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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Hirtenhütte, in der ich Zuflucht vor dem Sturm fand, nur ein paar Meilen von hier entfernt sei. Sie wünschte, im Körper bei mir zu sein, denn dann wäre sie, sobald der Sturm sich gelegt hätte, in kurzer Zeit« - Andrew runzelte die Stirn und rief sich eine Kommunikation ins Gedächtnis zurück, die sich, wie er jetzt merkte, mehr in Gedanken als in Worten abgespielt hatte - »warm und sicher und zu Hause.«
   »Ich kenne die Hütte«, sagte Damon. »Coryn und ich haben als Jungen auf Jagdausflügen darin übernachtet. Es ist schon etwas, daß Callista in Gedanken dorthin kommen konnte.« Er bemühte sich, alle Einzelheiten zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. »Was hat Callista sonst noch zu Euch gesagt?«
   Danach geschah es, daß ich aufwachte und sie beinahe in meinen Armen schlafend vorfand, dachte Andrew. Aber verdammt will ich sein, wenn ich euch davon erzähle. Das geht nur mich und Callista an . Aber wenn nun irgendeine zufällige Bemerkung von ihr Damon einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort geben würde? Andrew hielt unentschlossen inne.
   Damon las ihm den Widerstreit seiner Empfindungen vom Gesicht ab und folgte seinen Gedanken genauer, als Andrew es sich hätte träumen lassen. In dem Wunsch, den Fremden zu schonen, meinte Damon freundlich: »Ich kann mir gut vorstellen, daß ihr allein im Dunkeln, beide von euch in unbekannter und gefährlicher Umgebung, Trost in dem Austausch von… « Er brach ab, und Andrew, empfänglich für seine Stimmung, erkannte, daß Damon nach einem Wort suchte, das nicht zu emotional aufgeladen war. »Ein Austausch von - Geständnissen gefunden habt. Davon braucht Ihr uns nichts zu erzählen.«
   Komisch, wie diese Leute einem ins Herz blicken können, fast als läsen sie Gedanken . Andrew war sich bewußt, daß Damon nicht in seine Privatsphäre eindringen und ihn nicht über die intimeren Dinge aushorchen wollte, die er mit Callista geteilt hatte. Intim… ein seltsames Wort, wo ich sie doch nie mit Augen gesehen habe. Und trotzdem sind wir uns so nahe gekommen . Auch Ellemirs verdrossenes Gesicht entging ihm nicht. Irgendwie mußte auch sie spüren, in welcher Beziehung er zu ihrer Zwillingsschwester stand, und sie mißbilligte es.
   Noch deutlicher nahm Damon Ellemirs Groll wahr. »Kind, du solltest dankbar sein, daß irgend jemand, überhaupt irgend jemand, Callista erreicht hat. Willst du, nur weil du selbst nicht zu ihr kommen und sie trösten konntest, einem Fremden übel nehmen, daß es ihm gelang? Möchtest du lieber, daß sie ganz allein in ihrem Gefängnis wäre?« Er wandte sich wieder Andrew zu und sagte, als wolle er sich für Ellemir entschuldigen: »Sie ist noch sehr jung, und sie sind Zwillinge. Aber Eurer Freundlichkeit gegen meine Verwandte wegen bin ich bereit, Euer Freund zu sein. Bitte, überlegt, hat sie irgend etwas über ihre Entführer erwähnt… «
   »Sie sagte, sie sei im Dunkeln«, antwortete Andrew. »Sie wisse nicht, wo sie sei, aber wenn sie es wüßte, könne sie den Ort irgendwie verlassen. Das verstand ich nicht so recht. Sie sagte, da sie es nicht wisse, müsse ihr Körper - sie schien da einen Unterschied zu machen - bleiben, wo er gefangen gehalten werde. Und sie verfluchte ihre Entführer.«
   »Hatte sie keine Ahnung, wer sie sind?«
   »Ihre Worte hatten keinen Sinn für mich«, gestand Andrew. »Sie sagte, es seien keine Menschen.«
   »Woher wußte sie das? Hat sie sie gesehen?« forschte Damon eifrig.
   Andrew schüttelte den Kopf. »Nein. Sie hat sie nicht gesehen. Sie glaubte, man halte sie im Dunkeln, weil sie sie nicht sehen solle. Auf den Gedanken, es seien keine Menschen, kam sie, weil… « Wieder zögerte er. Wie sollte er es umschreiben? Und dann dachte er: Ach zum Teufel, wenn es Callista nichts ausmachte, darüber zu einem Fremden zu sprechen, braucht es mir nicht so furchtbar peinlich zu sein . »Sie schloß es daraus, daß keiner versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Sie setzte als selbstverständlich voraus, daß es jeder menschliche Mann getan hätte, was ein merkwürdiges Licht auf die Männer Eures Planeten wirft!«
   Damon stellte fest: »Wir waren bereits zu der Überzeugung gelangt, daß Wesen, die sich nicht scheuen, eine Leronis , eine Bewahrerin, zu rauben, keine Freunde der Domänen sein können. Ich war der Meinung, man habe sie nicht wie irgendeine beliebige Frau entführt, um Rache zu nehmen oder sie als Sklavin zu verkaufen, sondern daß es speziell auf Callista

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