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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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das Ebenbild von Storns älterem Sohn gewesen -, schickte mein Urgroßvater den Jungen samt einer Rechnung für die Amme, die ihn trug, und für das Maultier, das sie ritt, nach Storn. In diesem Frühling sandte Storn Bewaffnete gegen Hammerfell, und seitdem herrscht Krieg. Als ich ein Junge von fünfzehn und gerade eben zum Mann erklärt war, töteten Leute von Storn bei einem Überfall meinen Vater, meine beiden älteren Brüder und meinen jüngeren Bruder, erst neun Jahre alt. Die Storn-Sippe ist schuld, daß ich allein in der Welt stehe, ausgenommen meine liebe Frau und das Kind, das sie erwartet. Und ich werde beide mit meinem Leben beschützen.«
»Niemand könnte Euch das zum Vorwurf machen«, erklärte Lord Valentin feierlich. »Ich gewiß nicht. Dennoch würde ich diese Fehde gern beigelegt sehen, bevor ich sterbe.«
»Ich auch«, stimmte Rascard ihm zu. »Trotz allem wäre ich bereit gewesen, meinen Groll gegen die Storns zu begraben, bis sie meinen Friedensmann angriffen und meinen Sohn töteten. Ich hätte ihnen die Ermordung meiner anderen Verwandten verzeihen können. Aber jetzt ist Schluß. Ich habe meinen Sohn zu sehr geliebt.«
»Vielleicht werden Eure Kinder diese Fehde beenden«, meinte der Hastur-Lord.
»Das mag sein. Nur bald wird es nicht geschehen; mein Sohn ist noch nicht geboren«, gab Herzog Rascard zu bedenken.
»Die Kinder, die Erminie erwartet…«
»Kinder?« unterbrach Erminie.
»Nun ja«, sagte die leronis. »Ihr werdet doch wissen, daß es Zwillinge sind.«
»N-nein, das wußte ich nicht«, stammelte Erminie. »Wie könnt Ihr da so sicher sein?«
»Habt Ihr noch nie eine schwangere Frau überwacht?«
»Nein, noch nie. Ich habe es nicht gelernt. Manchmal glaubte ich, meine Gedanken hätten das Kind berührt, allein ich war nicht sicher…«
Rascard runzelte die Stirn.
»Zwillinge?« fragte er beunruhigt. »Dann hoffe ich um unser aller willen, daß eines der beiden Kinder ein Mädchen ist.«
Valentin hob eine Braue. »Nun, Merelda?«
Die leronis schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Ihr bekommt zwei Söhne. Ich dachte – ich war sicher, das würde Euch freuen. Es ist sehr traurig, wenn nichts als das Leben eines einzigen Kindes zwischen dem Fortbestand eines alten Hauses und seiner Auslöschung steht.«
Erminies Augen strahlten. »Ich werde meinem Lord nicht nur einen, sondern zwei Söhne schenken!« rief sie aus. »Habt Ihr es gehört, mein Lord?« Dann fiel ihr seine finstere Miene auf. »Ist es dir nicht recht, Rascard?«
Rascard zwang sich zu einem liebenswürdigen Lächeln. »Natürlich freue ich mich, meine Liebste. Aber bei Zwillingen gibt es immer Verwirrung, welcher von ihnen der ältere oder der zum Herrschen am besten geeignete ist, und es ist nur zu wahrscheinlich, daß sie zu Feinden und erbitterten Rivalen werden. Meine Söhne müssen als starke Verbündete gegen die Gefahren zusammenhalten, die uns von unseren Feinden auf Storn drohen.« Er sah ihre Verzweiflung und fügte hinzu: »Dadurch darfst du dir dein Glück über unsere Kinder nicht trüben lassen. Uns wird schon etwas einfallen.«
»Ich wünschte, Ihr würdet Eure Lady zu uns kommen lassen, wenigstens für einige Zeit. In Arilinn gibt es eine bekannte Hebammenschule, so daß sie ohne Gefahr entbinden könnte, und wir würden dafür sorgen, daß die Zwillinge jede Pflege und Rücksicht erhielten«, sagte Lord Valentin.
»Es tut mir leid, aber daran ist überhaupt nicht zu denken«, gab Rascard zurück. »Meine Söhne müssen unter ihrem eigenen Dach geboren werden.«
»Dann gibt es hierzu nichts mehr zu sagen.« Lord Valentin erhob sich, um Abschied zu nehmen. Herzog Rascard wandte ein, sie müßten sich erst bewirten lassen. Doch sie lehnten höflich ab und verabschiedeten sich mit vielen Beteuerungen der gegenseitigen Achtung.
Als sie von Hammerfell fortritten, bemerkte Rascard, daß Erminie bekümmert aussah.
»Du hast doch sicher nicht den Wunsch, mich allein zu lassen, meine Frau, und unsere Söhne sollen doch auch nicht unter Fremden geboren werden?«
»Nein, natürlich nicht«, antwortete Erminie, »aber…«
»Ah, ich wußte, daß es ein Aber gibt!« rief der Herzog. »Was könnte dich veranlassen, von mir zu gehen, Liebste? Hast du dich bei mir über irgend etwas zu beklagen?«
»Nein, über nichts, du bist der freundlichste Gatte, den man sich nur vorstellen kann«, versicherte Erminie ihm. »Dennoch ist es verlockend für mich, eine vollständige Ausbildung zur leronis haben zu können. Ich bin mir

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