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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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darauf eingravierten Runen studieren, wollte versuchen, aus ihnen etwas über die Verwandten zu erfahren, die vor ihm geboren worden waren.
Nun ergriff Farren das Wort. »Unser Leben steht Euch zur Verfügung, mein Lord. Aber wohin reiten wir heute nacht? Markos hat uns nicht mehr mitgeteilt, als daß Ihr uns braucht, und so sind wir im Gedenken an Euren Vater gekommen. Sicher habt Ihr uns nicht bei diesem Sturm gerufen, damit wir auf Eure Gesundheit trinken – obwohl dieser Punsch ausgezeichnet ist – und sehen, wie Euch das Schwert von Hammerfell übergeben wird.«
»Natürlich nicht«, antwortete Conn. »Ihr seid hier, weil ich eine seltsame Geschichte gehört habe. Ardrin von Storn, unser alter Feind, soll vorhaben, heute nacht ein auf Gemeindeland stehendes Dorf unserer Clansleute, Pächtern von Hammerfell, niederzubrennen.«
»Bei einem solchen Sturm? Welchen Grund könnte er denn haben?«
»Es ist nicht das erste Mal, daß er die Wohnungen von Pächtern niederbrennt und sie heimatlos in den Winter hinausstößt. Sie können sich nicht wehren, weil sie in aller Eile Schutz vor den Elementen suchen müssen«, erläuterte Conn. »Man sagt, er beabsichtige mehr Schafe auf seinem Land zu halten, um Wolle und Tuch zu produzieren, da ihm das mehr Gewinn bringe als der Ackerbau, mit dem die Pächter sich selbst ernähren.«
»Aye, das stimmt«, bestätigte Farren. »Er hat meinen Großvater von einem kleinen Hof vertrieben, auf dem er fünfzig Jahre lang gewohnt hatte. Dem armen alten Mann blieb nichts weiter übrig, als in die Tiefland-Städte zu hinken, um sich eine Stelle als Lagerarbeiter zu suchen, und er hatte noch Glück, daß er sie fand. Jetzt weiden Wolltiere dort, wo mein Großvater das Feld bestellte.«
»Storn ist nicht der einzige, der diese üblen Methoden anwendet«, sagte Conn. »Seine eigenen Pächter – wenn sie es sich gefallen lassen – gehen mich nichts an. Aber ich habe geschworen, es nicht zuzulassen, daß HammerfellLeute so schikaniert werden. Die Sache mit deinem Großvater war mir nicht bekannt, Farren. Sollte ich Storn besiegen und mein Land wiedergewinnen, wird er auch seinen Hof zurückerhalten. So alte und schwache Männer dürften nicht gezwungen sein, für ihren Porridge zu schuften und zu schwitzen.«
»In seinem Namen danke ich Euch.« Farren bückte sich, um seinem Lord die Hand zu küssen, aber Conn errötete und streckte sie ihm statt dessen zu einem freundschaftlichen Händedruck entgegen.
»Und nun wollen wir reiten. Storns Männer werden des Nachts zuschlagen und die alten Leute aus ihren Häusern vertreiben. Doch ab heute nacht wird Storn wissen, daß Hammerfell lebt. Ungestraft soll er diese Verbrechen nicht fortsetzen.«
Einer nach dem anderen schlüpften sie in den tobenden Schneesturm hinaus, gingen zu ihren Pferden und saßen auf. Markos ritt an der Spitze, Conn dicht hinter ihm. Der Schnee raubte ihnen die Sicht; es war fast unmöglich zu sehen, welchen Weg Markos nahm. Aber Conn vertraute seinem Pflegevater bedingungslos, und er wußte, der alte Mann kannte jeden Stein und jeden Baum dieser Berge. Er brauchte sich nur dicht hinter dem Pferd seines alten Dieners zu halten. So ritt er dahin, die Augen vor den Graupeln halb geschlossen, und ließ sein Pferd den Weg selbst finden, während er mit heimlichem Stolz leicht den Griff des Schwertes seines Vaters berührte.
Damit hatte er nicht gerechnet. Als Ritus war die Übergabe des Schwertes wichtiger als das Unternehmen dieser Nacht. Conn war schon öfter als einmal mit Markos ausgezogen, um die Storns zu überfallen – tatsächlich hatten er und Markos sich in all diesen Jahren von dem dabei erbeuteten Geld und den geraubten Tieren ernährt. Doch Conn wäre es niemals in den Sinn gekommen, sich oder Markos für einen Dieb zu halten. Vor seiner Geburt hatten die Storns den größten Teil des Eigentums seines Vaters gestohlen, und als er ein Jahr alt war, hatten sie den kleinen Rest niedergebrannt.
Da nun Storn sich den gesamten Hammerfell-Besitz angeeignet hatte, hielten Conn und Markos es nur für recht und billig, wenn ein ansehnlicher Teil davon an den rechtmäßigen Eigentümer zurückgeführt wurde.
Aber heute nacht würde Storn erfahren, wer sein Feind war und warum er ihn verfolgte.
Der Schnee fiel jetzt so dicht, daß Conn die Huf schlage des Pferdes kaum noch hören konnte. Er gab dem Tier den Kopf frei, denn wenn er es bei diesem Wetter zu sehr führte, konnte es ausrutschen. Nach einer Weile hielt Markos so

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