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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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einen Hang hoch, wie es nur ein geborener Reiter kann. Elizabeth beneidete ihn um sein Geschick. Sie hatte immer noch das Gefühl, wie ein Sack Korn im Sattel zu hocken. »Es wird eine Weile dauern, bis wir wieder zwei Plätze für den Flug zum Observatorium auf dem Mond bekommen.«
   »Alles zu seiner Zeit«, erwiderte Kadarin philosophisch. Sein Pferd tat es Zebs Tier nach. »Und unser Verlust ist der Gewinn der Lornes, nicht wahr?«
   Er grinste schalkhaft zu David und Elizabeth hinüber. David erwiderte das Grinsen, aber Elizabeth ertappte sich bei dem Wunsch, sie wäre mit David allein unterwegs. Schließlich konnten sie beide reiten, besaßen die besten Karten, die die Vermessungsabteilung ihnen hatte liefern können, sprachen ebenso gut casta und cahuenga wie Ryan Evans, und sie wollten nur eins von Lord Aldarans abgelegenen Dörfern besuchen. Einen Fremdenführer brauchten sie wirklich nicht.
   In Anbetracht der Tatsache, daß der Kapitän ihnen keinen Urlaub für richtige Flitterwochen zugestanden hatte, wäre dies eine gute Gelegenheit gewesen, miteinander allein zu sein. Man konnte einfach nicht lange allein sein, wenn ständig irgendwer aus diesem oder jenem Grund ihren oder seinen Pieper aktivierte. Elizabeth war sogar in der Nacht des Festes zweimal angerufen worden - jedenfalls sagte David das. Elizabeth erinnerte sich nicht daran, und da in beiden Fällen das Anliegen nicht für so wichtig gehalten worden war, daß der Anrufer eine Botschaft hinterlassen hatte, besaß Elizabeth keine Aufzeichnungen.
   Wenigstens hatten sie diesen kleinen Treck mit nur zwei anderen anstelle der ganzen Crew. Deshalb gab sie sich mit dem bißchen zufrieden, was sie hatte, statt sich zu ärgern, daß es nicht mehr war.
   David lächelte ihr zu, als habe er ihre Gedanken gelesen.
   Kadarin, der ein Stückchen vor ihnen ritt, hatte bisher wenig gesprochen. Vielleicht hatte er ihr angemerkt, daß sie sich nach etwas Privatleben sehnte, und bemühte sich nach besten Kräften, dem frischverheirateten Paar die Illusion zu verschaffen, ungestört zu sein. Kadarin war manchmal erstaunlich feinfühlig.
   Und Zeb war zwar kein guter Freund, aber doch jemand den sie beide kannten und dem sie vertrauten. Deshalb kam diese Reise in gewissem Sinne der Hochzeitsreise, die sie sich gewünscht hatte, näher als gedacht.
   Aber so angenehm sie auch begonnen hatte, am späten Nachmittag wurde Elizabeth zunehmend von Nervosität geplagt. Den ganzen Abend und die Nacht über passierte nichts - und Zeb und Kadarin hatten ihr Lager weit genug entfernt aufgeschlagen, daß sie sich mit David allein fühlen konnte. Trotzdem blieb sie unruhig und irgendwie ängstlich, als stehe ihnen etwas Schreckliches bevor. Sie hatte Alpträume, und einmal wachte sie in der Nacht auf, und ihr Herz hämmerte vor Entsetzen.
   Ein klarer und verhältnismäßig warmer Morgen brach an, und anscheinend hatte Elizabeth unter nichts anderem als Nachtangst gelitten. Sie packten ihre Sachen zusammen und machten sich wieder auf den Weg. Doch in der Mitte dieses zweiten Tages erhob sich ein merkwürdiger Wind.
   Elizabeth schnüffelte. Ein seltsamer Duft, harzig und vage vertraut, umwehte sie.
   »Ah, das trägt uns eine Verzögerung ein«, bemerkte Kadarin gleichzeitig, und irgendeine Gefühlsbewegung erhellte seine fremdartigen Augen. Elizabeth konnte nicht sagen, was es war. Belustigung? »Das ist eine Winterblüte. Wir müssen dafür sorgen, daß wir unter Dach und Fach sind, bevor der Wind uns erreicht.«
   »Wind?« lachte Zeb Scott. »Kadarin, ich bin ein Junge aus Arkansas. Ich habe dort Tornados und in der Arizona-Wüste Sandstürme durchgemacht, und bis heute habe ich mich noch nie vor einem Wind gefürchtet!«
   Kadarin lächelte ein bißchen von oben herab. »Sie täten gut daran, diesen Wind zu fürchten, auch wenn Sie einer von den Terranern sind, deren Technologie alle Schwierigkeiten überwindet. Sogar Ihr Kapitän sollte lernen, den Wind einer Winterblüte zu fürchten.«
   Kadarins Verachtung galt Zebs Annahmen, nicht Zeb selbst. Das brachte Elizabeth wieder auf etwas, über das sie seit dem Beginn dieser Reise nachgedacht hatte. Obwohl sie nicht versuchte, Kadarins Aufmerksamkeit zu erregen, mußte er ihren Gedanken wahrgenommen haben, denn er zügelte sein Pferd und kam an ihre Seite.
   »Ja, domna ?« sagte er. »Ihr habt eine Frage?«
   Elizabeth lächelte scheu. »Das ist wieder meine Neugier, wenn Ihr

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