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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Kadarin. Sie stellten sich zu Kermiac, und kurz darauf winkte dieser den Terranern.
   »Lady Felicia«, sagte er, »und ihre Begleiterin, meine Schwester Mariel.«
   Mariel sah wie ein ganz normales Mädchen aus. Ihr Gesicht war hübsch und intelligent. Aber über die Dame, die ihr Gastgeber Felicia genannt hatte, dachte Ysaye, wie es MacAran von Kadarin gesagt hatte: Ich möchte einen Blick auf ihren Stammbaum werfen . Felicia war ungewöhnlich groß und so schlank, daß sie fast ausgezehrt wirkte. Sie hatte diese seltsamen Augen und sechs Finger an jeder der langen, schmalen Hände. Auch wenn man Geschichten über Nichtmenschen mit Vorbehalt betrachtete, sah Felicia wirklich nicht ganz menschlich aus. In den goldenen Augen lag etwas Unheimliches, beinahe Vogelartiges.
   Was bist du? wunderte Ysaye sich stumm. Diese seltsamen Augen waren auf Elizabeth gerichtet, die die Lieder mitsang. Die Musiker spielten jetzt eins nach dem anderen und versuchten eins zu finden, das sie nicht kannte. Elizabeth hatte ihren Spaß an dem Spiel und vergaß für den Augenblick ihre Sorgen.
   Musik war eine universelle Sprache, soviel stand fest.
   Felicia hörte eine Weile zu, ging dann zu den Musikern hinüber und fragte Elizabeth etwas, wenn auch offenbar nicht mit Worten. Ysaye wurde neugierig. Sie war vielleicht Elizabeths beste Freundin auf dem Schiff, und sie hatten gemeinsam in telepathischem Kontakt mit Kermiac gestanden, aber sie konnte nicht »hören«, was jetzt vor sich ging. Was sagten sie zueinander? Ysaye hatte zu gute Manieren, als daß sie versucht hätte, sich einzuschalten. Ein paar Minuten später hatte Felicia ihre Wißbegier wohl vorerst befriedigt. Sie drehte sich um und verließ die Halle.
   Elizabeth kam zu Ysaye, und sie holten sich an dem langen Tisch etwas zu trinken. »Was wollte sie?« erkundigte Ysaye sich.
   Elizabeths Gesicht hatte sich gerötet, sie wirkte entspannt, und Ysaye hatte den Eindruck, sie passe an diesen Ort besser als auf das Schiff. »Felicia? Ich glaube, sie wollte sich vergewissern, daß Kermiac bei keiner von uns beiden Annäherungsversuche gemacht habe. Unter uns, es sollte mich nicht wundern, wenn er ein Don Juan wäre. Er sieht ganz so aus. Doch ich konnte ihr ehrlich versichern, Kermiac habe kein Wort zu mir gesagt, das er nicht vor meiner Mutter wiederholen könne. Du magst viel zu exotisch für ihn sein, aber man kann nie wissen. Jedenfalls finde ich Felicia selbst ziemlich exotisch, also hat er vielleicht eine Vorliebe für ausgefallene Typen.«
   Ysaye lachte. Anscheinend hatte Elizabeth vergessen, daß MacAran und Britton nicht an ihre telepathische Begabung glaubten, oder sie hatte den Gedanken beiseite geschoben. Es mochte auch sein, daß sie zu dem Schluß gekommen war, es sei gleichgültig. Schließlich würde sie trotzdem fortfahren, die Dolmetscherin zu spielen, solange man sie brauchte. Sollten sie sich doch irgendeine lächerliche Erklärung zusammenbasteln, um sich einzureden, daß Elizabeth das Problem auf einem anderen Weg als dem der Telepathie löse! Das war nur vernünftig von Elizabeth. Es war wirklich gleichgültig, was die Commanders glaubten, wenn nur die Arbeit getan wurde.
   Wenn es ihnen gelang, Kermiac zu überzeugen, daß sie nicht allesamt aus einer Irrenanstalt entflohen waren… »Keine Bange, Elizabeth. Bei mir macht niemand Annäherungsversuche. Ich provoziere die Männer nicht.«
   »Oder du merkst einfach nichts davon, wenn es passiert«, neckte Elizabeth sie.
   »Wie auch immer«, meinte Ysaye gelassen, »ich beteilige mich nicht an diesen Spielchen. Und abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, daß er irgend etwas Beleidigendes sagen wird, solange er von uns in der Kommunikation abhängig ist. Wenn er dich belästigt, dann sag ihm, daß du mit David verlobt bist.«
   Elizabeths Begeisterung schäumte über.
   »Es ist so aufregend für David und mich nach all diesen Jahren, in denen wir nie herausfanden, ob es Telepathie außer bei der Gedankenübertragung zwischen uns beiden wirklich gibt… «
   »… eine Welt zu finden, wo sie als normal akzeptiert wird. Zumindest Felicia sieht sie als etwas Selbstverständliches an«, murmelte Ysaye. »Wenn sie unsere Gedanken lesen, dann brauchen wir uns vielleicht nicht allzu große Sorgen um mögliche Mißverständnisse zu machen. Es fördert die Kommunikation, sofort zu erkennen, was hinter jedem Wort steckt. Jedenfalls ist eine falsche Übersetzung

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