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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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wenig. »Als Junge habe ich hier ein Segelflugzeug geflogen und mir gewünscht, jemand würde ein Schwerer-als-Luft-Fahrzeug erfinden, wie man es in der Alten Zeit hatte. Ihr werdet mir sicher gleich erzählen, daß es erfunden worden ist - dort, wo Ihr herkommt.«
   »So ist es in der Tat«, stimmte Elizabeth ihm eifrig zu. »Aber Sie sagten, daß Sie solche Dinge in der Alten Zeit besessen hätten. Das muß viele Jahre her sein, als Ihre Vorfahren auf dieser Welt landeten… «
   »Wartet«, bat er. »Da ist noch jemand, der das hören sollte, wenn Ihr nichts dagegen habt.« Er blickte auf und winkte, und ein hochgewachsener junger Mann mit seltsamen stahlgrauen Augen näherte sich ihnen. Ysaye sah, daß er nicht nur sehr groß, sondern ungewöhnlich groß war. Er überragte die anderen um mindestens Kopflänge. Sein Gesicht war schmal und scharf, bartlos wie das eines Knaben. Es zeigte einen wachsamen Ausdruck und war von einer unordentlichen Masse dunklen Haares gekrönt.
   »Mein guter Freund und Friedensmann Raymon Kadarin«, stellte Kermiac ihn vor. »Er weiß vielleicht mehr über diese Berge als jeder andere lebende Mensch. Ich denke, er wird verstehen, was Ihr mir erzählt habt und wo Euer Fahrzeug abgestürzt sein soll. Und was sagtet Ihr eben über meine Vorfahren?«
   »Wir glauben«, begann Elizabeth, »daß Ihre Vorfahren aus längst vergangener Zeit nicht von dieser Welt stammen. Aus der Sprache, die ich in Ihren Liedern hörte und die für unser Volk heute eine tote Sprache ist, läßt sich schließen, daß sie in einem unserer Schiffe hergekommen sind. Sie wurden ausgeschickt, das Weltall zu erkunden, und sind irgendwie hier gestrandet. Vielleicht sind sie abgestürzt. Auf jeden Fall waren sie für uns verloren. Das habe ich mit einem Verlorenen Schiff gemeint, und das bedeutet, daß wir zu der gleichen Art von Menschen gehören und eine gemeinsame Vergangenheit haben.«
   »Ich bin sicher, daß Ihr glaubt, was Ihr sagt«, antwortete Kermiac sehr zurückhaltend. »Als Telepath bin ich immerhin gut genug, um zu erkennen, wenn mich jemand belügt. Ihr glaubt, was Ihr sagt. Ob ich es glauben kann oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Eure Geschichte, Ihr kämt von den Sternen, klingt für mich äußerst unwahrscheinlich, und noch stärker trifft das auf Eure Behauptung zu, auch meine Vorfahren seien von den Sternen gekommen. Doch ich finde, das ist nichts, worüber wir diskutieren sollten, während wir zur Essenszeit herumstehen, mestra .« Er hielt inne und blickte ziemlich verlegen drein. »Um Euch die Wahrheit zu sagen: Ich bin nicht daran gewöhnt, über ernste Angelegenheiten mit Frauen zu diskutieren. Vielleicht könnte Euer vorgesetzter Offizier… « Er schüttelte den Kopf. »Aber nein, Euer Vorgesetzter hier ist ja dieser kopfblinde junge Mann, der vorhin gesprochen hat.«
   Kermiac schürzte die Lippen, als stehe er vor einem schwierigen und heiklen Problem. »Natürlich wäre ich nicht in der Lage, mit ihm zu verhandeln, da ich keine Möglichkeit habe mit ihm zu kommunizieren.«
   »Führen Sie niemals Verhandlungen durch Dolmetscher?« Elizabeths Stimme und Gesicht spiegelten wider, wie sehr es sie bestürzte, daß Kermiac ihren Bericht eine »Geschichte« genannt hatte.
   Kermiac zuckte die Achseln. »Das ist nicht öfter als ein- oder zweimal in meinem ganzen Leben vorgekommen«, gab er trocken zurück. »Auf jeden Fall seid ihr meine Gäste. Stärkt euch, erholt euch von der Anstrengung einer Reise, die sehr lang gewesen sein muß, auch wenn ihr nicht von einem der Sterne am Himmel kommt. Vielleicht können wir in ein paar Tagen vernünftig von diesen Dingen sprechen.«
   Ysaye meinte zu hören, was er nicht aussprach, daß es nämlich ein Jammer wäre, sollte eine so angenehme junge Dame sich als geistesgestört erweisen. Sie empfing auch noch anderes, aber in einem solchen Durcheinander, daß sie nicht klug daraus wurde. Kermiac verbeugte sich vor den Terranern, holte sich einen Krug Bier von einer Anrichte und nahm am Ende der Halle Platz. Auf dieses Zeichen hin fingen die Musiker wieder an zu spielen.
   Er glaubt uns also nicht wirklich , dachte Ysaye mit gut verborgener Enttäuschung. Können wir es ihm denn zum Vorwurf machen? Ich möchte wissen, welche Mythen sie über ihren Ursprung haben. Doch ganz gleich, um was es darin geht, sie werden nicht von Menschen handeln, die von den Sternen kommen . Ihr kam ein weiterer beunruhigender Gedanke. Und er

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