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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Mühe wert, davon Notiz zu nehmen. Höflichkeit, dachte Bard bei sich, bestand sowieso zumeist aus Lügen.
   »Geremy, wenn du willst, kannst du deinen Sohn als Pflegesohn in meinem Haus lassen. Der Vater seiner Mutter ist ein mir loyaler Mann, und ich übernehme persönlich die Verantwortung, daß er in jeder Beziehung wie mein eigener Sohn und als Gefährte meines Enkels erzogen werden soll.«
   Geremy dankte ihm verbindlich, wandte jedoch ein, daß sein Sohn noch zu klein sei, um von seiner Mutter getrennt zu wurden. Er sei noch nicht entwöhnt, und Ginevra mache es Freude, ihn selbst zu nähren.
   Varzil trat vor. »Und ich bin gekommen«, erklärte er, »im Namen Carolins, des Hohen Königs zu Thendara, dem Vormund Valentines di Asturien, des rechtmäßigen Königs von Asturias und Oberherrn dieses ganzen Landes, um Alaric di Asturien, Sohn des Regenten und Protektors von Asturias, seinem Vater zurückzugeben. Alaric… ?«
   Vor Schreck holte Bard hörbar Atem. Von einem Platz hinter Varzil hinkte ein kümmerlicher Junge nach vorn. Sein ungleichmäßiger Schritt und seine schiefen Schultern waren wie eine gespenstische Parodie auf Geremys körperliche Mängel. Bard konnte sich nicht zurückhalten.
   »Vater!« rief er und trat vor. »Willst du es zulassen, daß sie uns in unseren eigenen Hallen verhöhnen? Siehst du, was sie meinem Bruder aus Rache für Geremys Verletzungen angetan haben? Ich will unter dem Wahrheitszauber schwören, daß Geremy durch einen unglücklichen Zufall, nicht durch Absicht verwundet wurde. Das hat Alaric nicht von Carolin verdient!« Er zog seinen Dolch. »Bei allen Göttern, Hasturbrut, verteidige dich, denn diesmal ist dein Leben verwirkt, und es wird kein unglücklicher Zufall sein! Ich werde nachholen, was ich vor sieben Jahren hätte tun sollen… «
   Er packte Geremy bei der Schulter und riß ihn herum.
   »Zieh deinen Dolch, oder ich steche dich an Ort und Stelle nieder!«
   » Aufhören! Ich befehle es! «
   Varzils Stimme war nicht laut, aber sie zwang Bard, seinen Griff zu lösen und bleich und schwitzend von Geremy zurückzutreten. Seit vielen Jahren hatte er keine Befehlsstimme mehr von den Lippen eines ausgebildeten Laranzu vernommen. Varzils schlanke Gestalt schien drohend über ihm emporzuragen. Bards kraftlosen Fingern entfiel der Dolch.
   »Bard di Asturien«, sagte Varzil, »ich führe keinen Krieg gegen Kinder, und auch Carolin tut es nicht. Deine Anschuldigung ist ungeheuerlich, und ich stehe hier im Licht des Wahrheitszaubers, um deine Lüge zu widerlegen. Wir berichteten euch nichts über Alarics Krankheiten, weil wir fürchteten, ihr würdet zu genau diesem Schluß kommen. An Alarics Hinken sind wir schuldlos. Vor fünf Jahren erkrankte er an dem Muskelfieber, das so viele Kinder im Seengebiet dahinrafft. Alle Heiler Ardrins taten ihr Bestes für ihn. Sobald er imstande war zu reisen, wurde er zur Behandlung nach Neskaya geschickt. Als Königin Ariel aus dem Land floh, befand er sich in meiner Obhut zu Neskaya, und das ist der Grund, warum er nicht hier zurückgelassen werden konnte, um mit euch wiedervereinigt zu werden. Aber trotz all unserer Anstrengungen verdorrte sein Bein, und sein Rücken wurde schwach. Er kann jetzt wieder laufen, ohne mehr als eine Beinschiene zu brauchen, und er hat die Fähigkeit des Sprechens zurückerlangt. Ihr könnt Alaric selbst fragen, ob er sich über uns in irgendeiner Weise beschweren will.«
   Bard starrte den Jungen entsetzt an. Also dieser arme Krüppel war der prächtige, starke, männliche Bruder, der ihm helfen würde, seine Armeen anzuführen! Er hatte das Gefühl, die Götter verhöhnten ihn. Dom Rafael breitete die Arme aus, und Alaric hinkte vorwärts und warf sich an seines Vaters Brust.
   »Mein lieber Sohn«, flüsterte Dom Rafael bestürzt und verwirrt, und der Junge sah verzweifelt von seinem Vater zu Varzil.
   »Lieber Vater«, sagte er, »an dem, was geschehen ist, trägt mein Verwandter Ardrin keine Schuld, und Lord Varzil erst recht nicht. Als ich krank wurde und noch viele Jahre danach sorgten er und seine Leroni Tag und Nacht für mich. Sie sind so gut und so freundlich zu mir gewesen, weder du noch meine Mutter hätten mehr tun können.«
   »Ihr Götter da oben!« stöhnte Dom Rafael. »Und Ardrin schickte mir keine Nachricht? Auch Ariel nicht, als sie ins Exil floh?«
   »Ich war schon Jahre vorher nach Neskaya geschickt worden«, gab Alaric zurück,

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