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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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erschaffen. Von jedem Mitglied wurde verlangt, daß es fließend Gälisch sprach. Als ich dem Raumdienst beitrat… Aber das hat eigentlich nichts damit zu tun. Jedenfalls kenne ich eine Menge alter gälischer Volkslieder. Auf Terra ist Gälisch heute eine tote Sprache. Und wenn diese Menschen ihre Sprache bewahrt haben, mögen sich viele Lieder, die auf der Erde vergessen sind, hier erhalten haben. Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Was für eine unglaubliche Gelegenheit!« rief sie aus.
   »Ja, massenhaft Arbeit für Sie und für David, falls Sie recht haben«, sagte Evans. »Die Sprache von lebenden Benutzern zurückzugewinnen - und mit dem neuerwachten Interesse an alter Musik… «
   »Ich hätte nie gedacht, daß wir irgend etwas auf dieser Welt entdecken würden, das in mein Fachgebiet fällt«, meinte Elizabeth glücklich. »Jetzt müssen wir unbedingt dem Kapitän melden, daß… «
   »Das wird warten müssen, bis wir uns mit ihm in Verbindung setzen können«, erinnerte Evans sie. »Sprechen Sie diese Sprache, die Sie erwähnten?«
   »Gälisch? Nein, ich kenne nur ein paar Wörter - nur die, die in den Volksliedern vorkommen«, bedauerte Elizabeth. »Aber jetzt wissen wir, daß die Planetenbewohner von einem Verlorenen Schiff stammen, und darauf läßt sich eine Reihe von Vermutungen aufbauen. Und die meisten Sprachen, einschließlich viele der toten, sind im Schiffscomputer gespeichert. Sobald wir wieder auf dem Schiff sind und den Kortikator benutzen können, wird die Kommunikation keine Schwierigkeiten mehr machen.«
   Ysaye war nicht imstande, ihre Ungläubigkeit zu verbergen. »Keine Schwierigkeiten? Wirklich, Elizabeth! Nachdem wir gerade darüber gesprochen haben, wie leicht sich eine Sprache verändern kann?«
   »Natürlich«, korrigierte Elizabeth sich eilends, »wird die Sprache sich weiterentwickelt haben. Sie wird eine Menge neuer Wörter für neue Situationen enthalten.« Zögernd setzte sie hinzu: »Aber wenigstens werden wir eine Grundlage haben und brauchen mit unserer Arbeit nicht bei Null zu beginnen. Wir wissen, woher sie kommen und daß sie terranischen Ursprungs sind - ob wir ihnen das mitteilen können oder nicht.«
   »Warum sollten wir ihnen das nicht mitteilen können?« fragte Evans. »Muß das durch den Ranghöchsten geschehen oder so etwas?«
   »Natürlich nicht.« Elizabeth sah ihn überrascht an. »Es hat mit dem Kulturschock zu tun. Betrachten Sie es doch einmal von ihrem Standpunkt aus. Hier haben wir einen Planeten, der die Raumfahrt überhaupt nicht kennt, und da kommen wir und erzählen ihnen, sie seien von einer interstellaren Gesellschaft hier sozusagen ausgesät worden. Sie seien wir. Wahrscheinlich haben sie das ganz vergessen. Wahrscheinlich glauben sie sogar an eine Variation dieser alten Theorie, nach der sie von den Göttern abstammen.«
   »Abergläubischer Unsinn«, höhnte Evans.
   Wieder zuckte Elizabeth die Achseln. Das fiel nicht in ihr Fachgebiet, und Ysaye merkte ihr an, daß sie sich bei dieser Diskussion mit Evans auf unsicherem Boden fühlte. »Vielleicht nach ihren Begriffen, aber an was hätten sie sich nach zweitausend Jahren der Isolation sonst halten sollen? Besonders wenn ihr Schiff abgestürzt sein sollte. Es gibt Möglichkeiten, ihnen zu sagen, wer und was sie sind, ohne sie zu beleidigen oder zu schockieren. Dazu verhilft uns die Xenopsychologie. Das ist eins der Themen, mit denen sie sich befaßt.«
   »Ich finde, wir warten besser auf einen Xenopsychologen«, sagte Ysaye mit einem Stirnrunzeln für Evans und einem warnenden Kopfschütteln für ihre Freundin. Elizabeth sah aus, als sei sie allzu bereit, die Dinge in ihre eigenen unerfahrenen Hände zu nehmen. »Auf jemanden, der darin Experte ist.«
   »Ich habe Vorlesungen in Xenopsychologie gehört«, meldete sich Aurora, »und doch möchte ich lieber auf einen professionellen Xenopsychologen warten. In dieser Gruppe haben wir keinen. Auf dem Schiff - vielleicht Dr. Montray.«
   »Ich bin mir nicht sicher, ob wir warten können «, gab Elizabeth zu bedenken, »wenn wir wissen, wer sie sind, und nicht wissen, wann es möglich sein wird, daß das Schiff uns jemanden herunterschickt… «
   Sie schüttelte den Kopf und wandte sich von den anderen ab. Eine Weile hörte sie den Musikern zu, aber als sie am Ende einer Melodie Pause machten, stand sie plötzlich auf und begann, mit entschlossener Miene und mit hoher klarer Stimme die Worte des alten

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