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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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unsere eigene Art und zu unsern eigenen Bedingungen -, als diese Bürde auf den Schultern einiger weniger begabter Männer und Frauen ruhen zu lassen. Das Volk von Darkover, Comyn und Bürgerliche, muß lernen, die Anstrengung zu teilen - sogar mit den Leuten von Terra.« Er seufzte.
   »Ich habe sie damals im Stich gelassen. Hätte ich weiter an ihrer Seite gekämpft - dann wäre es vielleicht anders gekommen. Aber dies war es, für das sie arbeiteten, Cleindori und Cassilde, Jeff und Lewis, Arnad, der alte Damon - wir alle. Es sollte ein gerechter Austausch stattfinden. Darkover kann Terra Matrix-Energie für die wenigen Dinge geben, für die sie gefahrlos benutzt werden kann; Terra kann uns geben, was es hat. Aber wir müssen gleichberechtigte Partner sein; die Terraner dürfen sich nicht als die Herren und die Darkovaner sich nicht als Bittsteller betrachten. Ein gerechter Austausch soll es sein zwischen gleichberechtigten Welten, jede Welt mit ihrem eigenen Stolz und ihrer eigenen Kraft. Und ich ließ es zu, daß du nach Terra geschickt wurdest… « - er sah Jeff offen an - »...weil ich dich als Bedrohung für meine eigenen Söhne empfand. Kannst du mir verzeihen, Damon Aillard?«
   Jeff sagte: »Ich werde mich nie an diesen Namen gewöhnen. Ich will ihn nicht, Kennard. Ich bin nicht mit ihm aufgewachsen. Ich bin nicht einmal mit eurer Art der Regierung einverstanden, ich glaube nicht an ererbte Macht. Wenn deine Söhne es tun, habe ich nichts dagegen. Du hast sie dazu erzogen, diese Art von Verantwortung zu übernehmen. Nur… « Er lächelte. »Benutze allen Einfluß, den du hast, damit ich nicht übermorgen deportiert werde.«
   Kennard antwortete freundlich: »Es gibt keine Person namens Jeff Kerwin junior. Sie können unmöglich den Enkel Valdir Altons nach Terra deportieren. Wie immer er sich auch selbst nennen mag.«
   Eine federleichte Fingerspitze berührte Jeffs Arm. Er sah hinunter auf das blasse, kindliche Gesicht der Kind-Bewahrerin und erinnerte sich an ihren Namen: Callina von Neskaya.
   Sie flüsterte: »Elorie - sie ist bei Bewußtsein; sie will dich sprechen.«
   Jeff antwortete ernst: »Ich danke Euch, vai leronis «, und sah das Kind erröten. Was Elorie getan hatte, befreite auch dieses Mädchen, aber sie wußte es noch nicht.
   Sie hatten Elorie im nächsten Zimmer auf eine Couch gelegt. Blaß und kraftlos streckte sie die Hände nach Jeff aus. Er faßte sie, ohne sich darum zu kümmern, daß alle übrigen sich hinter ihm in das Zimmer gedrängt hatten. Als er sie berührte, erkannte er, wie schwer der Schock gewesen war, unvorbereitet und ohne Schutz in den Matrix-Kreis zu gehen. In der Zukunft würden Bewahrerinnen lernen, sich gegen den Energieentzug einer gewaltigen Arbeit wie dieser zu schützen. Sie konnten leben, ohne sich lebenslanger Keuschheit zu weihen, aber trotzdem mußten sie strenge Sicherheitsvorkehrungen treffen. Elorie war tatsächlich verletzt worden; sie war dem Tod nähergekommen, als sie alle sich auszumalen wünschten, und oft noch würde die Sonne über Arilinn aufgehen, bis ihr altes fröhliches Lachen wieder im Turm zu hören war. Aber ihre Augen strahlten vor Liebe und Triumph.
   »Wir haben gewonnen«, flüsterte sie, »und wir sind hier!«
   Und Kerwin hielt sie in seinen Armen und wußte, daß sie wirklich gewonnen hatten. Die Tage, die jetzt für Darkover und die Comyn kamen, mußten sie alle verändern. Beide Welten würden mit den Veränderungen zu kämpfen haben, die die nächsten Jahre brachten. Aber eine Welt, die immer die gleiche bleibt, kann nur sterben. Sie hatten darum gekämpft, Darkover zu erhalten, wie es war. Gewonnen hatten sie jedoch nur die Freiheit der Wahl, welche Veränderungen eintreten sollten und wie schnell.
   Kerwin hatte in der Tat gefunden, was er liebte, und er hatte es zerstört, denn die Welt, die er liebte, würde nie mehr die alte sein, und er war das Werkzeug der Veränderung gewesen. Aber indem er sie zerstörte, hatte er sie vor der vollständigen und endgültigen Vernichtung gerettet.
   Seine Brüder und Schwestern waren alle um ihn. Taniquel, so blaß und erschöpft, daß ihm klar wurde, wie rücksichtslos sie sich verausgabt hatte, um Elorie wieder zu sich zu bringen. Auster, dem die Form seines Lebens zerbrochen war, der jedoch eine neue Kraft gewonnen hatte, um sich eine andere zu schmieden. Kennard, sein Verwandter, und alle übrigen…
   »Aber, aber«, war die gleichmütige Stimme

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