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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Wimper zu zucken. »Wie ich mich erinnere, hast du selbst genug Laran , um es herauszufinden.«
   Estebans Mundwinkel zuckten wieder in diesem freudlosen Grinsen. »Von irgendwoher hast du den Mut bekommen, dich mir zu widersetzen, Verwandter, und das ist ein gutes Zeichen. Als Junge hattest du Angst vor mir. Liegt das nur daran, daß ich nie mehr von diesem Bett aufstehen werde?« Er fixierte Damon - es war, als halte er ihn in festem Griff - und erklärte dann kurz und bündig: »Ich entschuldige mich, daß ich an dir gezweifelt habe, Verwandter. Aber die Sache ist zu wichtig, als daß irgend jemandes Gefühle, auch meine eigenen, geschont werden könnten. Meinst du, mir gefällt der Gedanke, daß ein anderer Mann meine Lieblingstochter retten wird? Davon abgesehen - dein Laran ist beachtlich. Hast du einmal die Geschichte von Regis V. gehört? Damals waren die Hastur Könige, es war, bevor die Krone auf die Elhalyn-Linie überging.«
   Damon durchstöberte stirnrunzelnd sein Gedächtnis nach alten Legenden. »Verlor er nicht ein Bein in der Schlacht am Dämmerungspaß… ?«
   »Nein«, berichtigte ihn Dom Esteban, »er verlor sein Bein durch Verrat, als Meuchelmörder ihn im Schlaf überfielen. Nun konnte er nicht mehr zu einem Zweikampf antreten, von dem die gute Hälfte des Hastur-Landes abhing. Er schickte an seiner Stelle seinen Bruder Rafael, und dieser, ein mönchischer Mann mit wenig Geschick im Schwertspiel, duellierte sich hintereinander mit sieben Gegnern und tötete sie alle. Von da an bis heute ist Burg Hastur am Rande der Berge fest in Hastur-Händen geblieben. Und Rafael vollbrachte es, weil Regis, der zu Bett lag und noch nicht fähig war, aufzustehen und an Krücken zu humpeln, mit seinem Bruder durch dessen Sternenstein in Kontakt stand. So trug der mönchische Rafael Regis’ Schwert in den Kampf und schwang es mit Regis’ ganzer Kraft.«
   »Ein Märchen«, meinte Damon. Trotzdem lief ihm ein merkwürdiges Prickeln das Rückgrat hinauf und hinunter.
   Dom Esteban bewegte den Kopf, so weit es die Sandsäcke zuließen, und fuhr heftig auf: »Bei der Ehre der Alton-Domäne, Damon, das ist kein Märchen! In alter Zeit beherrschten wir diese Kunst, aber heutzutage haben die Comyn weder die Kraft noch den Wunsch, ein solches Wagnis einzugehen, und die Sternensteine überlassen sie hauptsächlich den Frauen. Wenn ich jedoch genau wüßte, daß du das Können deiner Vorväter besitzt… «
   Langsam begriff Damon, worauf Dom Esteban hinauswollte. »Aber… «
   »Du hast doch keine Angst? Du wirst die Berührung der Alton-Gabe doch ertragen können?« forschte Dom Esteban. »Denke daran, daß sie dich in die Lage versetzen wird, mit meinem Schwert gegen die Katzenwesen zu kämpfen, als ob ich selbst es führte!«
   Damon schloß die Augen. Er sagte ehrlich: »Darüber muß ich nachdenken. Es wäre nicht leicht.«
   Andererseits - war es der einzige Weg zu Callistas Rettung?
   Dom Esteban war der einzige Mann auf der Welt, der fähig war, sich aus einem Überfall der Katzenwesen herauszuhauen. Er, Damon, war wie ein Hase vor ihnen davongelaufen und hatte seine Männer zum Sterben zurückgelassen. Er mußte ganz sicher sein. Das war eine Entscheidung, die ihm niemand abnehmen konnte. In diesem Augenblick gab es in der Halle niemanden außer Dom Esteban und ihm selbst.
   Damon trat dicht an das Bett und blickte auf den hilflosen Mann herab. »Wenn ich mich weigere, Verwandter, dann nicht, weil ich Angst habe, sondern weil ich bezweifele, ob du es, krank und verwundet, wie du bist, fertig bringst. Ich wußte nicht, daß du die unverfälschte Alton-Gabe geerbt hast.«
   »O ja, ich habe sie.« Esteban maß ihn mit einem Furcht erregenden Starren. »Ich glaubte nur immer, in der Zeit, in der wir leben, brauchte ich keine andere Gabe als meine Kraft und mein Geschick im Umgang mit Waffen. Was meinst du, woher Callista so viel Laran hat, daß sie unter sämtlichen Mädchen der Domänen als Bewahrerin ausgewählt wurde? Die Alton-Gabe ist die Fähigkeit, einen Rapport zu erzwingen, und ich habe in meiner Jugend etwas an Ausbildung genossen. Stell mich auf die Probe, wenn du Lust hast.«
   Ellemir kam und legte ihre Hand in die Damons. »Vater, du darfst so etwas Schreckliches nicht tun.«
   »Schrecklich? Warum, mein Mädchen?«
   »Es verletzt das strengste Gesetz der Comyn : Kein Mensch darf Geist und Seele eines anderen beherrschen.«
   »Wer hat von

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