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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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die geheime Angst, das Kind, das sie erwartete, werde nicht lange genug leben? »Doch dieses hier macht einen sehr gesunden Eindruck. Ist ein Kind erst einmal sechs Wochen alt, erlebt es im allgemeinen auch das Einsetzen des Laran . Dieses hier wird gut zurechtkommen, soweit wir es beurteilen können. Und es ist ein so liebes Kind, es schreit nie länger als für einen Augenblick.«
   Elizabeth fand es seltsam, daß Lady Aldaran so freundlich von einem Kind sprach, das ihr Ehemann mit einer anderen gezeugt hatte. Seltsamer noch war es, daß die Lady mit ihrer früheren Rivalin befreundet war. Doch natürlich konnte Elizabeth nichts dazu sagen. Sie bemerkte höflich, sie freue sich, daß das Kind gedeihe, zog sich zurück und gesellte sich zu Ysaye. Lady Aldaran ging, eine eben eingetroffene Gruppe von Gästen zu begrüßen, deren Überkleidung und Stiefel dick mit Schnee verziert waren.
   Diese Neuankömmlinge mußten von einem anderen Zweig des Aldaran-Clans sein und von einem Ort kommen, den sie »Scathfell« nannten. Sie zogen ihre schneebedeckten Hüllen aus und reichten sie Dienstboten, die sie wegtrugen. Lady Aldaran begrüßte sie herzlich.
   Auf ein Signal hin, das Elizabeth entgangen war, hörten die Musiker auf zu spielen, und alle Anwesenden versammelten sich um Mutter und Kind.
   Lord Aldaran wartete, bis sich alle Blicke auf ihn richteten, von den neugierigen der Terraner bis zu den anerkennenden seiner Gemahlin. Dann nahm er Felicia das warm eingehüllte Kind aus den Armen.
   »Ich erkenne dieses Kind Thyra als das meine an«, sprach er mit fester Stimme. »Und ich gelobe, die Verantwortung für seinen Unterhalt und seine Pflege zu tragen, bis es die Reife erreicht.«
   Dann kam die eigentliche Überraschung, jedenfalls soweit es Elizabeth betraf. Lady Aldaran nahm ihm Felicias Kind ab und drückte es an ihre eigene Brust.
   »Ich erkenne dieses Kind Thyra meiner lieben Freundin Felicia als das wahre und anerkannte Kind meines Gemahls Kermiac an.« Liebevoll blickte sie auf das Gesichtchen des Kindes nieder. »Und so übernehme ich die Verantwortung für seine Ernährung und Pflege unter seines Vaters Dach, bis es die Reife erreicht.«
   »Lady Aldaran ist eine Heilige«, murmelte jemand in Elizabeths Hörweite. »Sie weiß doch besser als jeder andere, daß ein Emmasca -Kind die Reife vielleicht erst mit dreißig Jahren oder noch später erreicht. Dieses ›Kind‹ könnte sie überleben und immer noch ein Kind sein.«
   Elizabeth tat ihr Bestes, nicht zu zeigen, daß sie die Bemerkung gehört hatte, aber es war eine erschreckende Enthüllung. Es erinnerte sie an etwas, das eine Freundin ihrer Mutter, eine große Vogelliebhaberin, einmal gesagt hatte: Kaufe niemals einen Papagei, wenn du nicht jemanden hast, dem du ihn vermachen kannst . Würde Lady Aldaran dieses Kind ihren eigenen Nachkommen »vermachen« müssen?
   Aber Lady Aldaran fuhr fort, nachdem sie das Kind wieder seiner Mutter in die Arme gelegt hatte: »Zur Bestätigung dessen schenke ich, Margali von Aldaran, Felicia dieses Zeichen meiner Zuneigung.«
   Sie legte Felicia eine wundervolle Kette aus Silber und den Edelsteinen, die man »Feuersteine« nannte, um den Hals. Die Anwesenden applaudierten, und das Baby begann zu weinen. Felicia öffnete in völliger Unbefangenheit ihr Kleid und legte das Kind an die Brust.
   Es saugte gierig und gab kleine Grunzlaute von sich wie ein glückliches Schweinchen, und alle begannen zu lachen und zu reden.
   Elizabeth konnte die Augen nicht von dem perfekten kleinen Wesen abwenden, das wie eine rosa und weiße Puppe war. Mit Staunen und Freude sah sie den Winzling trinken. Zum nächsten Mittwinter hatte sie vielleicht ein eigenes Kind - ihr und Davids Kind. Es würde nicht mit einem Ritual wie diesem begrüßt werden, aber es würde unter dieser fremden Sonne geboren und deshalb ebenso ein Eingeborener sein wie Felicias Kind.
   Wenn es ein Junge wurde, könnten sie es nach dem Kapitän nennen…
   Sie versank in Tagträume. Zeb Scott kam, setzte sich zu Felicia und sprach leise mit ihr.
   »Ach du meine Güte«, flüsterte Ysaye und holte Elizabeth so in die Gegenwart zurück. »Das sieht nach mehr als nur einem freundschaftlichen Plausch aus.«
   Elizabeth sah sich nun genauer an, wie Zeb sich zu Felicia vorbeugte, und nickte ein bißchen beunruhigt. »Das könnte zu Komplikationen führen… Ich glaube, du hast recht, Ysaye. Wenn zwischen Zeb und

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