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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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tat! Wenn ich einen oder zwei seines Schlages in Händen hätte, würde die ganze verfluchte Rasse Cassilds zu dem Grund ihrer Seen zurückweichen, und der Goldenkettige würde wieder herrschen! Zandru, was könnten wir anstellen, hätten wir einen von ihnen auf unserer Seite!«
   Der andere Mann sagte: »Wir sollten ihn auf der Stelle töten, bevor sie einen Weg finden, ihn gegen uns einzusetzen!«
   »Noch nicht«, sagte Cyrillon. »Ich frage mich, wie alt er ist? Er sieht wie ein Kind aus, aber alle Bälger aus den Tiefländern sind so verweichlicht.«
   Einer der Männer spottete. »Vor einem Augenblick sah er noch nicht so weich aus, als er dich dazu brachte, wie eine gehäutete Katze zu kreischen!«
   Cyrillon sagte sehr leise: »Wenn er wirklich so jung wäre, wie er aussieht, dann garantiere ich, ich würde ihn nach meinem Vorbild umerziehen. Das könnte ich in jedem Fall versuchen. Ich kann mehr als das ertragen.« Und mit einer leisen Drohung fügte er noch hinzu: »Bis er gelernt hat, seine Fähigkeiten zu beherrschen.«
   Larry, der ganz still auf dem Boden lag und hoffte, daß sie ihn vergessen hätten, war mehr verwirrt als ängstlich. Hatte er das getan? Und wenn ja, wie? Er besaß die Kräfte der Darkovaner nicht!
   Einer der Männer beugte sich herab. Er zog Larry unsanft auf die Beine. Cyrillon sagte: »Nun, Kennard Alton, ich warne dich allen Ernstes, diesen Trick noch einmal zu versuchen. Vielleicht war es ein Reflex, und du kennst deine wahren Fähigkeiten noch gar nicht. Wenn das zutrifft, warne ich dich ebenfalls: Lerne sie besser zu kontrollieren. Das nächste Mal werde ich dir die Rippen durch die Haut treten. Und jetzt - schau in den Stein! «
   Das blaue Leuchten blendete seine Augen. Dann, kristallklar und intensiv, waren Gestalten zu erkennen, die er nicht identifizieren konnte, sie kamen und gingen… Wie machte Cyrillon das? Oder war er schlicht und einfach hypnotisiert?
   Plötzlich flammte das Blau wieder auf. Laut und schrill sprach die Stimme aus seinem Traum in seinem Kopf. Ich habe es abgeschirmt. Er ist kein Telepath, und er wagt nicht, dich zu zwingen. Hab keine Angst… Er kann nicht empfangen, was du augenblicklich hörst… Aber ich kann den Kontakt nicht mehr lange halten… Es ist noch nicht hoffnungslos…
   Kennard?
   Larry dachte: Ich verliere den Verstand…
   Das blaue Leuchten breitete sich aus, wurde unerträglich. Er hörte Cyrillon etwas rufen - eine Drohung? -, aber er sah nichts außer dem furchteinflößenden Blau.
   Zum ersten Mal in seinem Leben, erfüllt von grenzenloser, unsagbarer Erleichterung, verlor Larry Montray das Bewußtsein.

9
    Die Tage verstrichen langsam in Larrys Gefängnis; allmählich ließ sein anfänglicher Optimismus nach und verschwand dann völlig. Er war hier, und es war unmöglich zu sagen, ob er diesen Ort jemals verlassen würde. Er wußte, daß er als Geisel gegen Valdir Alton festgehalten wurde. Aufgrund von wenigen Informationen, die er seinem Bewacher hatte entlocken können, hatte er sich die Situation zusammengereimt. Cyrillon und andere seines Schlages fielen seit undenklichen Zeiten über die Tiefenländer her. Valdir war der erste gewesen, der die Tiefenländer zu gemeinsamem Widerstand organisiert hatte. Sie hatten die Waldhüterstationen erbaut, von denen aus vor bevorstehenden Raubzügen gewarnt werden sollte, und das erschien Cyrillon, unvernünftig genug, als ungerecht. Es verstieß eindeutig gegen den durch die Zeit geachteten darkovanischen Kodex, wonach jeder Mann seinen eigenen Besitz verteidigen sollte. Indem er Valdirs Sohn als Geisel hielt, hoffte er, ein Patt herbeizuführen und Vergeltungsmaßnahmen abzuwenden.
   Aber sie hatten nicht Valdirs Sohn, und früher oder später, befürchtete Larry, würden sie das herausfinden. Er wollte gar nicht daran denken, was dann geschehen konnte.
   Als sich die Nacht über den vierten Tag senkte, hörte er Geräusche in der Ferne; Füße eilten in den Fluren, im Hof trampelten Pferdehufe, Männer riefen einander Befehle zu. Er sah hilflos zu dem unerreichbaren Fenster empor, durch das er nicht hinaussehen konnte. Dann zog er die schwere Bank zum Fenster und stellte sich darauf. So konnte er gerade über den hohen Sims auf den Hof hinabsehen.
   Fast zwei Dutzend Männer liefen unten durcheinander, sattelten Pferde, suchten sich von einem großen Stapel in einer Ecke Waffen aus. Larry sah Cyrillons hochgewachsene Gestalt zwischen

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