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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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beugte sich über ihn, rosa Tulpen fielen von seinem Hemd herab. Seine Hände umklammerten Larrys Schultern wie Nußknacker. »Ich möchte ein paar Nüsse«, sagte Larry und kicherte.
   »Verdammt, steh auf und komm mit mir!«
   Larry blinzelte. Er sagte deutlich auf Terranisch: »Weißt du, du bist gar nicht wirklich hier. Ebensowenig wie die winzigen rosa und purpurnen Kobolde hier sind. Du bist ein Gebilde meiner Phantasie. Geh fort, Gebilde. Ein Gebilde mit rosa Gebinde, ha ha!«
   Das Gebilde beugte sich über Larry. In seinen Händen schien eine Schüssel Chili mit Bohnen zu sein. Er begann damit, sie Handvoll um Handvoll nach Larry zu werfen. Es war unangenehm, Larrys Kopf tat weh, und die Bohnen, die von seiner Haut tropften, schmerzten wie Schläge. Er schrie auf Darkovanisch: »Hört auf mit den Bohnen! Sie sind zu hart! Wir sollten sie besser essen!«
   Die Kennard-Vision richtete sich auf wie von einem Messer gestochen. Er murmelte: » Shallavan! Aber warum haben sie es Larry gegeben? Er ist kein Telepath. Haben Sie etwa geglaubt… «
   Larry protestierte, als Kennard sich in einen Dampfbagger verwandelte und ihn beiseite schob. Als nächstes spürte er, wie ihm Wasser übers Gesicht rann, und Kennard Alton, weiß wie ein Laken, stand da und starrte ihn an.
   Es war Kennard. Er war real.
   Larry sagte zitternd: »Ich… dachte, du wärst ein Dampfbagger. Ist es… «
   Er sah zu Boden. Dort lag der alte Mann, dessen Jacke blutverkrustet war, und Larry wandte sich hastig ab. »Ist er tot?«
   »Ich weiß nicht, und es ist mir auch einerlei«, sagte Kennard grimmig, »aber wir werden beide tot sein, wenn wir nicht von hier verschwinden, bevor die Banditen zurück sind. Wo ist dein anderer Stiefel?«
   »Ich habe ihn geworfen.« Larrys Schädel zersplitterte. »Er ging daneben.«
   »Oh, nun… « sagte Kennard geringschätzig. »Du bist an so etwas nicht gewöhnt. Zieh ihn wieder an… « Er verstummte. »Was, zum Teufel… « Er betrachtete den Lederharnisch mit wütendem Blick. »Zandrus Hölle, was für eine schäbige Methode!« Er nahm den Dolch zur Hand und schnitt das Leder durch. Larrys taube und verkrampfte Hand sank leblos an seiner Seite herab. Er konnte die Finger nicht bewegen, und Kennard, der unaufhörlich fluchte, half ihm dabei, den Stiefel anzuziehen.
   Larry stellte fest, daß er keine Ahnung hatte, wie lange er schon unter Drogen stand. Er hatte vage Erinnerungen, daß sein Aufseher ein- oder zweimal hereingekommen war, aber sicher war er nicht. Er war immer noch zu benommen, um mehr zu tun, als benommen und schwankend vor Kennard zu stehen.
   »Wie kommst du hierher? Wie hast du mich gefunden?«
   »Du wurdest an meiner Stelle mitgenommen«, sagte Kennard knapp. »Konnte ich dich dem Schicksal überlassen, das sie für mich vorgesehen hatten? Es war meine Pflicht, dich zu finden.«
   »Aber wie? Und warum bist du allein gekommen?«
   »Wir standen durch den Kristall miteinander in Verbindung«, sagte Kennard. »Daher konnte ich deine Spur aufnehmen. Ich kam allein, denn wir wußten alle, bei einem offenen Angriff würden sie dich wahrscheinlich auf der Stelle töten. Aber das kann warten bis später, wir müssen schnellstens hier heraus, ehe Cyrillon und seine Teufel zurückkkommen!«
   »Ich habe sie wegreiten sehen«, sagte Larry langsam. »Ich glaube, sie sind mit Ausnahme dieses alten Mannes alle weg.«
   »Kein Wunder, daß sie dir Drogen gegeben haben«, sagte Kennard. »Wahrscheinlich hatten sie Angst, du würdest ihnen einen telepathischen Trick spielen. Die meisten Menschen haben Angst vor den Altons, auch wenn sie nicht wußten, ob du schon alt genug bist, das Laran zu haben - die Gabe. Ich selbst habe nichts davon. Aber laß uns von hier verschwinden!«
   Er ging leise zur Tür und öffnete sie einen Spalt. »So wie er geschrien hat, müßte längst jemand hier sein, wenn jemand in Hörweite war«, sagte Kennard. »Ich glaube, du hast recht. Sie sind alle verschwunden.«
   Vorsichtig traten sie auf den Flur, schlichen sich auf Zehenspitzen entlang und stahlen sich lange Treppen hinunter. Einmal murmelte Kennard: »Ich hoffe, wir begegnen niemandem unterwegs. Wenn ich nicht so hinaus kann, wie ich hereingekommen bin, könnte ich mich leicht verirren.«
   Larry hatte noch nicht erkannt, wie riesig die Bergfestung der Banditen war. Er kam schwankend und so unsicher aus der Zelle heraus, daß Kennard ihn am Arm nehmen

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