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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Mathematik verstand. Ysaye versuchte, nicht an eine andere mögliche Schlußfolgerung zu denken - wenn eine Kultur ein Bauwerk wie dieses hinstellte, das so offensichtlich der Verteidigung diente, gab es auch etwas, gegen das sie sich verteidigen mußte.
   Der Eingeborene führte sie durch eine Reihe gewaltiger Tore und Türen in das dunkle Innere.
   In einer Art Vorraum blieben sie kurz stehen. Die Männer berieten sich miteinander, und einer entfernte sich. Ysaye betrachtete die spärliche Möblierung dieses Raums, die hauptsächlich aus funktionalen Bänken und Tischen aus schwerem Holz bestand. Ein seltsamer Gedanke: Holz war hier etwas so Alltägliches, daß Häuser daraus gebaut wurden, während es auf Terra so teuer war, daß eine einzige dieser Bänke ein Jahresgehalt Ysayes verkörperte.
   Schließlich erschien eine Frau und forderte Ysaye, Elizabeth und Aurora durch Gesten auf, ihr zu folgen.
   Versuchten die Eingeborenen, die Gruppe aufzuspalten?
   Ysaye schoß einen beunruhigten Blick zu Commander Britton hinüber, der ihr mit einem Kopfschütteln antwortete. »Gehen Sie auf sie ein«, sagte er zu den drei Frauen. »Ich denke nicht, daß irgend jemand hier Böses im Schilde führt. Und außerdem hat jeder von Ihnen Grundkenntnisse im waffenlosen Nahkampf. Es wird Ihnen schon nichts passieren. Diese Leute rechnen sicher überhaupt nicht damit, daß eine Frau eine Kampfausbildung haben könnte.«
   Ysaye biß sich nervös auf die Unterlippe, aber im Grunde blieb ihr keine andere Wahl. Die drei Frauen folgten der Eingeborenen eine Treppe hinauf in ein geräumiges Zimmer, das länger und breiter als die Schutzhütte und mit offensichtlich für Menschen bestimmten Möbeln eingerichtet war, Schemeln, einem oder zwei Stühlen, Schränken und mehreren niedrigen Tischen. Bänke zogen sich an der Wand entlang, die eine Feuerstelle enthielt. Eine zweite Frau war anwesend, wohl eine Dienerin. Sie nahm Kleidung für die drei Terranerinnen aus den schweren Schränken an der einen Wand. Die erste Frau gab ihnen zu verstehen, sie sollten den Anweisungen der Dienerin folgen, und ging. Ysaye war ein bißchen nervös, aber sie waren drei gegen eine. Sollte etwas schiefgehen, würden sie doch bestimmt diese eine etwas primitive Frau überwältigen können! Die Kleidung war für das Wetter hier und die unzureichende Heizung geeignet. Ein Feuer brannte im Kamin, obwohl man nicht behaupten konnte, daß es das Zimmer richtig erwärmte. Nach langem Zögern, während die Frau ermutigende Laute von sich gab, zogen die drei Terranerinnen ihre nassen Uniformen aus und legten die Eingeborenenkostüme an. Entweder das, oder sie würden sich erkälten.
   Ysaye war froh über die langen, schweren Röcke und Unterröcke, obwohl sie sich ein bißchen dumm vorkam, als die Dienerin ihr zeigen mußte, wie man sie anzog. Es gab ganze Schichten von inneren Röcken und Unterjacken aus Flanell, verdeckt von Blusen und äußeren Röcken aus Wolle in verschiedenen Karomustern. Gewöhnt an Jacke und Hose ihrer Uniform, fragte sich Ysaye, wie sie sich so angezogen noch bewegen sollte.
   Nun, wenigstens hatten sie es jetzt warm, und sie wußte , daß die Frauen auf Terra solche Röcke jahrhundertelang getragen hatten. Und seltsam, wenn sie Elizabeth betrachtete, meinte sie, ein Porträt aus einer alten Biographie sei zum Leben erwacht. Elizabeth sah aus, als fühle sie sich in diesem Kostüm ganz zu Hause. Trotzdem kam es Ysaye ein bißchen komisch vor, daß sich die Kleidung nach dem Geschlecht des Trägers richtete statt nach dem, was der Träger in dieser Kleidung zu tun beabsichtigte. Wahrscheinlich fanden die Eingeborenen es richtig so.
   Die Dienerin gab ihnen eine parfümierte Lotion und zeigte ihnen, daß sie sich die Hände, die Füße und das Gesicht damit einreiben sollten. Aurora goß sich etwas auf die Hände und untersuchte das Mittel genau. »Es wird ein Mittel gegen aufgesprungene Haut oder Erfrierungen sein. Ich wette, man benutzt es hier viel. Vermutlich ist es auch gut für Brandwunden.« Sie sah zu der offenen Feuerstelle am Ende des Raums hin. »Und Brandwunden muß es hier häufig geben.«
   Die Frau, die sie nach oben gebracht hatte, kam zurück und winkte ihnen, ihr die Treppe hinunter zu folgen. Sie kamen in einen noch größeren Raum, wo Tische mit kalten Fleischscheiben, einer Art Brot, dick und schwer, und Krügen mit einem heißen Getränk gedeckt waren. Gruppen von Eingeborenen aßen an den

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