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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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geben, wenn du möchtest, das ist ein recht einfacher Zauber, zumindest mit dem Sternenstein. Aber sie wäre für eine Kriegerin zu alt, und ich meine, in ihrer natürlichen Form ist sie dir als Führerin von größerem Nutzen. Übrigens wäre die menschliche Gestalt nur ein Schein. Juwel bliebe trotzdem ein Hund - sie könnte nicht mit dir sprechen, aber sie würde ihr scharfes Gehör und ihren Geruchssinn verlieren. Als Hund kann sie jeden beißen, der dich bedroht. Täte sie das jedoch als Mensch, würde es…« Erminie zögerte und lachte. »Es würde wahrscheinlich Aufsehen erregen.«
»Das glaube ich auch.« Alastair bückte sich und umarmte den alten Hund. »Kennt sie den Weg nach Hammerfell?«
»Du vergißt, mein Sohn, daß sie dort geboren ist. Sie wird dich zuverlässiger fuhren, als jeder Mensch es könnte. Und sie wird dich auch warnen, wenn du nur versprichst, auf sie zu hören.«
»Ich bin überzeugt, daß sie mir zumindest treuer als jeder andere Führer sein wird.« Im stillen fragte sich Alastair, wie diese alte Hündin ihn warnen und wie er, wenn sie es tat, sie verstehen sollte.
Erminie streichelte Juwel den Kopf und sagte leise: »Du liebst ihn ebenso sehr wie ich. Kümmere dich an meiner Stelle um ihn.«
Juwel sah so intensiv in Erminies Augen, daß Alastairs Skepsis plötzlich verging. Es war ihm klar, daß seine Mutter und der Hund deutlicher miteinander kommunizierten als mit Worten. Und wenn die Zeit kam, würde Juwel auch mit ihm kommunizieren.
Er freute sich darüber, daß der Hund, der länger, als er sich erinnern konnte, Teil seines Lebens gewesen war, ihn begleiten würde. »Soll sie hinter mir auf dem Sattel sitzen?«
Alle anwesenden Telepathen – und sogar Alastair, der im Grunde keiner war – hörten zu ihrer Überraschung etwas, das beinahe eine Stimme war.
Dort, wo er reiten kann, kann ich hinter ihm herlaufen.
»Nun, wenn du das fertig bringst, altes Mädchen, kann die Reise losgehen«, sagte Alastair erstaunt und stieg in den Sattel von Conns kräftiger kleiner Gebirgsstute, die jetzt auf subtile Weise anders war. Er sah Juwel in die Augen und hatte den flüchtigen Eindruck, als spreche er mit dem Schatten einer Kriegerin aus der Schwesternschaft vom Schwert, wie er sie gelegentlich in der Stadt gesehen hatte, mit einem Schatten, der über Juwel schwebte. Kannte die Magie seiner Mutter keine Grenzen? Wie dem auch sein mochte, er mußte den Zauber als real ansehen. Alastair richtete sich im Sattel auf und verbeugte sich vor seiner Mutter.
»Die Götter mögen dich behüten, Mutter.«
»Wann wirst du wiederkommen, mein Sohn?«
»Wenn meine Männer – und mein Schicksal es wollen.« In langsamem Schritt ging das Pferd zur Stalltür. Dann, draußen, grub Alastair ihm die Fersen in die Flanken. Zottig mochte es sein, aber es war ein kräftiges und williges Tier. Er fühlte es unter seiner Hand erschauern, beinahe, als verstehe es, welche Aufgabe vor ihnen lag.
Er ritt über den kleinen Hof. Nur Conn, der im Vorraum gewartet hatte, besaß die Geistesgegenwart, das große, mit Eisenspitzen besetzte Tor aufzureißen. Andernfalls wäre das Pferd, jetzt mit Kräften begabt, die weit über die eines natürlichen Wesens hinausgingen, darüber hinweggesprungen.
Es galoppierte bereits, und der Hund blieb ihm mit magisch jugendlichen Sprüngen auf den Fersen. Das Geräusch der Huf schlage verklang schnell. Erminie stand im offenen Tor, und die Tränen liefen ihr über das Gesicht.
»Verdammt, ich wünschte, er hätte mich mitgenommen. Was wird Markos sagen?« fragte sie sich halblaut.
Und Valentin Hastur bemerkte verstimmt: »Du hast einen hartnäckigen Sohn großgezogen, Erminie.«
»Warum sprichst du nicht aus, was du wirklich denkst«, gab sie temperamentvoll zurück, »und nennst ihn dickköpfig und durch und durch verzogen? Aber wenn Juwel ihn führt und Markos ihm hilft, wird er seine Sache gut machen, davon bin ich überzeugt.«
»Auf jeden Fall ist er fort«, sagte Edric, »und die Götter werden ihn schützen oder auch nicht, wie es sein Schicksal verlangt.«
Sie kehrten ins Haus zurück. Aber als die Verwandten gingen, blieb Conn im Hof stehen, den Blick unruhig auf die Straße gerichtet, die sein Bruder genommen hatte. Sie führte nordwärts, auf die fernen Gipfel von Hammerfell zu.

X
    Alastair umklammerte den Hals von Conns Pferd. Er konnte immer noch kaum an die Mission glauben, die ihn von allem, was er je gekannt hatte, wegführte. Der schnelle Galopp unter ihm war wie ein

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