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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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beherrschte sie.

Lorill erwachte als erster und fand sich in einem seltsam kahlen Zimmer wieder. Dann erinnerte er sich, wo er war.
   Und was er gerade getan hatte. Er hatte eine Jungfrau des Sternenvolkes verführt und war von ihr verführt worden, und diese Frau war mit ihrer Hautfarbe und ihren Gedanken so fremdartig, wie es ein chieri gewesen wäre.
   Aber warum? Er hatte sich benommen wie… wie ein brünstiges Tier! Oder wie ein armer Teufel, der in einen Geisterwind geraten war. Und Ysaye auch. Aber sie waren nicht im Freien gewesen!
   Stirnrunzelnd dachte er nach. Übrigens… Elizabeth hatte den gleichen Eindruck gemacht.
   Ganz vorsichtig hob er Ysayes Kleider auf. Und ja, sie hatten einen schwachen, harzigen Geruch nach kireseth an sich!
   Er schleuderte sie von sich. Nein, zweimal hintereinander ließ er sich nicht davon überrumpeln! Aber was sollte er mit den Sachen anfangen?
   Ysayes Erinnerungen, die er unabsichtlich geteilt hatte, gaben ihm die Antwort. Er sammelte die Kleider wieder ein, wobei er achtgab, daß er die immer noch daran klebenden Kireseth -Pollen nicht losschüttelte, und stopfte sie in eine Luke. Der Schacht dahinter führte zu einer Art Wäscherei, wo die Kleider von Maschinen gereinigt und sterilisiert und dann an Ysaye zurückgeschickt würden. Eine neue Ansteckung war nicht mehr möglich.
   Aber was für Folgen mochten die letzten paar Stunden haben? Was würden ihre Leute tun, wenn sie erfuhren, was er Ysaye angetan hatte? Würden sie es erfahren? Sie war Jungfrau gewesen - hatte sie ihrer Arbeit wegen ein Gelübde abgelegt gehabt? Offensichtlich hatte sie nicht die Konditionierung einer darkovanischen Bewahrerin, denn in dem Fall wäre er jetzt tot. Aber würde der Verlust ihrer Jungfräulichkeit ihre Gesundheit gefährden? Wurden ihre Vorgesetzten es sofort merken, wenn sie wieder an ihre Arbeit ging? Und wenn sie nun ein Kind von ihm bekam?
   Er wand sich bei dem Gedanken, was sein Vater - und Fiora - über seinen Mangel an Selbstbeherrschung und seine Geschichten mit Frauen zu sagen haben würden. Er wollte es sich gar nicht erst ausmalen - ob mit oder ohne kireseth !
   Aber wenn ihn niemand hier fand und es keine körperlichen Folgen gab, bildete Ysaye sich vielleicht ein, es sei alles ein Traum gewesen. Das wäre schließlich das beste, auch wenn es der Ausweg eines Feiglings war. Sollte sie schwanger sein verlangte seine Ehre natürlich, daß er das Kind anerkannte.
   Schnell zog er sich an und öffnete seinen Geist den zufälligen Gedanken der Menschen, die sich in der Nähe aufhielten. Hoffentlich gelang es ihm, ungesehen wegzukommen, ihretwegen ebenso wie seinetwegen. Er war sich nicht sicher, was bei ihren Leuten als schickliches Benehmen für eine unverheiratete Frau galt, aber das, was heute nacht passiert war, gehörte bestimmt nicht dazu.
   Lorill wartete, bis sich draußen im Flur niemand aufhielt, schlüpfte aus der Tür, schloß sie hinter sich und begann schon, sich eine Geschichte auszudenken, mit der er seine Abwesenheit vom Fest würde erklären können.
   Vielleicht… ein Besuch in der Gastwirtschaft. Er sollte hingehen, damit es nicht ganz gelogen war. Und günstigerweise lag sie nicht weit von hier.
   Ohne Zwischenfall erreichte er die ins Freie führende Tür und verschwand in der schneeglänzenden Dunkelheit.

Als Ysaye erwachte, hatte sie ganz andere Sorgen als die verworrenen Erinnerungen an einen seltsamen - und ziemlich peinlichen - Traum von Lorill Hastur. Ihr Magen war ein einziger Knoten, ihre Nebenhöhlen fühlten sich an, als habe jemand Bowling-Kugeln unter ihre Wangenknochen gestopft, ihr war schwindelig, und sie war schwach auf den Beinen. Mühsam schleppte sie sich unter die Dusche und drehte das heiße Wasser ganz auf. Das klärte zwar ihren Kopf nicht, aber linderte die Magenkrämpfe ein bißchen.
   Vielleicht erklärten diese Krämpfe das Blut auf ihrem Bettlaken. Ihre Periode war immer unregelmäßig gewesen, aber sie war nie mit empfängnisverhütenden Mitteln dagegen angegangen. Sie war gezwungen, ihrem Körper so vieles anzutun, daß sie ihm ein weiteres Medikament nicht mehr zumuten wollte. Außerdem wäre sie wahrscheinlich auch dagegen allergisch gewesen. Und ganz gewiß brauchte sie keine Empfängnisverhütung, um eine Empfängnis zu verhüten. Der Zölibat brachte weniger Mißerfolge und hatte keine Nebenwirkungen.
   Sie nahm eine saubere Uniform aus dem Schrank, zog sie an und

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