Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
sprachen nie darüber.
   Allein und zu Fuß erkundete er die fremde Stadt. Anfangs blieb er in der Nähe des Raumhafens, in Sicht der Landmarke, die das Leuchtfeuer des Hauptquartiers darstellte. Erdenbewohner waren ein vertrauter Anblick, und die Darkovaner dieses Viertels achteten wenig auf den hochgewachsenen, rothaarigen jungen Terraner. Einige der Ladenbesitzer, die festgestellt hatten, daß er ihre Sprache beherrschte, neigten dazu, freundlich zu sein.
   Ermutigt von diesen Expeditionen, wurde Larry allmählich kühner. Hin und wieder wagte er sich aus dem Raumhafen-Distrikt hinaus, drang in eine besonders verlockende Nebenstraße vor, überquerte einen unbekannten Hof oder Platz.
   Einen Nachmittag verweilte er eine Stunde lang an der Tür einer Schmiede und sah zu, wie der Schmied eins der kleinen, kräftigen darkovanischen Pferde mit leichten, starken Hufeisen versah. So etwas gab es auf der Erde heutzutage nicht mehr. Pferde waren seltene Tiere, und man bekam sie nur in Zoos und Museen zu Gesicht.
   Ab und zu wurde ihm bewußt, daß ihm neugierige oder feindselige Blicke folgten. Terraner waren in der Stadt nicht übermäßig beliebt. Aber er war auf der Erde, einer ruhigen Welt mit einer guten Polizei, aufgewachsen, und wußte kaum, was Furcht ist. Ganz bestimmt, so dachte er, war er auf öffentlichen Straßen bei Tageslicht sicher!
Nachdem er dem Schmied bei der Arbeit zugesehen hatte, suchte er jenes Viertel immer wieder auf, fasziniert von dem Anblick. Eines Tages folgte er einer besonders interessanten Straße, die von Gärten voller merkwürdiger Blumen und Bäume mit niedrighängenden Zweigen gesäumt wurde, und überquerte einen Hof nach dem anderen. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß er nicht auf den Weg geachtet hatte. Die Straße hatte mehrere Biegungen gemacht, und er war sich nicht mehr ganz sicher, aus welcher Richtung er gekommen war. Er sah sich um, aber die hohen Häuser hier verbargen das Leuchtfeuer des Raumhafens. Larry wußte nicht mehr, wohin er sich wenden sollte.
   Er geriet nicht in Panik. Sicher brauchte er nur ein Stückchen umzukehren oder weiterzugehen, um in einen Teil der Stadt zu geraten, den er kannte.
   Er entschloß sich zum Weitergehen. Die Gartenstraße war plötzlich zu Ende, und er fand sich in einem Viertel wieder, wo er noch nie gewesen war. Es war allem, was er bisher gesehen hatte, so unähnlich, daß er sich im Ernst fragte, ob er in einen nichtmenschlichen Bezirk hineingestolpert sei. Die Sonne stand niedrig am Himmel, und Larry begann, sich ein bißchen zu sorgen. Würde er den Weg nach Hause finden?
   Er sah sich um und versuchte, sich in dem verblassenden Licht zu orientieren. Die Straßen waren hier krumm und unregelmäßig. Die Häuser standen dicht zusammen. Sie hatten Strohdächer, waren fensterlos und dunkel und aus Steinen erbaut, die mit einer Art grobem Zement vermörtelt waren. Die Straße schien leer zu sein, und doch hatte Larry, als er stehenblieb und sich umblickte, das beunruhigende Gefühl, jemand beobachte ihn.
   »Komm, komm«, sagte er laut zu sich selbst, »fang nicht an, dir Sachen einzubilden.«
   Er mußte vernünftig überlegen. Der Raumhafen lag im Osten der Stadt, also mußte er der Sonne den Rücken kehren und sich immer in diese Richtung halten.
   Jemand beobachtet mich. Ich spüre es .
   Langsam drehte er sich um und orientierte sich. Wenn er diese Straße nahm und weiter nach Osten ging, konnte er den Raumhafen unmöglich verfehlen. Es mochte ein langer Weg sein, aber schon bald würde er in eine ihm vertraute Gegend kommen. Vor dem Dunkelwerden, hoffe ich . Beim Einbiegen in die enge Straße sah er nervös zurück. Waren das Schritte hinter ihm?
   Er befahl sich, mit den Phantastereien aufzuhören. Hier wohnen Leute. Es ist ihr gutes Recht, die Straße hinunterzugehen, also was ist dabei, wenn jemand hinter mir ist? Außerdem ist gar keiner da .
   Da erkannte er, daß er sich in einer Sackgasse befand. Die Straße mündete auf einen kleinen offenen Platz und endete vor einer niedrigen Steinmauer und den kahlen Hintereingängen von zwei Häusern. Larrys Gesicht verfinsterte sich. Am liebsten hätte er geflucht. Er mußte es von neuem versuchen, verdammt! Bald ging die Sonne unter, und wenn er im Dunkeln herumirrte, war er wirklich in einer üblen Situation. Er drehte sich um - und erstarrte.
   Von der anderen Seite des Platzes her kamen mehrere undeutliche Gestalten auf ihn zu. In dem

Weitere Kostenlose Bücher