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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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gegeben habt, haben einige Mitglieder des Comyn -Rates überzeugt, daß Ihr nicht etwa ein Märchen seid, etwas, das Lord Aldaran erfunden hat, um uns zu verwirren, oder Wesen von jenseits des Walles um die Welt. Bei einigen der kleinen Geschenke, die Ihr mir gemacht hattet, war es offensichtlich, daß sie von keiner Quelle auf unserer Welt stammen können. Jetzt wird über den weiteren Kontakt mit Euch gestritten. Einige sagen, Ihr dürftet nicht hierbleiben und wir müßten Euch Sternenvolk um jeden Preis meiden. Eure Ankunft bedeute eine zu große Gefahr für unsere Lebensweise.«
   Ysaye nickte vor sich hin. Das konnte sie gut verstehen. Sie fragte sich, ob sie Lorill erzählen sollte, daß Kermiac ziemlich unverblümt Forderungen nach Waffen gestellt hatte. Doch… nein, das würde die angespannte Lage nur noch verschärfen, und da die Terraner nicht die Absicht hatten, auf diese Forderungen einzugehen, kam es sowieso nicht darauf an.
   Der »beschränkte« Status von Darkover bedeutete, daß ständig ein Imperiumsschiff am Ausgangspunkt des Hyperraums stationiert sein würde. Alle eintreffenden Schiffe mußten in Zukunft eine Inspektion über sich ergehen lassen, bevor sie landen durften, und die gelöschte Fracht würde ein zweites Mal inspiziert werden. Wahrscheinlich kam es zu ein bißchen Schmuggel, aber nichts Größeres als eine Handwaffe könnte durchkommen. Und wie sollten ein paar Handwaffen einen Unterschied ausmachen, selbst in einer so primitiven Kultur?
   »Das begreife ich«, sagte David zu Lorill Hastur. »Doch wenn jemand nach Eurer Meinung fragt, könntet Ihr darauf hinweisen, daß wir nun einmal hier sind und bereits einen Einfluß darstellen. Die Mitglieder Eures Comyn -Rates haben keine Möglichkeit, den Einfluß draußen zu halten. Sie sollten lieber versuchen, ihn auf andere Weise zu kontrollieren. Wir werden kooperieren, wenn wir können, aber wir können nicht kooperieren, wenn wir nicht teilhaben dürfen. Versucht, uns auszuschließen, und Ihr werdet mit Problemen enden, die zu beseitigen wir nicht helfen können, weil Ihr uns nicht helfen laßt.«
   Lorill nickte, als stimme er David völlig zu. »Ich hatte gehofft, daß Ihr genau das sagen würdet. So werde ich antworten, wenn ich Gelegenheit dazu bekomme.« Er zuckte die Achseln. »Aber zuerst muß der Rat seinen Streit haben und den politischen Tanz aufführen, wie er es immer tut, bevor er bereit ist, sich etwas Neues anzuhören. Mein Vater meinte, ich solle in der Zwischenzeit herkommen und wiedergutmachen, was ich unabsichtlich verschuldet habe. Ihr, David, seht in mir einen traurigeren und weiseren Mann.«
   Er lächelte schwach. David lachte vor sich hin. »Ihr habt mein Mitgefühl. Ich habe etwas ähnlich Dummes fabriziert, als ich in Eurem Alter war, und meine unverheiratete Tante putzte mich herunter. In aller Öffentlichkeit. Und dann machte meine Großmutter da weiter, wo sie aufgehört hatte.«
   Lorill schüttelte sich. »Ich würde lieber wütenden, bewaffneten Trockenstädtern gegenüberstehen«, schwor er, »als älteren Damen mit scharfen Zungen, die das Recht auf ihrer Seite haben. Die Bewahrerin von Dalereuth muß so eine wie Eure Großmutter sein. Ich wundere mich, daß ich noch Haut übrig habe.«
   David bemitleidete ihn, und Ysaye hielt den Mund. Sie persönlich war der Meinung, daß Lorill alles verdient hatte.
   Das Benehmen des jungen Mannes gegenüber Kermiacs Schwester war zu leichtfertig gewesen, und er hatte sehr arrogant angenommen, Kermiac habe keine Möglichkeit, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Offenbar hatte er inzwischen dazugelernt.
   Dann wandte sich das Gespräch neutraleren Themen zu. Lorill und David tauschten noch ein paar Liebenswürdigkeiten aus, und der junge Hastur-Lord wandte sich Ysaye zu, die sich beinahe vorgekommen war, als sei sie unsichtbar. Sie hatte schon gezweifelt, ob Lorill und David sich überhaupt erinnerten, daß sie existierte.
   »Und Ihr, Lady«, fragte Lorill mit einem Nicken, »habt Ihr unsere Sprache schon gelernt?«
   Sie schüttelte den Kopf. Noch nicht sehr gut , antwortete sie in Gedanken, denn sie wußte, daß er sie »hören« würde.
   »Ah«, sagte er und fuhr von Geist zu Geist fort: Sollen wir ein Stückchen zur Seite gehen, damit die Leute den Eindruck gewinnen, wir sprächen laut miteinander? Ich spüre, daß es Euch unangenehm wäre, wenn die anderen Sternenleute merkten, daß wir uns auf diese Weise verständigen

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