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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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benutzt«, gestand sie. »Das zeigt Ihnen wahrscheinlich, wie bei uns eine Frau betrachtet wird, die sich zu einem solchen Benehmen hinreißen läßt.« Hilflos zuckte sie die Achseln. »Sogar ich empfinde so, Kadarin. Ich komme mir vor wie… wie eine Frau, die nicht sagen kann, wer ihr Kind gezeugt hat. Oder wie eine, die ein Kind in ihr Bett geholt hat, denn nach den Begriffen unseres Imperiums ist Lorill noch ein Kind.«
   Kadarin musterte sie scharf, und plötzlich kam Ysaye zu Bewußtsein, daß sie darunter gelitten hatte, keinen Erwachsenen zu haben, mit dem sie über ihre Situation sprechen konnte. Aurora redete ihr zu, »das alles hinter sich zu lassen«, Elizabeth verstand nicht, und Leonie war ein weiteres Kind, Lorills Zwillingsschwester.
   »Ich erinnere mich nicht einmal, warum ich es getan habe«, beichtete sie ihm. »Es war Wahnsinn. Ich werfe mich Männern nicht an den Hals, die um Jahre jünger sind als ich, wie ein - ein brünstiges Tierweibchen. Aber mir verschwimmt alles, wenn ich versuche, mich zu erinnern, warum es passiert ist und was ich gedacht habe.« Sie erschauerte. »Manchmal glaube ich, mit meinem Verstand ist etwas nicht in Ordnung, und dieser… Vorfall mit Lorill ist nur ein Symptom.«
   »Ich bezweifele, daß mit Ihrem Verstand etwas nicht in Ordnung ist«, tröstete Kadarin sie. »Ich bin einmal in einen Geisterwind geraten, und meine Erinnerungen an diese Zeit sind ganz nebelhaft. Lorill erzählte etwas über Kireseth -Pollen auf Ihrer Kleidung, und diese Pollen sind wahrscheinlich der Grund für alles.«
   Ysaye sah ihn an, als habe er den Verstand verloren. »Geisterwind?« fragte sie. »Pollen?«
   »Ah, ich vergaß.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mit ein paar anderen darüber gesprochen, aber nicht mit Ihnen, nur mit denjenigen, die mit mir in das Gebret jenseits von Caer Donn reisen sollten. Manchmal, wenn es heiß wird - nach den hiesigen Maßstäben - und das Wetter so etwas wie einen kurzen Sommer außerhalb der richtigen Jahreszeit hervorbringt, bläst der Wind die Pollen der Kireseth -Blüten umher. Im Tiefland und in den Tälern geschieht das natürlich öfter als in den Bergen und hier in Caer Donn. Der Blütenstaub wirkt berauschend, erzeugt Halluzinationen und… äh… stimuliert den Paarungstrieb. Jeder, der in einen Geisterwind gerät, wird ein bißchen verrückt - und sieben Monate später werden im allgemeinen nicht wenige Kinder geboren.«
   »Oh.« Für Ysaye fügten sich viele unerklärliche Dinge zusammen und formten ein häßliches Bild.
   »Niemand legt es darauf an, in einen Geisterwind zu geraten«, fuhr Kadarin fort, »weil ein Mensch unter dem Einfluß der Halluzinationen Dinge tun kann, die er bei vollem Verstand niemals tun würde. Außerdem gibt es Gesetze, die den Umgang mit den Blüten verbieten, und niemand, den ich kenne, übertritt sie.«
   »Nie?« fragte Ysaye konisch.
   »Nie. Nur die leroni können ohne Gefahr mit den Blüten arbeiten. Das versichern die Türme. Tatsache ist, domna «, setzte er ernst hinzu, »wenn diese Pollen Sie erwischt haben, ist das, was geschah, keine Schande. Niemand wird Sie dafür tadeln, und es lassen sich daraus keine Rückschlüsse auf Ihr normales Benehmen ziehen.«
   » Kireseth .« Ysaye stand ganz still da, und ihr wurde alles klar. Sie schloß die Augen vor dem roten Nebel des Zorns, der ihre Sicht verschleierte, und zwang sich, leise und sorgfältig zu sprechen. »Sind das die Blumen, die Evans im Gewächshaus seines Labors gezüchtet hat? Die mit den kleinen, glockenförmigen blauen Blüten?«
   »Ja, das sind sie«, bestätigte Kadarin. »Ich habe ihn gewarnt, der Blütenstaub könne umhergeweht werden, und als ich sie zuletzt sah, befanden sie sich unter Glas. Das mag der Ort sein, an dem Sie den Pollen ausgesetzt wurden, wenn die Knospen eher aufgebrochen sind, als zu erwarten war. Evans hat eine recht eindrucksvolle Zucht angelegt. Erstaunlich, wie gut sie in künstlicher Umgebung gedeihen.«
   »Natürlich«, stellte Ysaye so beiläufig fest, wie sie es fertigbrachte, »würden sie alle eingehen, wenn es zu warm würde.« Das Feuer der Hölle wäre nicht heiß genug für Evans , dachte sie grimmig.
   Kadarin zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht, ich bin kein Pflanzenzüchter. Wahrscheinlich. Aber das wird auf dieser Welt wohl niemals ein Problem sein.«
   »Nein«, antwortete Ysaye automatisch. »Sicher nicht.«
   »Kadarin?« Zeb Scott

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