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Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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weiß nicht viel über Sharra. Die Darkovaner, besonders die Comyn , sprechen über den Sharra-Kult nicht gern. Er wurde vor Jahren verboten, weil man ihn für zu gefährlich hielt. Auch scheinen damit Menschenopfer oder dergleichen verbunden gewesen zu sein. Was ich sagen will: Das Schmiedevolk rief Sharra an und benutzte dabei den richtigen Talisman oder so. Diese Dinge konzentrieren Energien, ich weiß nicht, wie. Und Sharra brachte dann für sie das Metallerz an die Oberfläche.«
   »Und du bist Terraner? Und glaubst all dies Zeug? Larry, solche Legenden gibt es auf jedem Planeten des Imperiums.«
   »Zur Hölle mit den Legenden«, gab Larry zurück. »Ich sage dir doch, es sind keine Götter, wie wir den Begriff verstehen. Sie mögen eine Art von - nun, Seinsform darstellen - vielleicht aus einer anderen Dimension. Soviel ich weiß, könnte es sich bei ihnen um eine unsichtbare Rasse von Nichtmenschen handeln. Valdir hat mir ein bißchen darüber erzählt, wie es zum Verbot des Sharra-Kults kam - das geschah hier in den Bergen. Seine Sippe, die Altons und die Hasturs, hatten eine Menge damit zu tun. Sie mußten in die Berge reisen und alle Talismane Sharras konfiszieren, um es dem Schmiedevolk unmöglich zu machen, diese Wesenheiten heraufzubeschwören. Unter anderem, so habe ich es verstanden, gerieten die Feuer manchmal außer Kontrolle und verursachten Waldbrände.«
   »Talismane?«
   »Steine - man nennt sie Matrix-Steine - blaue Kristalle. Ich habe ein bißchen gelernt, sie zu benutzen; glaub mir, sie sind unheimlich. Wenn einer auch nur rudimentäre telepathische Begabung hat, konzentriert er seine Gedanken auf den Stein, und der Stein - nun, er bewirkt etwas. Diese Talismane können Gegenstände heben - Psychokinese -, Magnetfelder erzeugen, Behälter energetisch verschließen, so daß man sie nur mit derselben Matrix wieder zu öffnen vermag, und so weiter. Meine Pflegeschwester könnte dir mehr darüber erzählen.« Larrys Gesicht verriet seine Unruhe. »Valdir sollte es erfahren, wenn sogar du, ein Terraner, Sharra-Bilder empfängst. Ich möchte ihn herbitten, Dan.«
   Barron schüttelte energisch den Kopf. »Nein! Bemühe Valdir nicht. Das ist mein Problem.«
   »Keine Mühe. Valdir wird es wissen wollen. Er gehört zum Comyn . Er muß es wissen, wenn so etwas von neuem in den Bergen auftritt. Es könnte gefährlich werden für uns alle, und besonders für dich.« Sein Lächeln verriet seine Besorgnis. »Ich habe dir mein Messer gegeben, und das ist ein Gelübde. Ich muß dein Freund bleiben, ob du mich willst oder nicht. Heute noch schicke ich zu Valdir.«
   Larry schloß den Kasten mit dem Linsen-Rohmaterial und wandte sich zum Gehen. »Ruh du dich nur aus. Nichts ist dringend, und ich muß auf Patrouille«, sagte er. »Und sorge dich nicht. Wahrscheinlich hat es nichts mit dir zu tun. Offenbar hast du etwas aufgefangen, das in diesen Bergen los ist, und Valdir wird wissen, was man dagegen unternehmen kann.« Er blieb an der Tür stehen und bat eindringlich: »Bitte, glaube mir, daß wir deine Freunde sind, Dan.« Damit ging er.
   Barron lag auf dem breiten Bett, das nach den Harznadeln roch, mit denen die Matratzen gestopft wurden. Er grübelte darüber nach, warum es ihm so wichtig war, daß Valdir nicht gerufen werde. Er hörte Larry mit der Patrouille wegreiten, er hörte Colryn unten singen, und er hörte, wie der Wind sich erhob und von den Gipfeln niederblies. Er stand auf und trat ans Fenster. Unten in diesen Tälern lagen Dörfer mit ahnungslosen Menschen, im Wald, wo er am dichtesten und undurchdringlichsten war, gab es kleine Nester von Nichtmenschen und Vögel und Wildtiere. In Zukunft würde man sie besser vor Waldbränden und Überfällen durch Räuber, Katzenwesen und die schrecklichen Ya-Männer schützen können. Dabei half er mit, er leistete gute Arbeit. Warum quälte ihn dann dies Gefühl verzweifelter Dringlichkeit, als sitze er müßig herum, während um ihn eine Welt in Trümmer fiel? Verwirrt bedeckte er die Augen mit der Hand.
   Es war ruhig auf der Feuerwache. Im Turm, das wußte Barron, suchte ein Mann in der üblichen grün und schwarzen Uniform die Landschaft nach Anzeichen von Rauch ab. Die Harzbäume waren trotz des allnächtlichen Regens leicht entflammbar. Bei einem unerwarteten Gewitter konnte einer vom Blitz getroffen und in Brand gesetzt werden. Das einzige Geräusch war der Wind, der sich niemals veränderte und niemals erstarb;

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