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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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reichte ihnen die trockenen Umhänge, die sie mitgebracht hatten, aber es dauerte eine Weile, bevor Alderic aufhörte zu schaudern.
   »Je mehr wir darüber erfahren, was da unten los ist«, sagte Rorie auf dem Rückweg zum Turm, »desto verwirrender wird es.«
   Dyannis teilte seine Frustration, hielt es aber für besser, das nicht laut auszusprechen.
   Sie kehrten in den Turm zurück, zu heißen Bädern und trockener Kleidung. Raimon hörte ernst zu, als sie sowohl telepathisch als auch laut berichteten, was sie gesehen hatten. Er war besonders besorgt darüber, dass eine neue Art von Knochenwasserstaub hergestellt wurde.
   An diesem Abend sprach Raimon direkt über Relais mit dem Bewahrer des Turms von Cedestri. Francisco wies Raimons Versuche, mit ihm zu diskutieren, jedoch entschlossen ab. Raimon war zwar so gefasst wie stets, als er aus der Relaiskammer kam, aber Dyannis nahm an, dass der Austausch nicht so höflich verlaufen war, wie er ihn wiedergab.
   »Was haben sie erwartet?«, sagte sie gereizt zu Rorie. Sie saßen zusammen im Gemeinschaftsraum und tranken heißen, honiggesüßten Wein, der ihnen helfen sollte, sich zu erholen. »Dass sie eine solche Energiequelle direkt vor unserer Tür nutzen können - und für einen solchen Zweck! -, ohne dass wir es herausfinden? Haben sie geglaubt, wir würden es ihnen durchgehen lassen? Oder warten sie darauf, dass Carolin eine Armee schickt, um den Turm zu schließen?«
   Rorie schüttelte den Kopf. »Versuche einmal, die Dinge aus dem Blickwinkel von Cedestri zu sehen. Sie sind nicht Carolins Untertanen, wie du genau weißt, also sind sie ihm keine Rechenschaft schuldig. Und wenn die neuesten Berichte stimmen, werden sie sich bald im Krieg befinden.«
   Dyannis runzelte die Stirn. Cedestri war ein legitimer Turm, hatte sich aber schlicht geweigert, den Pakt zu unterzeichnen. Tatsächlich hatte man dort jene Arbeiter willkommen geheißen, die sich nicht an die Einschränkungen halten wollten. Der Turm war mit dem kleinen Königreich Isoldir verbündet. Die Berichte, von denen Rorie sprach, beschrieben eskalierende Feindseligkeit zwischen Isoldir und seinen Nachbarn, einem Zweig der Aillard-Familie. Ellimara hatte auf die Nachricht, dass die Feinde ihrer Familie eine wirkungsvollere Variante von Knochenwasserstaub zur Verfügung haben würden, beinahe mit Panik reagiert, und war immer noch nicht imstande, sich genügend zu konzentrieren, um arbeiten zu können.
   »Sie befürchten wahrscheinlich, dass der gesamte Aillard-Clan gegen sie zu Felde zieht«, fuhr Rorie fort. »Würdest du bei einer solchen Gefahr nicht auch alles tun, was in deiner Macht steht, um deine Position zu stärken?«
   »Die Herstellung von kristallisiertem Knochenwasser eingeschlossen?«, fragte sie wütend. »Rorie, ich kann mir überhaupt keinen legitimen Grund für den Einsatz einer solchen Waffe vorstellen, einer, die sogar kleine Kinder tötet und die Überlebenden so krank macht, dass ihnen der Tod wie eine Gnade vorkommt.«
   »Du klingst, als stündest du vollkommen auf der Seite deines Bruders und seines Pakts. Das war mir bisher nicht klar.«
   Dyannis hielt die Luft an. Hali hatte den Pakt unterzeichnet, bald nachdem König Carolin und Varzil ihn öffentlich präsentiert hatten, und die Diskussion war nur kurz gewesen. Hali war immerhin an Hastur gebunden.
   Sie hatte nicht intensiv über den Pakt nachgedacht, glaubte aber ohnehin, an die Entscheidung ihres Bewahrers gebunden zu sein. Sie war sich allerdings auch sehr bewusst, dass sie nur die Ansichten ihrer Umgebung absorbiert hatte. Sie selbst war nie in Versuchung geraten. Sie hatte ihr Laran genutzt, um die Zerstörungen zu heilen, die von Schwert und Haftfeuer bewirkt worden waren, aber sie hatte selbst nie blutend auf einem Schlachtfeld gelegen oder das unmöglich zu löschende ätzende Brennen an Fleisch und Knochen gespürt. In ihrer Kindheit in Sweetwater hatte sie viele Kriegsgeschichten gehört, aber Dyannis selbst hatte nie wirklich Krieg erlebt.
   Varzil andererseits war vertraut mit Verrat und Verlust, hatte erleben müssen, wie Menschen, die er liebte, unter psychischem Bombardement standen, bei dem die Steine unter ihren Füßen sich zu Staub auflösten und sie vollkommen den Verstand verloren. Sein bester Freund Carolin Hastur hatte ins Exil fliehen müssen und sich für einen schrecklichen Preis den Weg zum Sieg erkämpft. Während jener Jahre, als Hali unter der Herrschaft

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