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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Kollision mit der Wand das meiste abbekommen hatte. Aber sie vergaß die laufenden Kameras nicht und fragte: »Was hatten Sie überhaupt vor mit diesen… Pflanzen?«
   Ihr war es völlig rätselhaft, wie er im Labor hatte arbeiten können, ohne von den Blumen beeinflußt zu werden - oder war sein Gehirn von allen seinen anderen Begierden so durcheinander gewesen, daß er es nicht einmal bemerkt hatte?
   Evans, der immer noch versuchte, Ysayes Befehle zu stornieren, sprach wie gehetzt über die kommerziellen Möglichkeiten des Blütenstaubs auf Keef, in den Bordellen und Lasterhöhlen. »Die Madames werden Unsummen dafür bezahlen!« keuchte er. »Es wird die Kosten des Trainings und der Ausfälle senken, und die Mädchen und Jungen könnten eher anfangen zu arbeiten, was ihre nutzbringende Lebensspanne erhöhen würde… Ysaye, was haben Sie hier gemacht? Wie kann ich das abstellen?«
   Nutzbringende Lebensspanne? fragte Leonie verwirrt. Was meint er damit? Wie kann es so etwas wie eine nutzlose Lebensspanne geben?
   Ysaye dachte, Evans’ eigenes Leben qualifiziere sich durchaus in dieser Kategorie, doch sie antwortete nur: Glaub mir, Leonie, du wirst nicht wissen wollen, was er meint .
   Der Kameras wegen sagte sie laut zu Evans: »Haben Sie wirklich erwartet, Kapitän Gibbons werde Ihnen das alles durchgehen lassen?«
   Evans gab den Versuch auf, in das Computerprogramm einzusteigen, und richtete die Augen mit dem Ausdruck übertriebener Unschuld auf sie. »Warum wohl habe ich dieses Experiment nicht in den Computer eingegeben? Seien Sie keine Spielverderberin, Ysaye.« Er ging zu einem schmeichelnden Ton über. »Es soll Ihr Schaden nicht sein. Wie wäre es mit fünf Prozent der Gewinne und acht Gramm zu Ihrem eigenen Gebrauch?« Mit lüsternem Grinsen sah er sie an. »Es würde sogar eine gußeiserne Jungfrau wie Sie dazu bringen, lockerer zu werden und das Leben zu genießen. Nun kommen Sie schon her, und stornieren Sie, was Sie getan haben.«
   Wollte er sie damit überreden? Ysaye war immer noch mit Leonie verbunden, der Evans’ Benehmen die Sprache verschlagen hatte.
   »Nur über meine Leiche bekommen Sie Ihre verdammten Drogen! Wenn ich nur daran denke, möchte ich Sie umbringen«, erklärte Ysaye kategorisch. Sie war sich nicht sicher, wieviel von dem Zorn ihr gehörte und wieviel Leonie. Beide waren sie außer sich.
   Evans blinzelte. Dieser unerwartete Angriff verblüffte ihn, zumal er von so unwahrscheinlicher Stelle kam. Er warf sich in eine herausfordernde Positur. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Ysaye. Sie könnten niemandem etwas tun. Sie sind eine Technikerin und keine Mörderin.«
   »Keine Mörderin?« Die Wut löschte alle Vernunft in ihr aus. »Sie Schuft! Ihnen und Ihren verdammten Drogen habe ich es zu verdanken, daß ich genau das bin! Haben Sie sich gar nicht gefragt, wie Elizabeth in der Nacht des Festes den Weg aus Ihrem Gewächshaus gefunden hat? Ich war es, die Elizabeth herausgeholt hat, als Sie sie unter Drogen gesetzt hatten und planten, sie zu vergewaltigen! Und ich werde dafür sorgen, daß Sie den Rest Ihres unnatürlichen Lebens in einem Gefängnis verbringen!«
   »Den Teufel werden Sie!« schrie Evans, sprang sie an und packte sie bei der Kehle.
   Vergeblich versuchte Ysaye, ihn abzuschütteln. Sie merkte, daß sie allmählich das Bewußtsein verlor.
   Wie könnt Ihr es wagen, Hand an uns zu legen! gellte Leonies Stimme. Die Bewahrerinnen-Reflexe übernahmen Ysayes Gehirn und Körper.
   Feuer knisterte an den Nervenbahnen des gemeinsamen Körpers entlang und sprang auf den Mann über, der ihn hielt. Alle drei fielen in Krämpfen zu Boden und wanden sich auf dem kalten Vinylit.
   Evans schrie, als das Feuer ihn verzehrte. Ysaye schrie, als Energie durch ihre überladenen Nerven floß, auf Widerstand traf und ihn wegbrannte. Leonie schrie, als sie den Schmerz von Ysayes Körper fühlte. Sie lagen Gesicht an Gesicht mit einem verkohlten Leichnam, und immer noch versengte die Kraft Ysayes Seele. Feueralarm heulte, und Notfall-Ventilatoren pumpten mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit Luft durch die Entgiftungsfilter.
   Die Geruchsmischung von verbranntem Fleisch und Kireseth -Pollen verflog. Die Turm-Überwacherin beugte sich über den zuckenden Körper, und Ysaye und Leonie versanken dankbar in Dunkelheit.

XXII
    »Ich wünschte, wir hätten die Fähre noch erwischt«, meinte Zeb Scott sehnsüchtig und trieb sein Pferd

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