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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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sind riesig, eine Art von Säule, umgefallen und geborsten, aber immer noch einigermaßen erhalten .
   Dyannis spürte, wie Alderic mit den Händen über die gebogene Oberfläche fuhr. Auf einer gewissen Ebene spürte sie den eingekerbten harten Stein, die rutschige Schicht aus Schlamm, die Rauheit, wo ein Geschöpf seine Schale befestigt hatte und dann gestorben war. Ein anderer Teil ihres Geistes schrie erschrocken auf.
   Seltsame, widersprüchliche Energien bewegten sich um die beiden Männer herum, durch die Steine hindurch. Das Wolkenwasser bewegte sich heftiger, ließ das Haar der beiden wehen. Aber das hier war keine gewöhnliche Strömung. Sie spürte so etwas wie magnetische Anziehung.
   Dyannis warf ihre Gedanken weit aus wie ein Fischer sein Netz, suchte nach der Richtung, aus der die Anziehung kam.
   Die Überwelt!
   Irgendwie waren die Steine unten im See mit dem grauen Reich der Gedanken verbunden, und von dort aus mit einem anderen Ziel. Es war eindeutig, dass hier immense Kraft von einem Ort zum anderen strömte.
   Die einzige Möglichkeit herauszufinden, was geschah, bestand darin, dem Energiefluss zu folgen. Also hörte sie auf, sich der Anziehung zu widersetzen, und ließ sich mittragen.
   Augenblicke vergingen, und Dyannis spürte, wie ihr Bewusstsein tiefer in den See gezogen wurde, auf die Reihe umgestürzter Steine zu. Die beiden Männer verblassten, und nur der helle Stein blieb.
   Näher und näher brachte die Strömung sie, bis sie sich fragte, ob sie bis in die Substanz des Steins getragen würde. Mit der Disziplin jahrelanger Turmausbildung unterdrückte sie ihre Panik.
   Entspann dich ., sagte sie sich. Sie befand sich nicht körperlich an diesem Ort und konnte nicht verletzt werden. Sie musste sich weitertragen lassen…
   In ihrem Geist spürte sie die feinkörnige Härte der Steinsäule, die beinahe ausgelöschten Werkzeugspuren, die noch schwach unter den Lagen von Algen wahrzunehmen waren. Noch einen Augenblick, und dann würde sie in diese harte Substanz eindringen, wie sie es als Teil eines Laran -Kreises getan hatte, der tief in der Erde kostbare Metalle gefördert hatte.
   Mit einem Ruck ging sie direkt durch die umgefallene Säule in die Überwelt. Einen Augenblick erkannte sie ihre Umgebung nicht. Sie stand nicht auf der vertrauten gleichförmigen grauen Ebene, sondern schwebte in sanft sich bewegenden Nebelschwaden. Dann riss der Nebel einen Moment auf, und sie sah etwas, das sie verblüffte. Das Wolkenwasser - oder sein astrales Äquivalent - floss aus dem Boden des Sees in sein Gegenstück in der Überwelt. Sie war sicher, dass der Überweltsee an der Schwelle des Hali-Turms erst vor kurzem entstanden sein konnte. Er fühlte sich jedenfalls ganz neu an, hatte nicht die Struktur von etwas, das durch gemeinsame Gedanken geschaffen worden war.
   Nun bewegte sie sich wieder, weiterhin gefangen in der Strömung. Das Seewasser der Überwelt wurde weggesaugt. Sie zwang sich, sich zu entspannen und mittreiben zu lassen. Einen Augenblick spürte sie nichts als die Strömung. Es erinnerte sie an einen kleinen Bach, in dem das Wasser rasch zwischen schmalen Ufern dahinströmte. Hier gab es keine Strudel, keine Sandbänke, keine Zuflüsse, nur eine einzige gnadenlose Richtung. Energie wogte um sie her. Angesichts dieser rohen Kraft wich sie ein wenig zurück.
   Was konnte ein Turm mit einer solchen Energiequelle anfangen? So gut wie alles! Jeder Kreis, in dem sie gearbeitet hatte, war durch die Menge der Laran -Energie, die ihm zur Verfügung stand, eingeschränkt gewesen. Hier gab es nun einen scheinbar grenzenlosen Vorrat. Man würde nur ein Mittel brauchen, um ihn zu beherrschen. Und natürlich einen Turm.
   Sie tastete mit ihren Laran -Sinnen umher, warf sie voraus in die Leere. Um den Strom von Energie zu empfangen, um ihn zu formen und zu nutzen, brauchte ein Kreis eine Präsenz, einen Ankerpunkt. Manchmal errichtete ein Kreis seinen eigenen vertrauten Turm in der Überwelt, obwohl sich das Aussehen der Türme mit der Zeit und dem Zweck änderte. Wenn die Feindseligkeiten zwischen Königreichen sich bis in ihre Türme erstreckten, traten festungsartige Gebäude an die Stelle bequemer, offener Räumlichkeiten.
   Zunächst erkannte Dyannis nicht so recht, was da vor ihr aufragte. Das Gebäude erinnerte mehr an eine Wassermühle als an den Turm, den sie erwartet hatte. Energie floss hindurch und drehte das gewaltige Mühlrad.
   Sie

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