Darkover 09 - An den Feuern von Hastur
das tun!«
»Auf Ihre eigene Verantwortung - ich will nichts damit zu schaffen haben.« Kadarin grinste boshaft. »Es gibt noch andere Nebenwirkungen, die Ihnen ebensogut gefallen könnten. Vielleicht finden Sie sich wieder, wie Sie sich mit einem Katzenwesen oder einem cralmac amüsieren oder sogar mit einem Schaf!«
David und Zeb lachten, aber Kadarin schüttelte den Kopf. »Oh, lacht, wenn ihr wollt«, sagte er. »Ich bin älter, als ich aussehe, und habe in diesen Bergen viele seltsame Dinge erlebt.«
Und nun wich er Elizabeths Augen aus, als wisse er etwas, das sie nicht wissen sollte.
»Trotzdem möchte ich es riskieren«, prahlte Zeb. »He, ich bin Raumfahrer, und ich bin bekannt dafür, daß ich nach einer Nacht an Land schon neben ein paar recht seltsamen Dingen aufgewacht bin!«
Jetzt lachte Kadarin laut heraus. Es war ein scharfes Lachen, bei dem Elizabeth sehr unbehaglich wurde. »Das mag sein, aber ich möchte wissen, was Sie hinterher sagen werden, wenn Sie es wagen sollten. Und außerdem möchte ich wissen, was Sie denken werden, wenn Sie feststellen, daß Sie Stimmen in Ihrem Kopf hören. Aber ich finde, wir müssen wenigstens so höflich sein, daß wir die Lornes in ein Obdach bringen.«
David protestierte: »Nicht so eilig - Elizabeth ist immer eine bessere Telepathin gewesen als ich, und offen gesagt, ich wünsche mir, so gut wie sie zu sein. Mir würde es gefallen, in den Windschatten von etwas zu geraten, das mir in diesem Fach ein bißchen mehr Talent geben würde, als ich bereits habe. Liz, was meinst du? Könntest du nicht auch etwas brauchen, das deine telepathischen Fähigkeiten verstärkt?«
Etwas an dem süßen, harzigen Geruch in der Luft beunruhigte Elizabeth zutiefst, aber bevor sie etwas sagen konnte antwortete Kadarin für sie.
»Meiner Meinung nach wäre das ein Fehler, und zwar ein schwerer. Elizabeth, es ist kein Geheimnis, daß Ihr ein Kind erwartet… «
»Ich werde mein Kind nicht einer unbekannten Droge aussetzen«, erklärte sie entschieden und sah David bittend an. »Und ich möchte nicht allein sein, wenn dieses Zeug die Wirkung hat, daß die wildlebenden Tiere sich merkwürdig verhalten.«
»Bravo!« Kadarin lachte von neuem, und Elizabeth hatte den Eindruck, daß ein Teil von ihm ihr Beifall zollte, während ein anderer Teil sie aus irgendeinem Grund verhöhnte. »Zeb, wenn Sie wollen, können Sie das Experiment durchführen, aber ich muß Ihnen sagen, daß ich es nicht empfehle. Sie müssen es auf eigene Verantwortung tun.«
»Oh, aber jetzt haben Sie mich herausgefordert, und vor einer Herausforderung drücke ich mich nie«, erwiderte Scott. Elizabeth hatte befürchtet, daß er so reagieren werde. »Und wo können wir für die anderen ein Obdach vor Ihrem Geisterwind finden?«
Kadarin blickte zum Horizont, die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. »Auf Ihrer Karte, die nach Bildern aus der Luft gemacht ist, gibt es ein zerfallenes Gebäude. Das Dach ist abgedeckt, wohl von dem Eigentümer selbst, damit er für das Haus keine Steuern mehr zu bezahlen braucht. Wenn Sie die Zelte dort aufstellen und im Inneren der Mauern und Ihrer Zelte bleiben, wird Elizabeth vor den Pollen sicher sein. Und wenn Sie, David, den Geisterwind ausprobieren wollen, bleiben Sie doch einfach außerhalb der Mauern stehen. Sollten Sie Ihre Meinung ändern, werden die Zelte immer noch dasein, um Sie zu schützen.«
Elizabeth sog noch einmal die Luft ein. Der Wind war entschieden stärker geworden, ebenso der harzige Geruch in der Luft. »Wenn es das beste ist, was wir an Obdach erreichen können, suchen wir es lieber schnell auf«, sagte sie. »Und, Zeb - ich glaube wirklich nicht, daß auch Sie das tun sollten.«
Zeb lachte, und ihr schien es, als sei etwas von der Wildheit in Kadarins Lachen in seines gekrochen. »O nein, schöne Dame«, spottete er. »Es wäre kaum männlich , eine Herausforderung wie diese nicht anzunehmen!«
Darauf fand Elizabeth keine vernünftige Antwort, und sie bezweifelte auch, ob er auf sie hören würde. Deshalb konzentrierte sie sich darauf, ihr Pferd hinter dem Kadarins von der Straße auf einen kaum sichtbaren Pfad zu lenken. Während der nächsten Stunde fragte sie sich mehrmals, wie in aller Welt Kadarin den Weg fand. Inzwischen wurde der Geruch noch stärker, und ihr wurde ein bißchen schwindelig. Dann kamen sie über eine Anhöhe. Elizabeth erblickte die Mauern des in Trümmern liegenden
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