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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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öffnen und Kennard (unsichtbare Hände setzten eine Puppe auf einen Tisch) aus dem Gewebe lösen. Dann schüttelte Kerwin ein Schmerz, der wie die Todespein war, Wasser zu atmen. Er raste im freien Fall ins Nichts. Auster (Glas zersprang und gab einen Gefangenen frei) stieß ein erschöpftes Krächzen aus und ließ den Kopf auf den Tisch sinken. Ein unsichtbares Seil riß, und Neyrissa schlug zu Boden, als falle sie aus großer Höhe. Das erste, was Kerwin sah, war Taniquel. Sie seufzte müde und streckte ihren verkrampften Körper. Kennards schmerzhaft angeschwollene Finger ließen einen Buntstiftstummel los. Er zog eine Grimasse und hielt die eine Hand mit der anderen fest. Kerwin konnte die Knoten in den Fingern sehen, die Spannung darin, und zum ersten Mal wurde er sich des Gelenkleidens bewußt, das Kennard verkrüppelt hatte und ihn eines Tages lähmen würde, wenn er solange lebte. Die Landkarte war mit kryptischen Symbolen bedeckt. Elorie schlug mit einem Laut, der sich wie ein Schluchzen der Erschöpfung anhörte, die Hände vor das Gesicht. Taniquel erhob sich und ging zu ihr. Mit erschrecktem und besorgtem Blick beugte sie sich über sie und bewegte ihre Hände in der Art der Überwacherin mit einem Zoll Abstand über Elories Stirn.
   Taniquel befahl: »Schluß jetzt! Corus’ Herz ist beinahe stehengeblieben, und Kennard hat Schmerzen.«
   Elorie stellte sich unsicher auf die Zehenspitzen und betrachtete über Rannirls und Kennards Schultern hinweg die Landkarte. Sie führte eine Fingerspitze an Kennards geschwollene Hand, mehr eine symbolische Geste als eine tatsächliche Berührung, und sagte mit einem schnellen Seitenblick zu Kerwin: »Jeff hat die ganze Strukturarbeit getan. Hast du das gemerkt?«
   Kennard hob den Kopf und grinste Kerwin mit zuckenden Lippen an. Immer noch rieb er geistesabwesend die Hände, als schmerzten sie ihn. Taniquel kam und nahm sie sanft in ihre eigenen, barg sie schützend zwischen ihren weichen Fingern. Kerwin sah, daß die angespannten Schmerzenslinien aus dem Gesicht des älteren Mannes verschwanden. Kennard bestätigte: »Er war die ganze Zeit da und hielt die Strukturen; es ging leicht in Verbindung mit ihm. Er wird ein ebenso guter Techniker wie du werden, Rannirl.«
   »Dazu würde nicht viel gehören«, meinte Rannirl. »Ich bin ein Mechaniker, kein Techniker. Ich kann die Arbeit eines Technikers tun, aber ich stehe ziemlich dumm da, wenn ein wirklicher Techniker anwesend ist. Kerwin kann meinen Platz jederzeit haben, wenn er will. Du könntest es, Ken, wenn du stark genug wärst.«
   »Danke. Ich überlasse es Jeff, Bredu .« Kennard lächelte Rannirl freundschaftlich an. Er beugte sich vor und stützte sich für eine Minute auf Taniquels Schulter. Kerwin fing ein Gedankenfragment von ihr auf: Er ist zu alt für diese Arbeit , und dann die zornige Klage: Wir haben so verdammt wenig Leute…
   »Aber wir haben es geschafft«, sagte Corus und betrachtete die Karte. Elorie tupfte mit dem Finger auf eine Stelle. »Seht her, Kennard hat jedes Kupferlager in den Kilghardbergen vermessen und eingetragen, wo die Erze am ergiebigsten sind und wo so mit anderen Erzen vermischt, daß ein Abbau sich kaum lohnt. Sogar die Tiefe ist angegeben und der Gehalt und die chemische Zusammensetzung der Erze, so daß wir sagen können, welche Ausrüstung für die Probenentnahme und das Reinigen benötigt werden.« Plötzlich strahlten ihre Augen trotz all ihrer Müdigkeit. »Zeigt mir die Terraner, die das mit all ihrer Technik ebenso gut können!«
   Sie streckte sich wie ein Kätzchen. »Ist euch klar, was wir geleistet haben? Wir haben einen vollständigen Kreis gebildet, wir alle! Seid ihr nicht froh, daß ihr auf mich gehört habt? Wer ist jetzt ein Barbar?« Sie trat zu Jeff und berührte mit ihren zarten Fingerspitzen ganz leicht die seinen. Jeff erfaßte, daß dies für Elorie hinter ihrer Abschirmung aus Tabus und Unberührbarkeit eine ebenso bedeutungsvolle Geste war wie die spontane Umarmung eines anderen Mädchens. »Oh, Jeff, ich wußte, wir würden es mit dir schaffen, du bist so stark, so kraftvoll, du hast uns so geholfen!«
   Impulsiv faßte er ihre Hände fester, aber Elorie entzog sie ihm. Ihr Gesicht war plötzlich blaß, und ihr Blick begegnete dem seinen. Er erkannte die aufzüngelnde Panik darin. Sie verschlang die Hände in einer Geste, die Entsetzen ausdrückte, und dann stand ein Flehen in ihren Augen, aber nur eine Sekunde lang. Sie

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