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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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von dem Land vertreiben, das sie seit Generationen bestellt haben. Denn die Storns wollen die Äcker in Weideland umwandeln, weil Schafe mehr Gewinn bringen und weniger Mühe machen als Ackerbau betreibende Pächter.«
Valentin Hastur blickte ihn besorgt an. »Ich weiß nicht, ob König Aidan dagegen etwas machen kann oder will, mein Junge. Ein Adliger hat das Privileg, mit seinem eigenen Land zu tun, was ihm gefällt.«
»Und wohin sollen die Leute dann gehen? Sollen sie verhungern, weil das einem edlen Lord bequemer ist? Sind sie nicht wichtiger als Schafe?«
»Oh, ich bin durchaus deiner Meinung«, versicherte Lord Valentin. »Ich habe mich entschieden dagegen gestellt, daß dergleichen auf Hastur-Land geschieht. Dennoch wird Aidan sich höchstwahrscheinlich nicht einmischen – ja, das Gesetz verbietet es sogar, sich in die Angelegenheiten des Adels einzumischen, und täte er es doch, würde er nicht lange auf dem Thron bleiben.«
Das gab Conn viel zu bedenken. Tief beunruhigt verstummte er. Sie erreichten das Haus, in dem Erminie so viele Jahre gelebt hatte, und gingen durch das Gartentor. Conn meinte versonnen: »Ich kenne dieses Haus, aber ich weiß, daß es nur ein Traum war.«
Sie betraten den gepflasterten Hof. Eine alte Hündin kam und hob mit scharfem, fragendem Bellen den Kopf.
»Ich kenne sie seit Jahren, und doch bleibe ich immer ein Fremder für sie«, gestand Valentin. »Komm, Juwel, gutes Mädchen, ist ja in Ordnung, du dummes Tier…«
Die Hündin schnüffelte an Conns Knien. Dann geriet sie in eine schwanzwedelnde Ekstase und umtanzte ihn steifbeinig. In der Tür am Ende erschien Erminie und rief: »Juwel, benimm dich, altes Mädchen! Was…« Sie blickte auf, sah Conn ins Gesicht und brach beinahe ohnmächtig auf einem Gartenstuhl zusammen.
Valentin sprang hinzu, um sie aufzufangen. Nach einer Weile öffnete sie die Augen.
»Ich habe – habe ich ihn wirklich…«
»Du hast nicht geträumt«, sagte Valentin mit fester Stimme. »Auch für mich war es ein Schock, und ich vermag mir nicht vorzustellen, wie es geschehen konnte. Aber er ist dein zweiter Sohn, und er ist am Leben. Conn, mein Junge, komm her und beweise deiner Mutter, daß du es bist und daß kein Geist vor ihr steht.«
Conn kniete neben ihrem Sessel nieder, und sie umklammerte seine Hände so fest, daß es weh tat.
»Wie ist das geschehen?« fragte sie heiser, die Wangen naß von Tränen. »Ich habe die ganze Nacht im Wald nach Markos und dir gesucht!«
»Und er nach dir«, berichtete Conn. »Ich bin mit der Geschichte von dieser Sache aufgewachsen. Doch auch heute noch verstehe ich nicht, wie so etwas möglich war.«
»Allein wichtig ist, daß du noch lebst.« Erminie stand auf und küßte ihn. »Und Juwel, du erkennst ihn auch wieder? Würde ich es nicht glauben, könnte Juwel mich überzeugen. Ich habe euch damals oft ihr als einziger Wärterin überlassen – sie war so zuverlässig wie jede Kinderfrau.«
»Ich glaube, daran erinnere ich mich noch.« Die alte Hündin legte den Kopf auf Conns Schoß, und er drückte sie fest an sich.
Eine Reihe von dünnen Kläfflauten kam aus einer Ecke des Gartens. Ein wolliger Welpe stürzte heran und zwickte Conn mit den Zähnchen. Conn lachte und hielt den kleinen Hund spielerisch von sich ab.
»Nein, du wirst meine Finger nicht zu essen kriegen, nun komm, sei lieb«, schmeichelte er, und Erminie befahl: »Platz, Kupfer!« Juwel ließ ihr tiefkehliges Bellen hören und versuchte den Welpen wegzuschieben. Conn sagte lachend: »Du magst mich also nicht so gern wie die alte Juwel, Hündchen – Kupfer heißt du, nicht wahr? Ein schöner Name für einen schönen kleinen Hund.«
Sie setzten sich alle zusammen mit den spielenden, springenden Hunden auf den Boden. Und dann erklang von der Tür eine Stimme, die Conn so vertraut war wie ein Traum: »Ich habe die Hunde gehört und bin sofort gekommen. Ist alles in Ordnung, Verwandte?«
Floria trat näher, hob die kleine Kupfer hoch und schalt sie sanft. Conn blieb sitzen, unfähig, sich zu bewegen, und starrte die Frau an, die er nicht für real gehalten hatte.
»Ich habe von Euch geträumt«, stammelte er benommen.
Auch er war als Telepath nicht ausgebildet, und so ungeübt, reagierte er heftig. Ihm war, als fließe seine ganze Seele, seine Geschichte, sein Wesen hinaus, um ihre Seele zu umarmen, und für einen kurzen Moment spürte er ihre impulsive Erwiderung. Florias Augen sahen ihn an, und ihre Hände streckten sich nach ihm aus. Dann erinnerte sie

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