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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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setzte er hinzu: »Falls von ihnen genug zum Begraben übrig geblieben ist.«
   Ellemir zitierte ein bekanntes Sprichwort aus den Bergen: »Der Tote im Himmel ist zu glücklich, um sich über die Schändung seines Leichnams zu grämen, und der Tote in der Hölle hat zu viel anderes, über das er sich grämt.«
   Damon ließ sich nicht irremachen. »Ihrer Verwandten wegen möchte ich trotzdem tun, was ich kann.«
   »Mir geht es jetzt um Callista!«, rief Ellemir. »Damon! War das wirklich dein Ernst? Glaubst du, Callista befinde sich in der Gewalt von Nichtmenschen? Abgesehen von allen anderen Befürchtungen, was mögen sie nur von ihr wollen ?«
   »Da weiß ich nicht mehr als du, Kind«, antwortete Damon. »Sie mögen Callista aus Gründen geraubt haben, die nur Nichtmenschen verständlich sind und die wir als Menschen niemals begreifen werden.«
   »Das hilft uns überhaupt nicht weiter!« Ellemir wurde zornig. »Es klingt nach den Gruselgeschichten, die ich in der Kinderstube gehört habe! Soundso wurde von Ungeheuern geraubt, und wenn ich fragte, warum die Ungeheuer sie geraubt hätten, antwortete mir die Kinderfrau, weil sie eben Ungeheuer seien, und Ungeheuer seien böse… « Sie brach ab und fuhr mit beherrschter Stimme fort: »Es ist wirklich geschehen, Damon! Sie ist meine Schwester! Erzähl mir keine Märchen!«
   Damon wandte ihr seinen ruhigen Blick zu. »Nichts liegt mir ferner. Ich habe dir doch gesagt, niemand weiß Genaues über das Katzenvolk.«
   »Außer, daß es böse ist.«
   »Was heißt böse?« fragte Damon müde. »Sag, daß sie unsern Leuten Böses antun, und ich will dir von Herzen zustimmen. Aber wenn du sagst, sie seien böse an sich, aus gar keinem Grund und nur des Vergnügens wegen, Böses zu tun, dann machst du aus ihnen diese Ungeheuer der Märchen, von denen du sprachst. Ich habe nur gemeint, da wir Menschen und sie Katzenwesen sind, müssen wir uns damit abfinden, daß wir ihre Gründe für die Entführung Callistas vielleicht niemals begreifen werden. Aber das ist nur etwas, das wir im Gedächtnis behalten sollten - daß jeder Grund, den wir uns zurechtlegen, lediglich eine menschliche Annäherung an ihre Gründe sein mag und nicht die ganze Wahrheit. Abgesehen davon, warum stehlen irgendwelche Leute Frauen, und warum Callista im Besonderen? Oder warum rauben Tiere menschliche Frauen? Ich habe nie gehört, daß sie kannibalische Fleischfresser sind, und die Wälder sind zu dieser Jahreszeit voll von Wild, so daß wir davon ausgehen können, dieser Grund war es nicht.«
   »Willst du mich mit Greuelgeschichten wahnsinnig machen?« Ellemirs Stimme klang immer noch zornig.
   »Ganz im Gegenteil. Ich versuche, Schluß mit den Greuelgeschichten zu machen«, antwortete Damon. »Solltest du daran gedacht haben, Callista könne umgebracht und gefressen worden sein, vergiß es. Da sie ihre Leibwache getötet und ihre Pflegemutter verstümmelt haben, wollten sie nicht irgendeinen Menschen und auch nicht irgendeine Frau. Sie haben Callista geraubt, nicht weil sie menschlich ist, nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie eine ganz bestimmte menschliche Frau, weil sie Callista ist.«
   Ellemir sagte leise: »Räuberbanden entführen manchmal junge Frauen, um sie zu Sklavinnen oder Konkubinen zu machen oder sie in den Trockenstädten zu verkaufen… «
   »Ich glaube, auch das können wir vergessen«, erklärte Damon fest. »Sie haben alle eure Dienerinnen zurückgelassen, und was sollen Katzenmänner auch mit einer Menschenfrau anfangen? Es wird erzählt, daß es in alten Zeiten Kreuzungen zwischen Menschen und Chieri gegeben hat, aber auch da handelt es sich zumeist um Sagen, und heute weiß niemand mehr, ob sie auf Tatsachen beruhen. Dem Katzenvolk bedeuten unsere Frauen nicht mehr, als ihre uns bedeuten. Natürlich kann es sein, daß sie einen menschlichen Gefangenen besitzen, der eine Frau haben will, aber selbst wenn sie so mitfühlend und freundlich sein sollten, ihm eine zu verschaffen, was ich kaum glaube, gab es in den Außengebäuden ein Dutzend Dienerinnen, ebenso jung, ebenso schön wie Callista, und ihre Entführung hätte viel weniger Mühe gemacht. Hätten sie einfach menschliche Frauen als Geiseln oder zum Verkauf als Sklavinnen gewollt, dann hätten sie die Dienerinnen auch mitgenommen. Oder sie mitgenommen und Callista zurückgelassen.«
   »Oder mich. Warum haben sie Callista aus ihrem Bett geholt und mich unbeschadet

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