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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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machen, der sie zu der fernen Stadt Thendara und zu ihren Verwandten im dortigen Turm führen würde. 

V
    Thendara schmiegte sich in ein Tal der Venza-Berge, und der große Turm erhob sich über die Dächer der Stadt. Anders als abgelegenere Türme, die alle dort arbeitenden Telepathen beherbergten – Überwacher, Bewahrer, Techniker und Mechaniker -, isolierte der Turm in Thendara seine Leute nicht von den Bewohnern der Stadt, sondern gab, wie in allen Städten des Tieflands, im gesellschaftlichen Leben eher den Ton an.
    Die Turm-Arbeiter hatten zumeist Wohnungen in der Stadt, manchmal sehr elegante und kostspielige. Bei der verwitweten Herzogin von Hammerfell war das jedoch nicht der Fall. Erminie, die diesen Stand für den einer Zweiten Technikerin im Thendara-Turm eingetauscht hatte (in der Gesellschaft von Thendara verband sich damit sogar mehr Prestige), lebte bescheiden in einem Häuschen an der Straße der Schwertschmiede, dessen einziger Luxus ein Garten voll von duftenden Kräutern, Blumen und Obstbäumen war.
    Erminie war jetzt siebenunddreißig Jahre alt, aber immer noch schlank, mit flinken Bewegungen und glänzenden Augen, und ihr herrliches Kupferhaar schimmerte wie eh und je. Sie hatte in all diesen Jahren mit ihrem einzigen Sohn allein gelebt; kein Hauch eines Skandals hatte ihren Namen oder Ruf berührt. Selten sah man sie in anderer Gesellschaft als der ihres Sohnes, ihrer Haushälterin oder des großen alten rostfarbenen Gebirgshundes, der sie überallhin begleitete.
    Der Grund war nicht etwa, daß die Gesellschaft sie mied. Vielmehr mied sie die Gesellschaft, schien sie sogar zu verachten. Zweimal war ihr ein Heiratsantrag gemacht worden, einmal von dem Bewahrer des Turmes, einem gewissen Edric Elhalyn, und ein andermal von ihrem Vetter Valentin Hastur, demselben Mann, der vor so langer Zeit ihrem Heim in den Bergen einen Besuch abgestattet hatte. Dieser Herr, den Hastur-Lords von Thendara und Carcosa nahe verwandt, hatte sie zum erstenmal gebeten, ihn zu heiraten, als sie das zweite Jahr im Turm arbeitete. Damals hatte sie ihre Ablehnung damit begründet, daß sie erst vor kurzem Witwe geworden sei. Jetzt, an einem Abend im Spätsommer, achtzehn Jahre nachdem sie in die Stadt gekommen war, erneuerte er seine Werbung.
    Er fand sie im Garten ihres Stadthauses auf einer rostigen Bank sitzend, die Finger emsig mit einer Nadelarbeit beschäftigt. Die Hündin Juwel lag zu ihren Füßen, hob jedoch den Kopf und knurrte leise, als er sich ihrer Herrin näherte.
    »Ruhig, sei ein braves Mädchen«, schalt Erminie den Hund sanft. »Du müßtest meinen Cousin doch inzwischen kennen, er ist oft genug hier gewesen. Leg dich, Juwel«, befahl sie, und der Hund rollte sich zu ihren Füßen zusammen.
    »Ich bin nur froh, daß du eine so treue Freundin hast, denn einen anderen Beschützer hast du ja nicht. Sollte sich mein Wunsch erfüllen, wird Juwel mich schon noch besser kennenlernen«, sagte Valentin Hastur mit einem bedeutungsvollen Lächeln.
    Erminie blickte in die tiefgrauen Augen des Mannes, der sich neben sie setzte. Sein Haar war leicht sandfarben geworden, aber ansonsten war er unverändert – derselbe Mann, der ihr seit nahezu zwei Jahrzehnten Hufe angeboten und für sie Zuneigung empfunden hatte. Sie seufzte. »Vetter Val, ich bin dir dankbar wie immer. Aber du weißt doch, warum ich noch nein sagen muß.«
    »Verdammt will ich sein, wenn ich das weiß«, gab Lord Valentin hitzig zurück. »Du kannst doch nicht mehr um den alten Herzog trauern, obwohl du die Leute das vielleicht glauben machen willst.«
    Juwel rieb sich an Erminies Knien und winselte, nach der Aufmerksamkeit verlangend, die ihr verweigert wurde. Erminie streichelte sie geistesabwesend.
    »Valentin, du weißt, ich habe dich gern«, sagte sie, »und es ist wahr, ich trauere nicht mehr um Rascard, obwohl er ein guter Ehemann und meinen Kindern ein liebevoller Vater war. Aber meines Sohnes wegen fühle ich mich im Augenblick nicht frei zu heiraten.«
    »Im Namen Avarras, Verwandte, wie kann es einen anderen als günstigen Einfluß auf das Geschick deines Sohnes haben, wenn seine Mutter in die Hastur-Sippe einheiratet?« fragte Valentin Hastur. »Angenommen, er wird statt eines Hammerfell ein Hastur, oder ich gelobe, daß ich mich der Aufgabe weihen werde, ihm alles, was ihm zusteht, den Rang und das Erbe, wiederzubeschaffen, was dann?«
    »Als ich nach Thendara kam, hast du dich meiner und des Kindes angenommen. Wir verdanken dir

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