, die anscheinend unsere Existenz bedrohte? Nicht durch normale Waffen, so viel stand fest.
   Wie ihr wisst«, fuhr er fort und neigte den Kopf etwas in Varzils Richtung, »haben wir es nie geduldet, dass Restriktionen von außen unser Handeln bestimmten. In den letzten Jahren wandten sich unzufriedene Arbeiter von anderen Türmen an uns, die es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten, König Carolins Vertrag einzuhalten. Sie sahen uns als ehrenwerte und legitime Alternative, und wir hießen ihre Fähigkeiten willkommen, obwohl wir manchmal vielleicht ein wenig vorschnell waren. Es gab aber auch weniger ehrenwerte Gründe, warum der eine oder andere Laranzu sich in seiner früheren Gemeinschaft nicht mehr gut aufgehoben fühlte.
   Jedenfalls«, setzte Francisco hinzu, »als wir eine bisher unbekannte, noch nicht angezapfte Kraftquelle gewaltigen Ausmaßes entdeckten, freuten wir uns. Wir hatten selbst nicht genug Laran , um die Art von Waffen herzustellen, die Isoldir brauchte, um seine kleinere Armee für Valeron zu einer Bedrohung zu machen. Indem wir diesen Machtstrom nutzbar machten, entsprach unser einziger Kreis in seiner Wirksamkeit dreien oder vieren.«
   Dyannis spürte, als der Mann sich an diese Entdeckung erinnerte, die Woge des Triumphs. Es machte ihr ebenso viel Angst wie die Vorstellung von einem Novizen, der in einem Labor mit Matrices zwölfter Ordnung hantierte. In Anbetracht von Isoldirs Verzweiflung konnten alle Sicherheitsbedenken und die Folgen, die das haben mochte, durch die Leidenschaft der Hoffnung hinweggefegt werden. Sie wusste, wohin das geführt hatte. Sie hatte die Mühle gesehen, die Cedestri in der Überwelt geschaffen hatte, hatte unter Isoldirs Luftwagenflotte gestanden, die unterwegs gewesen war, ihr Gift über Aillards Land zu verstreuen. Sie hatte Cedestri brennen sehen.
   Varzil saß schweigend neben Francisco und ließ den anderen seinen Weg durch die Geschichte finden.
   »Als Aillard Vergeltung übte, sah ich, wie eitel unser Stolz gewesen war.« Franciscos Stimme wurde einen Ton leiser. »Ich verfluchte sie, und ich verfluchte auch Euch, Varzil, dafür, dass Ihr Euch in unseren Angriff eingemischt habt. Ich dachte… «, und hier gab er ein bellendes Lachen von sich, »… dass wir nur Erfolg zu haben brauchten, um allem ein Ende zu bereiten. Es würde keine Vergeltung geben, kein Feuer würde von den Luftwagen der Aillards regnen. Valeron wäre eine Einöde bis zu den Zeiten unserer Kindeskinder. Dafür hätten wir anhaltende Sicherheit für Isoldir erreicht, denn wer sollte uns sonst bedrohen, wenn wir so bewaffnet waren?
   Wie sehr ich mich irrte! Ich glaube, ich muss an Hirnfieber erkrankt gewesen sein, dass ich so dachte. Nun begreife ich, dass unsere Handlungsweise nur ein Ergebnis haben konnte. Selbst wenn wir durch irgendein Wunder triumphiert hätten, hätte es uns lediglich vorübergehenden Frieden gebracht. Früher oder später hätte ein anderes Königreich, von der gleichen verzweifelten Angst getrieben, einen Angriff auf uns gestartet, oder wir hätten einen neuen Feind gefunden. Diesmal wäre unser Feind vielleicht nicht so barmherzig wie Valeron mit uns umgegangen. Ja, ich nenne sein Verhalten barmherzig.«
   Er zeigte auf den teilweise erneuerten Turm ringsum. »Barmherzig, weil er gewöhnliches Feuer anstelle von Haftfeuer verwendete; es war uns noch etwas geblieben, was wir wieder aufbauen konnten, und einige kostbare Leben wurden verschont. Und… «, seine Stimme brach, »… und wir hatten Hilfe, ohne dass wir ein Recht darauf gehabt hätten oder jemand von uns diese Unterstützung hätte erwarten können.«
   »Wir haben nur das getan, was jeder andere Mensch, der guten Willens ist, auch getan hätte«, sagte Varzil sanft.
   Wer ist jetzt übermäßig bescheiden? , vernahm er Dyannis in seinen Gedanken.
   »Wäret Ihr früher mit netten Reden zu uns gekommen und hättet uns gebeten, den Vertrag zu unterzeichnen, hätte ich Euch fortgeschickt und dann hinter Eurem Rücken über Euch gelacht«, sagte Francisco. »Ich hätte Euch für Narren und Feiglinge gehalten.«
   Varzil lächelte sarkastisch. »Das war schon immer so und wird auch wieder so sein. Das ist noch kein Grund, es nicht wenigstens zu versuchen.«
   »Ah, aber in diesem Fall sind Eure Taten Euren Worten vorangeeilt und haben ihnen Substanz verliehen. Ihr habt Eure Doktrin der Gefolgschaft und des

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