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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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seid Ihr gewesen?« fragte sie ihn neugierig, nachdem sie ihn begrüßt hatte.
   Er wies mit der Hand auf das Gebäude, das dem terranischen Nachrichtendienst übergeben worden war. »Ein interessantes Angebot«, sagte er. »Euer Kapitän wünscht, mehr über diese Welt zu erfahren. Er möchte mich engagieren.«
   Elizabeth hob die Augenbrauen. »Als… äh… «
   »Als Agenten«, erklärte Kadarin seelenruhig. »Ich soll für ihn in das Land jenseits von Carthon reisen und ihm Informationen über die Trockenstädter besorgen.«
   Elizabeth stieß mit ihrem Zeh gegen einen Stein. »Warum Ihr?« erkundigte sie sich.
   »Das liegt auf der Hand«, antwortete Kadarin. »Ich bin einer der wenigen Menschen in diesen Bergen, die bereit sind, den Fluß Kadarin zu überqueren, die Trockenstädte zu besuchen und zu sehen, was sich dort abspielt. Euer Kapitän hat versprochen, mich in den Techniken zu unterweisen, mit denen ihr eure Landkarten herstellt, so daß ich dann dieses ganze Territorium aufzeichnen kann.«
   »Und das macht Euch nichts aus?« fragte Elizabeth vorsichtig und stieg über einen Stapel Ziegelsteine.
   Kadarin zuckte die Achseln. »Überhaupt nichts. Ich kenne viele der Trockenstadt-Sprachen. Ich habe ein paar Freunde dort, und wegen meiner Größe und meiner Farben gehe ich dort als Trockenstädter durch. Nicht einmal in eurem Volk gibt es viele, die das schaffen würden, aber natürlich ist keiner von euch für die Aufgabe geeignet.«
   Sie sah ihn nachdenklich an. Es war sehr wenig, was sie oder einer der anderen Terraner über ihn wußte. Er war Kermiac Aldarans Freund, und er war duldsamer gegen Evans als die übrigen Eingeborenen. Das war auch schon alles. »Seid Ihr von Trockenstädter-Blut?« fragte sie geradeheraus.
   Kadarin musterte ihr Gesicht. Was auch immer er dort sah, es mußte ihm irgend etwas bestätigen. Er lächelte leicht.
   »Nein«, erwiderte er. »Ich war - sagen wir, ich sei eine Art Findelkind, obwohl ich meine Leute kenne. Sie legten mir nahe, mich anderswohin zu verfügen.«
   Seine tonlose Stimme ließ immer noch Bitterkeit erkennen. »Wer sind Eure Leute?« fragte sie kühn. Ihr war eingefallen, was Ysaye über sein Aussehen und die Schlußfolgerungen, die sich daraus ziehen ließen, gesagt hatte.
   Er lächelte über ihre Vermutungen. »Hier in den Bergen ist es meines Alters und meiner Farben wegen für jeden offensichtlich, daß einige meiner Vorfahren unter dem alten Feenvolk zu suchen sind - den chieri . Kermiac dachte anfangs, Ihr kämet von ihnen. Als niemandes Verwandter bin ich natürlich die geeignetste Person, die Trockenstädte zu erkunden. Und später reise ich vielleicht in die Domänen, nach Thendara - als Gesandter sowohl Kermiacs als auch Eures Kapitäns.«
   Elizabeth fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Das war nicht der Plan, den sie vor der Hochzeit gehört hatte. »Ich dachte, Lorill Hastur solle für Kermiac in die Domänen zurückgeschickt werden. Das ist das Land südlich von hier, richtig?«
   »Ja. Aber Lorill ist im Moment nicht sonderlich gut gelitten.« Kadarin grinste. »Kermiac hat mit Lorill Hastur gestritten. Er bekam heraus, daß Lorill mit seiner Schwester Mariel Spiele getrieben hat, die dem Ruf des Mädchens schaden. Ich nehme an, nach euren Begriffen wäre das Ganze harmlos gewesen, und, um die Wahrheit zu sagen, ich denke, der Junge hatte nichts Böses im Sinn. Er ist schließlich noch sehr jung, und er ist an die freien Manieren der Mädchen hier in den Bergen nicht gewöhnt. Unten in den Domänen werden Jungfrauen aus guter Familie auf Schritt und Tritt von Anstandsdamen begleitet, bis sie verheiratet sind.«
   Elizabeth schüttelte den Kopf. »Wir schockieren Euch sicher.«
   »Mich?« Kadarin lachte spöttisch, als gebe es in seiner eigenen Vergangenheit Geheimnisse, neben denen die Sitten der Terraner zahm wirkten. »Mich kann man nicht leicht schockieren. Und Kermiac nimmt euch, wie ihr euch gebt, denn die Leute aus den Bergen sind an freiere Sitten gewöhnt. Aber, oh, in den Domänen würde man euch äußerst eigenartig und, offen gesagt, ziemlich abstoßend finden.«
   Sein Lächeln war echt und ungezwungen, und es forderte sie auf, den Scherz mit ihm zu teilen. Sie lachte.
   »Kermiac wird Lorill keine zweite Gelegenheit geben, mit Mariels Herzen zu spielen. Zur Zeit ist er für Mariel weiter nichts als ein aufregender Fremder, aber Kermiac will jedes Risiko vermeiden.

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