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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht klar, daß er im Sinn hat, dir das Königreich zu entreißen, Carlina zu nehmen, ob sie will oder nicht, und sich unserer Armee hinter deinem Rücken zu vergewissern? Wenn er noch dein treuer und gehorsamer Untertan wäre, hätte er dann beim Mittwinterfest Stahl gezogen?«
   König Ardrin erklärte: »Ob das so oder anders ist, es steht fest, daß ich ein Wolfsjunges großgezogen habe, auf daß es meine Hand beiße. War es dir nicht genug, Bard, daß Carlina mit dir verlobt war und dich zur festgesetzten Zeit geheiratet hätte?«
   »Nach allen Gesetzen des Königreichs ist Carlina mein«, protestierte Bard, aber der König gebot ihm mit erhobener Hand Schweigen.
   »Genug. Du setzt zuviel voraus. Eine Verlobung ist noch keine Heirat, und auch der Pflegesohn des Königs darf die Tochter des Königs nicht gegen ihren Willen berühren. Du hast zu viele Gesetze dieses Hofes gebrochen, Bard; du bist ein Unruhestifter. In meinem Haushalt will ich keinen Gesetzesbrecher haben, der seine Verwandten verkrüppelt. Geh fort von hier. Ich will dir ein Pferd und ein Schwert, einen Jagdbogen und eine Rüstung und einen Beutel mit vierhundert Silberstücken geben, und so belohne ich deine mir früher geleisteten Dienste. Aber innerhalb von Asturias erkläre ich dich zum Gesetzlosen. Du hast drei Tage, um dies Reich zu verlassen, und wenn du dich innerhalb von sieben Jahren, ab Mittwinter gerechnet, in den Grenzen von Asturias sehen läßt, soll kein Gesetz dich schützen. Jedermann kann dich erschlagen wie ein Tier, ohne Blutschuld auf sich zu laden oder eine Blutfehde zu beginnen oder deinen Verwandten Anspruch auf Blutgeld für deine Verwundung oder deinen Tod zu geben.«
   Bard kniff die Augen zusammen. Er konnte es nicht fassen, daß eine so schwere Strafe über ihn verhängt wurde. Er hatte damit gerechnet, seine Stellung am Hof zu verlieren - weniger hätte der König nicht tun können. Den üblichen Urteilsspruch auf ein Jahr Verbannung hätte er gleichmütig hingenommen, und hätte der König besonders streng sein wollen, wäre er auch getrost drei Jahre ins Exil gegangen. Dabei war er überzeugt gewesen, wenn König Ardrin das nächste Mal in den Krieg zöge und ihn brauchte, würde er ihm verziehen und ihn an den Hof zurückgerufen haben. Aber sieben Jahre Verbannung!
   »Das ist hart, vai dom «, protestierte er und kniete vor dem König nieder. »Ich habe Euch treu und gut gedient, und dabei bin ich noch nicht einmal ganz erwachsen. Wieso verdiene ich eine so harte Behandlung?«
   König Ardrins Gesicht war wie Stein. »Wenn du alt genug bist, dich wie ein Mann - und ein schlechter Mann - zu benehmen, dann bist du auch alt genug, die Strafe dafür zu ertragen, die ich über einen solchen Mann verhänge. Einige meiner Ratgeber fanden mich viel zu milde, weil ich dich nicht mit dem Tod bestraft habe. Ich habe ein Hündchen an mein Herz genommen, und jetzt beißt mir ein Wolf in die Fersen! Ich nenne dich Wolf und Gesetzlosen, und ich befehle dir, dich vor Sonnenuntergang von diesem Hof und innerhalb von drei Tagen aus diesem Reich zu entfernen, bevor ich es mir anders überlege und zu dem Schluß komme, daß ich keinen Mann deiner Art in meinem Königreich am Leben haben möchte. Ich liebe deinen Vater, und ich würde es vorziehen, das Blut seines Sohnes nicht an meinen Händen zu haben. Aber verlasse dich nicht darauf, Bard. Wenn ich in diesen sieben Jahren dein Gesicht innerhalb der Grenzen von Asturias sehe, schlage ich dich ganz bestimmt als den Wolf, der du bist, nieder!«
   »Nicht in sieben Jahren, nicht in siebenmal sieben Jahren, Tyrann!« schrie Bard, sprang auf und warf dem König die rote Schnur, die er auf dem Schlachtfeld von ihm bekommen hatte, vor die Füße. »Mögen die Götter es geben, daß wir uns in der Schlacht begegnen, wenn du keinen anderen Schutz hast als den deines Sohnes und seines vertrauenswürdigen Liebhabers! Du sprichst vom Brechen der Gesetze? Gibt es ein stärkeres Gesetz als jenes, welches einen Mann an seine Frau bindet? Und das, Sir, brecht Ihr!« Er drehte dem König den Rücken und schritt zu der Stelle hin, wo Carlina unter den Frauen stand.
   »Was sagst du, meine Frau! Wirst wenigstens du das Gesetz ehren und mir ins Exil folgen, wie es eine Gattin tun sollte?«
   Sie hob die Augen zu ihm auf, kalt und tränenlos.
   »Nein, Bard, das werde ich nicht. Ein Gesetzloser kann das Gesetz nicht für seine Wünsche und seinen Schutz in Anspruch

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