Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
zu deutlich bewußt, daß mein laran Möglichkeiten bietet, die ich mir nicht einmal vorstellen kann, geschweige denn, daß ich sie zu nutzen verstehe.«
»Du weißt viel mehr als ich oder sonst jemand in den Grenzen von ganz Hammerfell«, sagte Rascard. »Kannst du dich damit nicht zufrieden geben?«
»Ich bin ja nicht unzufrieden«, antwortete Erminie. »Aber es gibt so viel mehr zu wissen – das habe ich aus dem Sternenstein selbst erfahren -, und ich fühle mich unzulänglich im Vergleich zu dem, was ich sein könnte. Nimm zum Beispiel die leronis Merelda. Sie ist so klug und gebildet…«
»Ich habe keinen Bedarf an einer gebildeten Frau, und du gefällst mir so, wie du bist.« Rascard nahm sie zärtlich in die Arme, und sie sagte nichts mehr. Mit ihrem Mann und den Kindern, die sie erwartete, war sie im Augenblick zufrieden.

IV
    Der violette Mond nahm ab und dann wieder zu, und drei Tage nach dem neuen Mond wurde Erminie von Hammerfell zu Bett gebracht. Wie die leronis prophezeit hatte, gebar sie Zwillingssöhne, sich gleichend wie zwei Erbsen in einer Schote. Es waren stramme Babys, rot und schreiend, und die beiden Köpfchen waren mit dichtem dunklem Haar bedeckt.
    »Dunkles Haar.« Erminie runzelte die Stirn. »Ich hatte gehofft, zumindest einer unserer Söhne werde die laran Gabe unserer Familie erben, mein Lord.«
    »Nach allem, was ich über Menschen mit laran gehört habe«, erwiderte Rascard, »sind wir – und sie – ohne sie besser dran, meine Liebe. In meiner Linie hat es nicht allzuviel laran gegeben.«
    »Einer – oder auch beide – könnte immer noch rothaarig werden, meine Lady.« Die Hebamme beugte sich über Erminie. »Wenn Babys bei der Geburt einen solchen Überfluß an dunklem Haar haben, ist es nicht ungewöhnlich, daß es ausfällt und blond oder rot nachwächst.«
    »Wirklich?« fragte Erminie und versank in Gedanken. »Ja, die beste Freundin meiner Mutter erzählte, ich hätte bei der Geburt auch dunkles Haar gehabt, aber es fiel aus und wuchs in leuchtendem Rot nach.«
    »Dann mag es so kommen.« Rascard beugte sich vor und küßte seine Frau. »Meinen Dank für dieses große Geschenk, meine liebste Lady. Wie sollen wir sie nennen?«
    »Das mußt du bestimmen, mein Gatte«, antwortete Erminie. »Soll einer von ihnen den Namen deines Sohnes bekommen, der von Storn-Händen gefallen ist?«
    »Alaric? Nein, ich halte es für ein böses Omen, meinem Sohn den Namen eines Toten zu geben«, wehrte Rascard ab. »Ich will in den Archiven von Hammerfell nach Namen von Männern suchen, die gesund und glücklich ein hohes Alter erreichten.«
    Am Abend kam er in ihr Zimmer, wo sie mit den Babys zu beiden Seiten lag und Juwel, jetzt ein wirklich sehr großer Hund, sich über das ganze Fußende des Bettes ausstreckte.
    »Warum hast du um das Handgelenk des einen Sohnes ein rotes Band gebunden?« erkundigte sich Herzog Rascard.
    »Das habe ich getan«, meldete sich die Hebamme. »Dieser kleine Mann ist beinahe zwanzig Minuten älter als sein Bruder. Er wurde geboren, gerade als die Uhr Mittag schlug, während sein fauler Bruder sich noch etwas Zeit ließ.«
    »Ein guter Gedanke«, lobte Rascard, »aber ein Band kann sich lösen oder verloren gehen. Rufe Markos.« Der alte Friedensmann betrat den Raum und verbeugte sich vor seinem Herzog und seiner Lady. Rascard befahl: »Nimm meinen älteren Sohn – den kleinen Herzog, meinen Erben -, der das Band um den Arm trägt, und sorge dafür, daß er ein Zeichen bekommt, mit dem er niemals irrtümlich für seinen Bruder gehalten werden kann.«
    Markos hob das Baby hoch. Erminie fragte ängstlich: »Was hast du mit ihm vor?«
»Ich werde ihm nicht weh tun, meine Lady, und wenn, dann nur für einen Augenblick. Ich werde ihn mit dem Zeichen von Hammerfell tätowieren und ihn an Eure Brust zurückbringen. Das dauert nur eine Minute.« Mit dem gut eingewickelten Baby auf dem Arm verließ der alte Mann ungeachtet der Bitten Erminies den Raum.
Bald brachte er das Kind zurück, schlug die Decke auseinander und enthüllte eine rote Tätowierung auf der linken Schulter, das Hammer-Zeichen von Hammerfell.
»Er soll Alastair heißen«, bestimmte Rascard, »nach meinem verstorbenen Vater, und der andere Conn nach meinem Urgroßvater, zu dessen Lebzeiten die Blutrache gegen Storn entstand, wenn du nichts dagegen einzuwenden hast, meine Liebe.«
Das Baby schlief unruhig und wachte jammernd auf. Sein Gesicht war rot und zornig.
»Du hast ihm weh getan«, beschuldigte

Weitere Kostenlose Bücher