Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Kilghardberge nicht zu Pferde durchstreifen und in den Wäldern ihren Namen rufen.« Er hatte mit trockenem Humor gesprochen, aber Ellemir griff ihn zornig an.
   »Willst du sagen, daß wir nichts tun können, daß wir hilflos sind, daß wir sie ihrem Geschick überlassen müssen?«
   »Ich sage nichts dergleichen«, versicherte Damon ihr. »Du hast gehört, was ich gesagt habe. Wir könnten in diesen Bergen nicht auf gut Glück nach ihr suchen, selbst wenn das Wetter es erlaubte. Wäre sie in einem gewöhnlichen Versteck, könntest du ihren Geist berühren. Laß uns diese Tage des Sturms dazu verwenden, die Suche auf vernünftige Weise zu beginnen, und der beste Weg ist, sich hinzusetzen und nachzudenken. Nun komm schon und setz dich nieder, Ellemir«, bat er. »Wenn du herumläufst und deine Nerven zerfetzt, hilfst du Callista nicht. Das nimmt dir nur die Kraft, ihr zu helfen, wenn die Zeit kommt. Du hast nichts gegessen; du siehst aus, als habest du nicht geschlafen. Komm, Verwandte. Setz dich hier ans Feuer. Ich will dir etwas Wein geben.« Er stand auf und führte das Mädchen zu einem Sitz. Sie blickte mit zitternden Lippen auf und sagte: »Sei nicht freundlich zu mir, Damon, denn dann breche ich zusammen und schmelze.«
   »Vielleicht würde es dir gut tun, wenn du es könntest.« Er goß ihr ein Glas Wein ein. Sie trank ihn langsam, und er stand am Kamin und sah auf sie nieder. »Ich habe nachgedacht«, sagte er. »Du erzähltest mir, Callista habe über böse Träume geklagt - verdorrende Gärten, Katzenhexen?«
   »So war es.«
   Damon nickte. »Ich bin von Serrais mit einer Gruppe Gardisten gekommen, und Reidel - ein Mann aus meiner Kompanie - sprach von dem Unglück, das einen Verwandten von ihm befallen hat. Er soll - hör gut zu! - von dem verdunkelten Land phantasiert haben, von großen Feuern und Winden, die Tod bringen, von Mädchen, die wie Katzenhexen an seiner Seele zerrten. Bei vielen Männern hätte ich das als bloßes Geschwätz, als Einbildung abgetan. Aber Reidel habe ich mein ganzes Leben lang gekannt. Er schwatzt nicht, und soviel ich feststellen konnte, hat er nicht mehr Phantasie als eine seiner Satteltaschen. Hatte , sollte ich sagen; der arme Kerl ist tot. Er sprach davon, was er gesehen und gehört hatte, und ich halte es für mehr als ein zufälliges Zusammentreffen. Und ich habe dir von dem Überfall unsichtbarer Angreifer mit unsichtbaren Waffen berichtet. Das allein beweist schon, es geht etwas sehr Merkwürdiges auf den Höhen vor, die man beginnt, das verdunkelte Land zu nennen. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß sich zwei verschiedene Sorten bizarrer Ereignisse in ein und demselben Teil des Landes abspielen. Deshalb dürfen wir annehmen, das, was meinem Gardisten geschehen ist, steht irgendwie in Zusammenhang mit der Entführung Callistas.«
   »So wird es sein«, meinte Ellemir und nickte. »Es erklärt auch etwas anderes. Der alten Bethiah wurden die Augen nicht von einem menschlichen Wesen ausgekratzt, als sie ihre Pflegetochter verteidigte.« Sie erschauerte und schlang die Anne um die Schultern, als sei ihr eisig kalt. »Damon! Ist es möglich, daß Callista sich in den Händen der Katzenwesen befindet?«
   »Unmöglich ist es nicht«, mußte Damon zugeben.
   »Aber was könnten sie mit ihr tun wollen? Was werden sie mit ihr tun? Was… was… «
   »Wie soll ich das wissen, Ellemir? Ich könnte nur raten. Ich weiß so wenig von diesen Wesen, auch wenn ich gegen sie gekämpft habe. Gesehen habe ich nie eins, außer als Leiche auf dem Schlachtfeld. Manche Leute vertreten die Ansicht, sie seien ebenso intelligent wie Menschen, und manche behaupten, sie ständen nur wenig über Tieren. Ich glaube nicht, daß irgendwer seit den Tagen Varzils des Guten wirklich genaue Kenntnisse über sie gehabt hat.«
   »Eins wissen wir sicher«, fiel Ellemir grimmig ein. »Sie kämpfen wie Menschen, manchmal sogar entschlossener.«
   »Das stimmt.« Damon verstummte. Er dachte an seine Garde, die jetzt tot auf dem Hang unterhalb von Armida lag. Diese Männer waren gestorben, damit er hier mit Ellemir am Feuer sitzen konnte. Er wußte, es war ihm unmöglich gewesen, sie zu retten, und niemandem hätte es etwas genützt, wenn er ihren Tod geteilt hätte. Trotzdem quälte ihn ein Schuldgefühl und ließ sich nicht unterdrücken. »Sobald der Sturm nachläßt, muß ich es irgendwie fertig bringen, an den Ort zurückzukehren und sie zu begraben.« Nach einer Weile

Weitere Kostenlose Bücher