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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und die Gardisten außer Hörweite waren. »Das kannst du unmöglich tun, Magda! Irgendwie müssen wir es abbiegen, daß du ein halbes Jahr im Gildenhaus verbringst. Ich bin überzeugt, du würdest es interessant finden. Aber wir können es uns nicht leisten, unsere einzige hiesige Expertin zu verlieren. Komm jetzt mit mir ins HQ; die Leute dort werden sich etwas einfallen lassen, wie sie dich aus der Klemme ziehen.«
   Magda geriet außer sich. »Peter, du begreifst das nicht! Ich habe einen Eid abgelegt und werde ihn halten. Danach werde ich versuchen, die Sache mit den Behörden des Imperiums in Ordnung zu bringen. Meine Verpflichtung muß ich auf jeden Fall erfüllen.«
   »Oh, das«, meinte er verächtlich. »Du weißt ebensogut wie ich, daß ein erzwungener Eid keine Gültigkeit hat.«
   Jaelle sah ihn entsetzt und bestürzt an, und Magda nahm mit dieser neuen, erschreckenden Sensitivität gegenüber Gedanken wahr, daß es Peter eben gelungen war, Jaelle sprachlos zu machen. Ein Eid ist heilig. Was ist das für ein Mann, der sich darüber hinwegzusetzen vermag? Und wenn er nicht erfaßte, wie wichtig der Eid für Magda war, wie konnte er wissen, was er für Jaelle bedeutete?
   Wird ihm je klar sein , dachte Jaelle trostlos, daß er die Quelle meines Seins ist? Es dauerte nur einen Augenblick, dann begann ihre Liebe, Entschuldigungen für ihn zu suchen. Bald, bald würde er verstehen. Sie lächelte Peter fröhlich an und sagte zu Magda: »Wir werden ihn vom Gegenteil überzeugen, nicht wahr, Schwester?«
   Rohana, die die Spannung spürte, unterbrach: »Für euch alle drei wird es das beste sein, wenn ihr heute als meine Gäste in der Comyn -Burg übernachtet. In der Ardais-Suite ist Platz für mehr als ein Dutzend, und Ihr, Piedro, könnt Eurem terranischen Vorgesetzten eine Nachricht schicken, daß wir uns morgen alle bei Lorill Hastur treffen wollen. Beide werden gespannt darauf sein, wie diese Geschichte ausgegangen ist.«
   Sie stimmten dem Kompromiß zu, und eine Stunde später waren sie alle bequem in der Ardais-Suite untergebracht. Magda war müde von der langen Reise und legte sich hin, wußte jedoch, daß der Schlaf nur eine weitere Methode war, die unerträglichen Konflikte hinauszuschieben. Morgen mußte sie sich ihnen stellen, koste es, was es wolle.
   Peter blieb für ein paar Augenblicke in der Tür des Zimmers stehen, das die Frauen teilten. Gekränkt sagte er: »Jaelle, du weichst mir schon wieder aus!«
   »Nein, mein Lieber. In einem oder zwei Tagen werden wir uns vor Zeugen als Freipartner erklären«, versprach sie, hob sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn mit solcher Leidenschaft, daß seine Zweifel verschwanden. »Jetzt bin ich Rohanas Gast in der Comyn -Burg, und ihres guten Namens wegen muß ich mich unter diesem Dach nach ihren Ansichten über schickliches Benehmen richten. Aber ich liebe dich. Zweifle nie daran, Piedro, versprich es mir.«
   »Ich verspreche es.« Dann beugte er sich überrascht zu ihr nieder und wischte ihr die Tränen aus den Augen. »Mein Liebling, mein Schatz, warum weinst du?«
   »Ich… ich weiß es nicht«, stammelte sie, und er konnte nicht gut auf eine offene Antwort drängen. »Obwohl ich eine Freie Amazone bin, Piedro, mußt du mir manchmal zugestehen, daß ich einfach eine Frau und nicht immer rational bin…«
   Er ging. Magda war in den tiefen Schlaf der Erschöpfung gefallen, und Jaelle wanderte unruhig in der Ardais-Suite umher. Zu dieser Jahreszeit war sie verlassen. Es war, als klapperten Rohana und ihre Gäste in den leeren Räumen und Fluren wie ein paar Schoten an einem vom Sturm entblößten Baum. Dann kam Rohana zu ihr.
   »Setz dich eine Weile zu mir, Jaelle. Es mag lange dauern, bevor wir wieder beisammen sein können. In der Zeit der Ratssitzungen habe ich wenig Muße, mich deiner Gesellschaft zu erfreuen, und es vergehen vielleicht viele Jahre, bis du mich wieder einmal in Ardais besuchst.«
   Sie nahmen vor dem Feuer Platz, das in Rohanas Zimmer angezündet worden war. Anfangs sprachen sie nur wenig, aber endlich erhob sich Jaelle aus ihrem Sessel und setzte sich auf den Kaminvorleger neben ihre Verwandte. Sie legte ihren Kopf auf Rohanas Schoß; zögernd streichelte Rohana das weiche Haar. Als Kind hatte Jaelle sich keine Liebkosungen gefallen lassen, und Rohana hatte schnell gelernt, sie damit zu verschonen. Diesmal jedoch schien sie darum zu bitten.
   Endlich sagte Jaelle: »Ich habe es dir

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