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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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herzlich, und ihre steife Haltung verschwand zusammen mit ihrer Mißbilligung. »Du gibst zu, daß es Grenzen für Nachforschungen im Namen der Wissenschaft gibt.«
   David reagierte mit einem offenen Lächeln. »Das muß wohl jeder zugeben, auch ein eingefleischter Wissenschaftler. Sicher, es gibt Fragen, die ein Wissenschaftler stellen sollte, wenn es sonst keiner tun will, aber es gibt ethische Grenzen für das, was ein Wissenschaftler tun darf. Zum Beispiel hatten einige dieser alten Experimente in genetischer Umstrukturierung, die durchgeführt wurden, kurz bevor bei uns von nennenswerter interstellarer Raumfahrt die Rede war, ziemlich tragische und bizarre Folgen.«
   »Einen Augenblick!« fiel Jessica ein und verlor ihre lässige Haltung. »Darüber dürfen Sie nicht derart engstirnig urteilen! Die Ursache dieser Folgen war eine mangelhafte wissenschaftliche Grundlage - Leute taten Dinge, für die sie nicht qualifiziert waren und ohne ausreichende Schutzmaßnahmen! Ordnungsgemäß durchgeführte Experimente dieser Art haben uns überhaupt erst erlaubt, den Mars zu kolonisieren - und das führte zu den Kenntnissen, die es ermöglichten, viele andere Planeten ohne geeignete Atmosphäre zu terraformieren und zu kolonisieren!«
   Ysaye schüttelte den Kopf. Das war ein weiteres Thema, über das sie und Jessica niemals einer Meinung sein würden.
   Ganz gleich, wieviel Gutes daraus entstanden war - was wäre geschehen, wenn die Terraner nicht eingegriffen hätten? »Ich bin mir nicht so sicher, daß sie überhaupt hätten kolonisiert werden sollen«, meinte sie zweifelnd. »Vielleicht hätten sie sich eines Tages ohne unsere Einmischung auf eine ihnen gemäße Weise entwickelt.«
   Das war ein so alter Streit, daß David sich gar nicht erst hineinziehen ließ. Er kannte Ysayes Einstellung. Sie hatte oft mit Elizabeth darüber gesprochen. Seltsam, daß eine Wissenschaftlerin häufig einen antiwissenschaftlichen Standpunkt einnahm. Es mochte auf das zurückgehen, was sie als kleines Kind gelernt hatte, eine eigentümliche Doktrin unter dem Motto: »Du sollst nicht an der Natur herumpfuschen.« Was keinen Sinn ergab, weil Ysaye jedesmal, wenn sie eine Spritze gegen ihre Allergien bekam, an der Natur herumpfuschte. Wie dem auch sein mochte, die Diskussion würde enden wie immer. Niemand bekehrte jemals irgendwen. Also wartete David auf eine Gefechtspause und fragte: »Was halten Sie von der Zeremonie, Jessica?«
   Erleichtert griff Jessica den Themenwechsel auf. »Mir hat sie gefallen.«
   Die Gesichter aller anderen in der Gruppe zeigten ähnliche Erleichterung, und David bedauerte, nicht früher eingegriffen zu haben. »Irgendwie war das rührend. Schade, daß die Menschen sich in unserer eigenen Kultur in solchen Situationen nicht ebenso zivilisiert benehmen, dann gäbe es keine Vaterschaftsklagen und keine schmutzigen Prozesse. Mir kam es nicht fremdartig vor. So etwas würde man von Terranern erwarten, wenn wir uns ein bißchen mehr Sorgen um das Wohlergehen unserer Kinder als um unseren eigenen Stolz und um unsere Bequemlichkeit machen würden.«
   »Ich finde diesen Ort überhaupt nicht fremdartig«, stimmte jemand anders zu. »Das Fest und die Namensgebung hätten eine Kombination von Weihnachtsfeier und Taufe sein können.«
   David lachte. »Darkover ist ja auch nicht fremdartig. Zumindest die Bräuche sollten es nicht sein. Diese Leute stammen größtenteils von Terranern ab, noch dazu von Nordeuropäern.«
   Jessicas Gesicht wurde nachdenklich. »Fühlen Sie sich da nicht fehl am Platz, Ysaye?« fragte sie. »Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, Sie könnten das nicht so anheimelnd finden wie wir übrigen. Sollte irgendwer sich hier fremd fühlen, dann müßten Sie es doch sein.«
   »So merkwürdig das klingt, es ist nicht der Fall«, erwiderte Ysaye. »Ich bin auf dem nordamerikanischen Kontinent aufgewachsen, in dem New-York-Baltimore-Megaplex, und da ist es ja nicht so, als käme ich aus… na, Nigeria. Und schließlich bin ich ein Mensch, und die Planetenbewohner sind Menschen. Wir haben sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.«
   Sie dachte an ihre Kontakte von Geist zu Geist mit Lorill Hastur und Kermiac Aldaran. Ihre Gedanken waren nicht die von Aliens gewesen. Tatsächlich hatte Lorill sich höflicher gezeigt als viele ihrer eigenen Bordkameraden und darauf geachtet, daß er sie nicht beunruhigte.
   Aber was war mit diesem anderen, nebulösen

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